Tourismus: Erholung, aber noch unter Vor-Corona-Niveau
Die Präsentation der Nächtigungszahlen der Statistik Austria am Freitag ließ die Branche aufatmen: „Nach zwei schwierigen Jahren für den Tourismus lagen die Nächtigungen in österreichischen Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen im Jahr 2022 nur noch 10,3 Prozent bzw. 15,8 Mio. Übernachtungen unter dem Rekordniveau des Vorkrisenjahres 2019“, sagte Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas. Insgesamt schaffte es das Jahr 2022 unter die Top-5 der nächtigungsstärksten Jahre.
Die Präsentation der Nächtigungszahlen der Statistik Austria am Freitag ließ die Branche aufatmen: „Nach zwei schwierigen Jahren für den Tourismus lagen die Nächtigungen in österreichischen Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen im Jahr 2022 nur noch 10,3 Prozent bzw. 15,8 Mio. Übernachtungen unter dem Rekordniveau des Vorkrisenjahres 2019“, sagte Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas. Insgesamt schaffte es das Jahr 2022 unter die Top-5 der nächtigungsstärksten Jahre.
Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) zeigt sich optimistisch: „Der Tourismus hat sich schneller erholt als erwartet und befindet sich wieder auf der Überholspur.“ Der Tourismus sei zu einem Symbol für Stabilität in herausfordernden Zeiten geworden. Sie hält für die Zukunft am 2019 erstellten Plan T – dem „Masterplan für Tourismus“ – fest. „Gerade in Krisenzeiten benötigt man klare Strategien, wobei mit Nachhaltigkeit und Resilienz bereits 2019 die richtigen Schwerpunkte erkannt und gesetzt wurden. Deshalb sind die Ziele des Plan T aktueller denn je!“
Im Rahmen eines Aktionsplans 2023/2024 sollen noch im 1. Quartal beide großen Säulen der Tourismuspolitik des Bundes auf ein nachhaltig-stabiles Fundament gestellt werden: Bei der Österreich Werbung stehen die Übergabe der Geschäftsführung sowie Optimierungen der Auslandsstrukturen an. Zudem soll die Neuausrichtung der gewerblichen Tourismusförderung abgeschlossen werden, sodass nachhaltige Investitionen von Tourismusbetrieben künftig noch gezielter gefördert werden (z.B. durch das Instrument des „Nachhaltigkeitsbonus“).
Gewerkschaft fordert Lohnerhöhungen
Die WKÖ begrüßt den Aktionsplan. „Schließlich müsse an allen Schrauben gedreht werden, damit der Tourismus einen weiteren Aufschwung erlebt und Zugpferd und Beschäftigungsmotor für die heimische Wirtschaft bleibt“, kommentiert Branchenobmann Johann Spreitzhofer.
Berend Tusch vom Fachbereich Tourismus vida hält allerdings fest, dass nicht auf die Beschäftigten der Branche vergessen werden dürfe. „Es ist wirklich sehr erfreulich, dass der Tourismus in Österreich auf Erholungskurs ist, wir möchten dazu auch gratulieren. Allerdings wird vergessen, wer den größten Beitrag zu diesem tollen Erfolg geleistet hat. Es sind nämlich vor allem die hunderttausenden Beschäftigten“, so Tusch. „Die Arbeitgebervertreter haben im Rahmen der laufenden KV-Verhandlungen Gelegenheit, die tollen Ergebnisse in gute Löhne und Gehälter zu gießen.“ Es müsse eine deutliche Anhebung der Einkommen über der Inflationsrate geben.
„Auch wenn der Tourismus jubelt, ist die Branche als Arbeitsumgebung mäßig attraktiv“, sagt Tusch und schließt: „Es muss sich bei den Betrieben eine positive Hin-zu-Bewegung etablieren, hin zu deutlich besserer Bezahlung und hin zu den Bedürfnissen der Beschäftigten, denn das Strukturproblem sind am Ende die Arbeitsbedingungen, die umgehend zu verbessern sind. Gelingt das nicht, leidet die Branche noch länger am Arbeitskräftemangel, denn der Tourismus steht in Konkurrenz zu anderen Branchen, die genau das bieten.“