Loïc Pasquet ist eine nicht unumstrittene Persönlichkeit in der internationalen Weinwelt. Im Jahr 2005 hat er eine nur 2,4 Hektar großen Rebflächen in der Appellation Graves, im südwestfranzösischen Bordeaux, übernommen, die er seither mit seltenen Reben und mühsamer Handarbeit – tatsächlich mittels Esel anstatt moderner Maschinen – bebaut. Mittlerweile steht sein Name für einzigartigen, und vor allem teuren, Wein.
Der Clou seiner Methode: Pasquet setzt auf seltene Rebsorten wie Castets, Tarney-Coulant und Pardotte. Sein Wein soll angeblich wie in der Mitte des 19. Jahrhunderts schmecken. Das war vor der Bordeuax-Klassifizierung durch Napoleon und der großen Reblausplage, wegen der Winzer in ganz Europa ihre Rebsorten auf die Wurzeln von resistenten, amerikanischen Sorten aufpfropften.
Loïc Pasquet ist eine nicht unumstrittene Persönlichkeit in der internationalen Weinwelt. Im Jahr 2005 hat er eine nur 2,4 Hektar großen Rebflächen in der Appellation Graves, im südwestfranzösischen Bordeaux, übernommen, die er seither mit seltenen Reben und mühsamer Handarbeit – tatsächlich mittels Esel anstatt moderner Maschinen – bebaut. Mittlerweile steht sein Name für einzigartigen, und vor allem teuren, Wein.
Liber Pater: Geschmack wie 1855?
Der Clou seiner Methode: Pasquet setzt auf seltene Rebsorten wie Castets, Tarney-Coulant und Pardotte. Sein Wein soll angeblich wie in der Mitte des 19. Jahrhunderts schmecken. Das war vor der Bordeuax-Klassifizierung durch Napoleon und der großen Reblausplage, wegen der Winzer in ganz Europa ihre Rebsorten auf die Wurzeln von resistenten, amerikanischen Sorten aufpfropften.
Die von Pasquet verwendeten Reben haben einen außergewöhnlich niedrigen Ertrag, was zum Teil auch den hohen Preis des guten Tropfens erklärt: Nur 1 200 Flaschen Liber Pater werden im Jahr produziert. Ob der Wein nun tatsächlich so schmeckt wie vor der Reblaus, kann niemand überprüfen. Unter anderem deshalb erntet Liber Pater oft Kritik. “Absurd überteuert” nannte ihn etwa der bekannte Weinexperte Robert Parker. Pasquet lässt so etwas kalt: Er lehnt sich gerne gegen den Status Quo in der Weinwelt auf.
Dieses System wird immer industrieller. Wein wird das gleiche Schicksal erleiden wie Käse. Diese Weine werden technisch gut gemacht sein, aber sortenrein und seelenlos. Wir müssen gegen die Uniformität kämpfen und den Geschmack bewahren.
Loïc Pasquet
Einen Namen als teuersten Wein der Welt hat sich Liber Pater im September 2019 gemacht, als 240 Flaschen des Jahrgangs 2015 – es war der erste Jahrgang mit den Wurzelechten Sorten – um je etwa 30.000 Euro auf den Markt gingen.
Das machte den Wein zum teuersten Bordeaux. Durchschnittlich kostet eine Flasche Liber Pater laut der Plattform Wine-Searcher 4 404 Dollar. Damit ist er derzeit auf Platz 30 der 50 teuersten Weine. Der Höchstpreis der Flasche Liber Pater kann sich aber sehen lassen: mit 37.672 Dollar war eine Flasche sogar teurer als die Scharzhofberger Riesling Trockenbeerenauslese von Egon Müller, Nummer 5 auf der Liste.
Rätsel um Rekordpreis
Vor Kurzem wurde eine 18-Liter-Flasche des 2011er Jahrgangs von der Weininvestment-Firma Oeno an einen Privatkunden verkauft, berichtete The Drinks Business. Es war eine von nur drei solchen Flaschen, die Pasquet 2015 abgefüllt hatte. Damit sind schon zwei der Flaschen verkauft – ursprünglich wollte Pasquet sich von nur einer trennen und die restlichen zwei für seine Töchter behalten.
Den Preis der 18-Liter-Flasche Liber Pater hält Oeno geheim, er dürfte aber nicht niedriger als astronomisch gewesen sein. Um sich aber eine Vorstellung machen zu können: 2022 soll die dritte und letzte Flasche versteigert werden, mit einem Mindestpreis von 210.000 Pfund (etwa 239.000 Euro).
Loïc Pasquet, der Bordeaux-Rebell
Für seine Methoden und Preisvorstellungen erntet Loïc Pasquet nicht nur Lob und Ansehen, sondern auch Neid. So wurde 2015 ein Teil seiner Rebstöcke zerstört.
Außerdem darf Liber Pater nicht mehr die Herkunftsbezeichnung Appellation d’Origine Controlée (AOC) Graves tragen; zu viele Richtlinien wurden vom Winzer gebrochen. Zum Beispiel baue er zu viele Sorten auf zu engem Raum an, und auch der Verzicht auf Unkrautvernichtungsmittel soll ein Grund für den Entzug der Berechtigung gewesen sein.