Abschied von Sternekoch David Bouley
Gemeinsam mit Kochgrößen wie Alain Ducasse, Daniel Boulud und Jean-Georges Vongerichten war der Amerikaner David Bouley, der auch die französische Staatsbürgerschaft hatte, ein Vorreiter der New American Cuisine. Am Montag, dem 12. Februar, starb der Spitzenkoch infolge eines Herzinfarkts 70-jährig in Kent, Connecticut.
Gemeinsam mit Kochgrößen wie Alain Ducasse, Daniel Boulud und Jean-Georges Vongerichten war der Amerikaner David Bouley, der auch die französische Staatsbürgerschaft hatte, ein Vorreiter der New American Cuisine. Am Montag, 12.02., starb er infolge eines Herzinfarkts 70-jährig in Kent, Connecticut.
David Bouley wuchs in Connecticut auf und hatte schon fast eine Business School absolviert, als er sich für die Kochkarriere entschied.
„Ich wollte etwas Kreatives machen“, begründete der Cuisinier, auf den die Kochkünste seiner Großmutter schon immer eine große Faszination ausgeübt hatten, seine Entscheidung. Das Rüstzeug dafür holte er sich in Frankreich, wo er Größen wie Roger Vergé, Joel Robuchon oder Paul Bocuse über die Schulter blickte.
Eine steile Karrierelaufbahn
Nach seiner Rückkehr in die USA stand einer steilen Karriere in führenden Restaurants New Yorks wie Le Périgord, La Côte Basque und Montrachet nichts mehr im Wege. 1987 eröffnete er mit dem Bouley sein eigenes Restaurant, damals am Duane Park.
Dort setzte er neue Standards für das kulinarische New York und erhielt 29 von 30 möglichen Punkten im Zagat – ein bis heute unerreichter Rekord. Als er sich 1996 entschloss, das Bouley zu schließen, bedeutete dies das Ende einer Ära.
Stattdessen gründete er nicht weit davon die „Bouley Bakery“, wo er Backwaren erster Güte anbot.
Nachdem er sich bei Besuchen in Europa in die österreichische Küche verliebt hatte, eröffnete er 1999 im New-Yorker-Stadtteil Tribeca ein Restaurant im Jugendstil namens „Danube“. Serviert wurde statt authentisch österreichischer Küche eine Interpretation derselben durch David Bouley.
„Wir versuchen uns vorzustellen, wie die österreichisch-ungarische Küche heute aussehen würde, wenn es die Donaumonarchie noch gäbe,“ sagte er einst. So fanden sich Gerichte wie „Grostl of Maine Lobster“ (Gröstl vom Hummer aus Maine) nicht nur auf der Speisekarte, sondern auch im Kochbuch „East of Paris: The New Cuisines of Austria and the Danube“, das Bouley gemeinsam mit Mario Lohninger verfasste.
Die New York Times kürte das mit einem Michelin-Stern bewertete Danube damals zum „Newcomer of the Year“.
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Engagement bei 9/11
Bouley sorgte 2001 für positive Schlagzeilen. Nach den Terroranschlägen vom 11. September verwandelte er seine Bäckerei in ein Versorgungszentrum für Mitarbeiter:innen der Feuerwehr, Polizei und Rettung. Gemeinsam mit seinem Team und einigen Freiwilligen kochte er täglich tausende Mahlzeiten – mit Fokus auf frische Zutaten.
Neben seiner eigenen Karriere prägte Bouley zahlreiche Karrieren von heutigen Küchenstars, wie Christina Tosi, Anita Lo oder James Kent.
Laut seiner Webseite soll noch in diesem Jahr ein Buch mit dem Titel „Bouley at Home: Living Pantry“ erscheinen, das als Leitfaden für eine gesündere Ernährung zu Hause dienen soll. Eine Linie von Bouley-at-Home-Tiefkühlkost war ebenfalls für das kommende Jahr geplant.