Geschirr aus Menschenknochen
Kunstprojekt aus Asche von 200 Menschen
Der Designer Justin Crowe aus Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico hat aus einem Kunstprojekt ein Geschäftsmodell entwickelt. Für das Kunstprojekt kaufte Crowe menschliche Überreste von 200 Verstorbenen von einem Knochenhändler, der diese normalerweise an Mediziner, Studenten oder Kuriositätensammler verkauft, stellte daraus Asche her und vermischte sie zu einer Glasur, um damit Geschirr wie Schüsseln, Vasen, Tassen, Kerzenständer oder auch Urne zu überziehen, erklärte Crowe die Ursprünge dem The Guardian. Nachdem die Keramik im Brennofen war, ist sie lebensmittelecht und man kann seinen Kaffee aus einer Tasse mit der Aura der Großmutter trinken. Wie kommt man auf so eine Idee? „Ich wollte ein Geschirr kreieren, das ein Gefühl für die Sterblichkeit ins tägliche Leben einfließen lässt“, so Justin Crowe.
Als Geschäftsmodell war das Kunstprojekt jedoch ursprünglich nicht geplant. Erst als den Designer ein Freund danach fragten, ob er die Asche seines Vaters zu einer Tasse, Schale oder Urne verarbeiten könne, sei das Unternehmen Chronicle Cremation Designs entstanden. Die Vorstellung jedoch, ein Keramikobjekt anstelle eines Fotos oder einer Urne zu verwenden, ist doch etwas fremd. Provokant fragte der Guardian deshalb auch, ob es nicht etwas unheimlich sei, wenn man bei jemanden auf einen Kaffee vorbeikommt und dann aus einer Tasse trinkt, die aus der Asche des Vaters gemacht wurde. „Man muss es ihnen ja nicht sagen“, wobei Justin Crowe auch zugibt, dass diese Vorstellung polarisiert.
100 Gramm Asche für die Glasur
Ein menschlicher Körper besteht aus 1,8 bis 2,7 Kilogramm Asche, wovon Crowe lediglich 100 Gramm benötigt, um die Glasur herzustellen. Im Produkt selbst ist die Asche nicht zu sehen, da sie beim Brennvorgang mit der Glasur verschmilzt. Der Künstlerunternehmer verrechnet umgerechnet 370 Euro für die Herstellung der Glasur und weitere 186 Euro beispielsweise für eine Tasse. ein billiger Spaß – wobei mit Spaß hat das ganze auch nichts zu tun.