Klage gegen Allianz: Münchner Gastwirt könnte Millionen-Ausgleich erhalten
Schottenhamel klagte gegen die Münchner Allianz Versicherung, da diese sich weigerte den in einer Betriebsschließungsversicherung festgelegten Betrag auszuzahlen. Gefordert waren 1,1 Millionen Euro für einen Umsatzausfall von sechs Wochen.
Schottenhamel klagte gegen die Münchner Allianz Versicherung, da diese sich weigerte den in einer Betriebsschließungsversicherung festgelegten Betrag auszuzahlen. Gefordert waren 1,1 Millionen Euro für einen Umsatzausfall von sechs Wochen.
Das Unternehmen argumentierte damit, dass das Coronavirus nicht explizit in der Police angegeben war und diese deshalb nicht greifen würde. Andererseits sei es nach Auffassung der Kläger auch nicht explizit ausgeschlossen worden. Auch das Münchner Landgericht war dabei auf der Seite Schottenhamels. „Wir sehen im vorliegenden Fall nichts, was dem Anspruch der Klägerin entgegensteht“, so Richterin Susanne Laufenberg in einer mündlichen Verhandlung am Donnerstag.
„Es kann nicht sein, dass man im Laufe seiner Laufbahn mehr als 1,5 Millionen Euro in Versicherungen investiert und wenn man sie dann braucht, keinen Cent sieht.“
Karlheinz Hauser über Versicherungsstreits in der Gastro
Unmut der Gastwirte ist groß
Immer wieder kommt es aktuell zu Streitfällen zwischen Versicherungen und Gastwirten. Allgemeingültig wird die noch ausstehende Entscheidung im Verfahren um die Paulaner-Gaststätte am Nockherberg jedoch nicht sein, da die verschiedenen Betriebe auch unterschiedliche Versicherungsbedingungen formuliert hätten. Das Gericht hat bereits klargestellt, dass jede Klage einzeln bewertet werden muss.
Allein in München gibt es momentan 71 Fälle. In ganz Deutschland seine es auf alle Fälle hunderte, womöglich sogar tausende, so eine Sprecherin des Gaststättenverbandes Dehoga. Der Unmut unter den Gastwirten ist natürlich groß. Sie sehen sich hintergangen. „Es kann nicht sein, dass man im Laufe seiner Laufbahn mehr als 1,5 Millionen Euro in Versicherungen investiert und wenn man sie dann braucht, keinen Cent sieht“, stellte Karlheinz Hauser, der König vom Süllberg bereits im Juli klar.