Zahl neuer Ausbildungsverträge auf historischem Tiefstand
Gastronomie und Hotellerie besonders stark betroffen
Schon vor Corona war in der Branche mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen. Die Coronakrise hat den Prozess beschleunigt – nicht nur dadurch, dass viele Mitarbeiter die Branche verließen. Auch an Nachwuchs mangelt es. Das Statistische Bundesamt vermeldete in einer Aussendung einen erschreckenden Rückgang der Zahl der neuen Ausbildungsverträge in Deutschland. Insgesamt haben im vergangenen Jahr nur 465.700 Personen einen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Das sind um 9,3 Prozent weniger als im Jahr 2019. Roland Kellers aus dem zuständigen Referat spricht von einem historischen Tiefstand und einem einzigartigen Rückgang.
Gastronomie und Hotellerie besonders stark betroffen
Schon vor Corona war in der Branche mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen. Die Coronakrise hat den Prozess beschleunigt – nicht nur dadurch, dass viele Mitarbeiter die Branche verließen. Auch an Nachwuchs mangelt es. Das Statistische Bundesamt vermeldete in einer Aussendung einen erschreckenden Rückgang der Zahl der neuen Ausbildungsverträge in Deutschland. Insgesamt haben im vergangenen Jahr nur 465.700 Personen einen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Das sind um 9,3 Prozent weniger als im Jahr 2019. Roland Kellers aus dem zuständigen Referat spricht von einem historischen Tiefstand und einem einzigartigen Rückgang.
„Die Zahl der Neuverträge befindet sich auf einem historischen Tiefstand. Noch nie seit Beginn der Statistik vor über 40 Jahren hat es in einem Jahr weniger als 500.000 neue Azubis gegeben“, so Kellers‘ Fazit. „Besonders deutlich gingen die Neuabschlüsse im Gast- und Verkehrsgewerbe zurück, also in sehr stark von den Corona-Maßnahmen betroffenen Branchen.“
Die größten Rückgänge gab es bei den Berufen Hotelfachmann/-frau (-2 530, -31,0 %), Koch/Köchin (-1 540, -19,8 %) und Tourismuskaufmann/-frau (-990, -61,1 %).
Die Bundesregierung führte Azubi-Prämien von bis zu 6000 Euro pro Ausbildungsvertrag ein, um die Folgen der Krise abzufedern. Trotzdem konnte jeder zehnte ausbildungsberechtigte Betrieb heuer weniger Lehrstellen anbieten als im Vorjahr, sagt eine Studie der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Dass es an Lehrstellen fehlt, ist aber nicht die Erklärung für den noch nie dagewesenen Rückgang an Azubis. Die Agentur für Arbeit in Hamburg beispielsweise meldete im März, dass branchenübergreifend mehr als die Hälfte der gemeldeten Ausbildungsplätze noch frei waren. Den starken Rückgang der Bewerber erklärt der Bundesagentur für Arbeit-Vorstandsvorsitzende Detlef Scheele mit ausgefallenen Praktika und eingeschränkter persönlicher Kontakte während der Corona-Krise.
Qualifizierte Fachkräfte gesucht
Die Opposition fordert eine Ausbildungsoffensive. „Fehlende Azubis von heute sind der Fachkräftemangel von morgen“, wird Jens Brandenburg, der Sprecher für berufliche Bildung der FDP-Bundestagsfraktion von der DPA zitiert.
Die Bundesregierung müsse in den nächsten Wochen die Grundlagen für die dauerhafte Öffnung der Betriebe schaffen, fordert auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga).
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) wünscht sich eine Ausbildungsgarantie nach österreichischem Vorbild, wo Jugendlichen, die keine Lehrstelle in einem Betrieb finden, ein außerbetrieblicher Ausbildungsplatz zugesichert wird.