Fit für die Olympiade
Fotos: Markus Gmeiner, Philipp Stohner, stephanelsler2014
Bei der Weltmeisterschaft in Luxemburg im letzten Jahr sind wir ins kalte Wasser gesprungen und haben es auf Platz sechs geschafft. Das war von null auf 100“, erzählt Philipp Stohner, einer der beiden Trainer der Jugendnationalmannschaft des VKÖ, stolz auf den Erfolg seiner jungen Köche. Gemeinsam mit Alexander Forbes jun. bereitet er das Team auf die kommenden Wettbewerbe vor. Ihr großes Ziel: die Olympiade der Köche im Oktober 2016 in Erfurt.
Chance auf Platz im Olympia-Team
Wie wichtig es ist, besonders dem Nachwuchs Engagement, Begeisterung, Kreativität und Liebe zum Beruf zu vermitteln, weiß VKÖ-Präsident Alois Gasser. „Wir wollen, dass sich die Jugend der traditionellen Kochkunst verpflichtet fühlt, modern denkt und sie so zu Spitzenleistungen auf nationaler und internationaler Ebene bringen. Anfang 2015 haben wir dafür die Jugendnationalmannschaft mit zwei Trainern komplett neu aufgestellt.“ Vier der Mitglieder stehen schon fest, doch ein bis zwei Plätze im Team sind noch zu vergeben – mit folgenden Anforderungen: „Wir suchen jemanden mit einer abgeschlossenen Kochausbildung, der nicht älter als 24 Jahre ist. Er oder sie soll viel Eigenengagement mitbringen, auch gerne in der Freizeit trainieren und sich mit aktuellen Kochbüchern und Kochtechniken auseinandersetzen.“ Wenn der Interessent noch etwas Wettbewerbserfahrung mitbringe, wäre das Paket laut Trainer Alexander Forbes jun., Küchenchef des Verwöhnhotels Berghof in St. Johann im Pongau, perfekt. Bewerbungen nimmt der VKÖ bis Ende Juli entgegen und lädt die Bewerber dann zu einem Training ein.
Aktuell arbeiten die beiden Trainer mit einem sehr jungen Team, das im Schnitt um die 20 ist. Etwa alle sechs Wochen treffen sie sich im Trainingscenter von WIBERG in Salzburg oder im WIFI Innsbruck. Bisher mit von der Partie: Thomas Penz, der Pâtissier im Team, der bereits den Hangar-7, das Steirereck, das Mandarin Oriental Bangkok und das Vendôme von Joachim Wissler im Lebenslauf stehen hat. Er vertritt Österreich bei den Worldskills in São Paulo im August. Außerdem Michael Ploner, der Rôtisseur und Saucier der Jugendnationalmannschaft, der zurzeit bei Johann Lafer arbeitet, Manuel Hammerl, der Gardemanger für die Kocholympiade 2016 und Absolvent der höheren Lehranstalt für Tourismus in Bad Ischl, sowie mit 18 Jahren der Youngster Celino Waldner, der mit der Goldmedaille der Lehrlingsstaatsmeisterschaften 2014 überzeugte.
Am wichtigsten ist es Philipp Stohner – der fachverantwortliche Leiter für den Küchenbereich am WIFI Tirol und Lehrgangsleiter bei der Küchenmeisterausbildung in Tirol ist seit fünf Jahren für den VKÖ tätig –, die Freude am Beruf auf modernem Weg ohne Hierarchien zu vermitteln. „Da sind mittlerweile auch Freundschaften entstanden. Und wenn die Jungs mir nachts um zwei Uhr noch eine SMS oder WhatsApp-Nachricht schicken, was ihnen fürs Team im Kopf rumgeht, da geht einem das Herz auf.“
Intensive Trainingsphase
In verschiedenen Modulen geht es darum, die Mannschaft für den Wettbewerb in Erfurt fit zu machen. Gemeinsam werden nach und nach das Konzept erarbeitet, die Gerichte perfektioniert und die Techniken verfeinert. Die heiße, intensive Trainingsphase findet dann drei Wochen lang gemeinsam vor der Olympiade statt. Denn erst einen Monat vorher werden die Warenkörbe bekannt gegeben. Und die Aufgabenstellung ist anspruchsvoll: Am ersten Tag muss ein 5-Gänge-Buffet für zwölf Personen erstellt werden, am zweiten Tag ein 3-Gänge-Menü für 60 Personen. Beim Wettbewerb selbst haben es die Trainer nicht mehr in der Hand, weiß Alexander Forbes jun.: „Wir haben Leute mit starker Wettbewerbserfahrung, die sind weniger nervös als wir.“ Wer Teil der Jugendnationalmannschaft des VKÖ werden möchte, bewirbt sich direkt bei Alois Gasser.
Verband der Köche Österreichs
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