So läuft das Gastro-Comeback auf Sylt
Deutschland ist von einem Comeback der Gastronomie und Hotellerie aus dem Corona-Lockdown weit entfernt. Ganz Deutschland? Nein! Während die meisten Modellprojekte mit der jüngsten Änderung des Infektionsschutzgesetzes, der berüchtigten Bundes-Notbremse, auf Eis gelegt wurden, darf in mehreren Regionen in Schleswig-Holstein geöffnet werden. Dort liegt die 7-Tage-Inzidenz im Schnitt bei wöchentlich 58 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern, also weit unter der Grenze von 100, bei der die Bremse greift. In vier Regionen wurden dort deshalb Modellprojekte genehmigt, die wissenschaftlich begleitet werden.
Grund zur Freude für die stark vom Tourismus abhängige Insel Sylt, die seit 1. Mai wieder Touristen empfangen – und bewirten – darf. Wir haben mit Johannes King gesprochen, dem Gastro-König von Slyt, der seit 21 Jahren Gastgeber im Zwei-Sterne-Restaurant Söl’ring Hof in Rantum ist und seit 2013 gemeinsam mit seiner Frau den Feinkostladen Genuss-Shop in Keitum betreibt.
Deutschland ist von einem Comeback der Gastronomie und Hotellerie aus dem Corona-Lockdown weit entfernt. Ganz Deutschland? Nein! Während die meisten Modellprojekte mit der jüngsten Änderung des Infektionsschutzgesetzes, der berüchtigten Bundes-Notbremse, auf Eis gelegt wurden, darf in mehreren Regionen in Schleswig-Holstein geöffnet werden. Dort liegt die 7-Tage-Inzidenz im Schnitt bei wöchentlich 58 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern, also weit unter der Grenze von 100, bei der die Bremse greift. In vier Regionen wurden dort deshalb Modellprojekte genehmigt, die wissenschaftlich begleitet werden.
Grund zur Freude für die stark vom Tourismus abhängige Insel Sylt, die seit 1. Mai wieder Touristen empfangen – und bewirten – darf. Wir haben mit Johannes King gesprochen, dem Gastro-König von Slyt, der seit 21 Jahren Gastgeber im Zwei-Sterne-Restaurant Söl’ring Hof in Rantum ist und seit 2013 gemeinsam mit seiner Frau den Feinkostladen Genuss-Shop in Keitum betreibt.
Johannes King hat als Gastgeber und Patron im Söl’ring Hof alle Hände voll zu tun – seit 1. Mai hat die Insel Sylt den Tourismus wieder hochgefahren. Unter strengen Auflagen, versteht sich, sonst wäre ein Modellprojekt derzeit nicht umsetzbar und würde auch nicht genehmigt werden. Von allen Regionen, die sich in Schleswig-Holstein um den begehrten Status als Gastro-Modellprojekt beworben haben, ist er nur vier genehmigt worden – Nordfriesland, inklusive der größten deutschen Nordseeinsel Sylt, Büsum, der Schleiregion samt Eckernfürde sowie der inneren Lübecker Bucht. Während die anderen Projekte schon mit 19. April gestartet haben, hat sich Nordfriesland entschieden, bis zum 1. Mai zuzuwarten, um Detailfragen zu klären.
Einen gemeinsamen Weg finden
Die Öffnung feiert King jedoch nicht allzu ausgelassen – noch ist der Sylter Tourismus nicht über alle Berge. Die Richtlinien, unter denen geöffnet werden darf, sind streng und lassen keine Öffnung mit voller Kapazität zu. Für den Söl’ring Hof sei die Öffnung „zu 80 Prozent wirtschaftlich umsetzbar“, meint King. Für manche Betriebe rentiere es sich kaum. „Es ist aber eine Selbstverständlichkeit, dass man sich an die Vorschriften hält“, sagt der Gastronom. Es gehe auch um Solidarität, um Verantwortung, und darum, gemeinsam einen Weg zu finden, wie Gastronomie unter den bestehenden Bedingungen funktionieren kann.
Wir leben und wir sind gesund
so der freudige Lagebericht von der Insel Sylt – Johannes King ist erfreut über die Chance, wieder öffnen zu können
Derzeit ist Nordfriesland der einzige hellgrüne Fleck auf der deutschen Corona-Karte. Das kann sich jederzeit wieder ändern, dem sind sich die Einheimischen bewusst. „Das Risiko hängt wie ein Damoklesschwert über uns“, sagt King. Trotzdem klingt er zuversichtlich und hoffnungsvoll: Im Moment sei „alles recht friedlich“ auf der Urlaubsinsel. Keine Touristen-Ströme, die Insel wird nicht überrannt. „Wir leben und wir sind gesund.“
Die Herausforderung, Mitarbeiter zu halten
Um im Mai wieder öffnen zu können, haben King und sein Chefkoch, Jan-Philipp Berner, schon vor Monaten angefangen, alles zu tun, um die Mitarbeiter zu halten. Er habe ständig mit den Mitarbeitern kommuniziert, habe Schulungen abgehalten, sogar trotz Lockdown neue Mitarbeiter eingestellt.
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Laut Umfragen wollen rund ein Viertel der Gastro- und Tourismus-Mitarbeiter die Branche verlassen. King hat die Gefahr schon früh erkannt. „Uns war von Anfang an klar, dass wir uns um unsere Mitarbeiter kümmern mussen“, erzählt King, „von alleine läuft das nicht.“ Neue Mitarbeiter einzustellen, obwohl das Restaurant gar nicht öffnen konnte, war für ihn eine Zukunftsinvestition. Und die macht sich jetzt bezahlt.