Sherry: Unterschätztes Getränk oder doch bloß Kochwein?
Sherry ist zum Kochen da! In unseren Küchen wird er verwendet; zum Abschmecken von Soßen. Mehr nicht. Auf den Weinkarten fehlt er. Warum?
Sherry ist zum Kochen da! In unseren Küchen wird er verwendet; zum Abschmecken von Soßen. Mehr nicht. Auf den Weinkarten fehlt er. Warum?
Zum einen liegt’s daran, dass der Markt von großen Sherry-Häusern dominiert wird und man graben muss, um auf Sherry-Individualisten zu treffen. Zum anderen interessiert sich die Sommelier-Szene primär dafür, welche Etiketten auf Insta & Co gehyped werden – ist einfacher, der Job wird einem abgenommen.
Wo bleiben da Leidenschaft und Interesse? Macht eigene Trends und hört auf „nachzuplappern“! Wie können Instagram-Beiträge bestimmen, was beim Gast im Glas landet? Am Ende des Tages hat jeder Betrieb die idente Weinkarte, na super! Sherry ist ein völlig unterschätztes Getränk.
Auch für mich war er ein leidiges Thema. Weil man beim Lernen des Gebiets an der Weinakademie nur 0815-Stoff im Glas hat; mäßig interessant! Die wenigsten kennen also Sherry. Natürlich muss Aufklärungsarbeit geleistet werden. Bei einem meiner ersten Urlaube in der Sherry-Region Andalusien wurde ich von dortigen Individualisten inspiriert.
Wer immer noch nicht das Potenzial von großen Sherrys erkannt hat, nicht weiß, was Vino de Pasto für diese Region bedeutet, sollte schleunigst seine Hausaufgaben machen. Kollegen, seid interessiert, mutig und vertraut eurem Gaumen – nicht der Bubble auf Insta!