EU: Beratungen zu einheitlichem Corona-Impfpass
Im Vorfeld zum Corona-Video-Gipfel der Staats-und Regierungschefs am 21. Januar wurde eine hitzige Debatte über einen etwaigen europäischen Corona-Impfpass entfacht. Nachdem der Vorschlag zu einem einheitlichen Zertifikat für Geimpfte von Griechenland eingebracht wurde, bestätigte erst Kommissionspräsidentin Ursula van der Leyen, dann auch EU-Ratspräsident Charles Michel, dass dazu im Rahmen des Gipfels beratschlagt werden würde.
Im Vorfeld zum Corona-Video-Gipfel der Staats-und Regierungschefs am 21. Januar wurde eine hitzige Debatte über einen etwaigen europäischen Corona-Impfpass entfacht. Nachdem der Vorschlag zu einem einheitlichen Zertifikat für Geimpfte von Griechenland eingebracht wurde, bestätigte erst Kommissionspräsidentin Ursula van der Leyen, dann auch EU-Ratspräsident Charles Michel, dass dazu im Rahmen des Gipfels beratschlagt werden würde.
Erleichtertes Reisen – was kommt noch?
„Wir werden die Angemessenheit eines gemeinsamen Vorgehens diskutieren sowie, falls das passend ist, die Frage, unter welchen Umständen Ausweise genutzt werden könnten“, so EU-Ratschef Charles Michel. Es scheint, als würde eine Erleichterung für Urlaubsreisende im Vordergrund stehen. Doch gleichzeitig stellt sich die Frage nach zusätzlichen Vorteilen – z.B. in puncto Teilnahme an Veranstaltungen und Restaurantbesuche – und jene zu einer privilegierteren Behandlung Geimpfter und indirektem Impfdruck.
Michel warnte gleichzeitig davor, zu früh auf den Zug aufzuspringen:
„Zuerst müssen wir klären, ob alle damit einverstanden sind, und dann schauen, dass genug Menschen geimpft sind.“
Eine sensible Frage
„Es könnte der Eindruck entstehen, auf diese Weise käme es doch zu einer Impfpflicht, viele Länder betonen aber die Freiwilligkeit.“ Doch nur, weil die Frage heikel sei, werde man ihr nicht aus dem Weg gehen.
EU-Staaten skeptisch
Deutschland und Frankreich stehen dem Thema skeptisch gegenüber. Der Zeitpunkt sei angesichts der Impfrate zu früh, sich darüber zu beratschlagen. Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP), die gestern mit ihren Amtskollegen an der Vorbereitung des Gipfels arbeitete, sprach sich positiv aus. Es sei eine wesentliche Voraussetzung für Mobilität und Tourismus. Dabei dürfe allerdings keine Ungleichbehandlung gegenüber Ungeimpften entstehen. Eine gangbare Alternative, um die gleichen Vorteile für Ungeimpfte unter Erbringung negativer Testresultate einzuräumen, sei ein Muss.