Alles auf Angriff
Fotos: Regien Paassen / Shutterstock.com
Seit Larissa Marolt im Dschungelcamp auf RTL ihr Talent vor der Kamera unter Beweis stellte, weiß der aufmerksame Zuseher nicht nur, dass sie eine Schauspielausbildung in New York abgeschlossen hat, sondern auch, dass Hausdiener Engelbert mit seiner riesigen Vogelspinne im 4-Sterne-Haus Hotel Marolt unter einem Dach lebt. Larissa zeichnete ein Bild, wie es in ihrem Zuhause in Kärnten aussieht und sie lieferte auch eine medienwirksame Werbeplattform für das Hotel ihrer Familie. Ein cleverer Schachzug, der dem Hotel Marolt in Kärnten vor allem Publicity, aber auch zukünftig – und da sind sich Werbe-Experten einig – jede Menge Gewinn bringt. Guerilla-Marketing wie aus dem Lehrbuch eben: wenig Aufwand, große Wirkung.
Schließlich hat jeder, ob er will oder nicht, ein Bild im Kopf, wie der zugegeben etwas schräge Alltag im Hause Marolt aussieht. Sogar ROLLING PIN merkt die Auswüchse dieser Guerilla-Marketing-Maßnahme: Auf die Online-Jobanzeige, die das Magazin für das Hotel Marolt veröffentlicht, wurde tausendfach geklickt. Wichtig bei der Aktion war eine von Larissas Aussagen, die sie nach Auszug aus dem Camp machte: „Ich hatte keine Angst, mich oder meine Familie zu blamieren.“ Und nun bitte alle, die auch eine erfolgreiche Guerilla-Marketing-Aktion planen, Kugelschreiber gezückt und mitgeschrieben: Ein bisschen Cleverness, gepaart mit Frechheit, ist Teil einer gelungenen Guerilla-Marketing-Aktion. Es geht darum, sich nicht für seine unorthodoxen Werbemethoden zu schämen und seiner Linie treu zu bleiben, weiß Heike Gauger, von More! Tourismus Marketing in Deutschland. Das sind die Schlüsselpunkte einer erfolgreichen Guerilla-Marketing-Taktik.
Aber auch weniger öffentliche Aktionen tragen ihre Früchte. So zum Beispiel wirbt das Mecklenburger Parkland derzeit mit dem Slogan „Bei uns gibt’s nichts … außer Schönes!“ Gauger ist sich sicher, dass es hier auch auf Mut ankommt, da jeder normalerweise hervorhebt, was sein Hotel alles zu bieten hat. Das Mecklenburger Parkland macht es in diesem Fall umgekehrt und fängt mit einer negativen Formulierung an. Aber dieser Satz ist einfach und vielsagend. Eben durch diese Aussage erregt man Aufmerksamkeit und somit wird ein Mehrwert erfüllt.
Ein anderes Beispiel für gelungenes Guerilla-Marketing sind die Strickomas…
Fotos: Regien Paassen / Shutterstock.com
Seit Larissa Marolt im Dschungelcamp auf RTL ihr Talent vor der Kamera unter Beweis stellte, weiß der aufmerksame Zuseher nicht nur, dass sie eine Schauspielausbildung in New York abgeschlossen hat, sondern auch, dass Hausdiener Engelbert mit seiner riesigen Vogelspinne im 4-Sterne-Haus Hotel Marolt unter einem Dach lebt. Larissa zeichnete ein Bild, wie es in ihrem Zuhause in Kärnten aussieht und sie lieferte auch eine medienwirksame Werbeplattform für das Hotel ihrer Familie. Ein cleverer Schachzug, der dem Hotel Marolt in Kärnten vor allem Publicity, aber auch zukünftig – und da sind sich Werbe-Experten einig – jede Menge Gewinn bringt. Guerilla-Marketing wie aus dem Lehrbuch eben: wenig Aufwand, große Wirkung.
Schließlich hat jeder, ob er will oder nicht, ein Bild im Kopf, wie der zugegeben etwas schräge Alltag im Hause Marolt aussieht. Sogar ROLLING PIN merkt die Auswüchse dieser Guerilla-Marketing-Maßnahme: Auf die Online-Jobanzeige, die das Magazin für das Hotel Marolt veröffentlicht, wurde tausendfach geklickt. Wichtig bei der Aktion war eine von Larissas Aussagen, die sie nach Auszug aus dem Camp machte: „Ich hatte keine Angst, mich oder meine Familie zu blamieren.“ Und nun bitte alle, die auch eine erfolgreiche Guerilla-Marketing-Aktion planen, Kugelschreiber gezückt und mitgeschrieben: Ein bisschen Cleverness, gepaart mit Frechheit, ist Teil einer gelungenen Guerilla-Marketing-Aktion. Es geht darum, sich nicht für seine unorthodoxen Werbemethoden zu schämen und seiner Linie treu zu bleiben, weiß Heike Gauger, von More! Tourismus Marketing in Deutschland. Das sind die Schlüsselpunkte einer erfolgreichen Guerilla-Marketing-Taktik.
Aber auch weniger öffentliche Aktionen tragen ihre Früchte. So zum Beispiel wirbt das Mecklenburger Parkland derzeit mit dem Slogan „Bei uns gibt’s nichts … außer Schönes!“ Gauger ist sich sicher, dass es hier auch auf Mut ankommt, da jeder normalerweise hervorhebt, was sein Hotel alles zu bieten hat. Das Mecklenburger Parkland macht es in diesem Fall umgekehrt und fängt mit einer negativen Formulierung an. Aber dieser Satz ist einfach und vielsagend. Eben durch diese Aussage erregt man Aufmerksamkeit und somit wird ein Mehrwert erfüllt.
Ein anderes Beispiel für gelungenes Guerilla-Marketing sind die Strickomas. Der Schwarzwald wirbt bereits seit 2009 mit sockenstrickenden Landfrauen. Die Omas haben sogar eine eigene Homepage, auf der man sich die Oma aussuchen kann, die einem dann Socken strickt. Bei einem Besuch im Schwarzwald weist einen die Oma der Wahl auch in die Geheimnisse des Sockenstrickens ein, falls gewünscht. Sogar der Seilbahnpfosten auf dem Belchen geht nicht leer aus. Die Strickomas hatten mit dem Pfosten Mitleid und zauberten ihm einen Mantel. Diese Aktion findet auch Gauger sinnvoll, da „hier vor allem die jüngere Generation Werte vermittelt bekommt, die in der Wegwerfgesellschaft, in der wir leben, leider immer mehr in Vergessenheit geraten“.
Aufmerksamkeit um jeden Preis
Auch Restaurants können in Sachen Guerilla-Marketing auftrumpfen. So besticht das Oldtimer Restaurant in Österreich mit seiner Guerilla-Marketing-Aktion, indem es ein übergroßes Plakat auf eine Tunneleinfahrt hängt und darüber schreibt: „Oldtimer Restaurant – all you can eat.“ Von Weitem sieht es so aus, als würde die Frau auf dem Plakat, mit weit aufgerissenem Mund, die Autos, die durch den Tunnel fahren, verschlucken – eben wie auf dem Plakat beworben, „all you can eat“. Wie es dann am Ende des Tunnels aussieht, ist die andere Frage.
Noch wilder hat es da ein Coffeeshop in München zu Halloween getrieben. Der Kaffeeonlineshop von Rainer Krümpel und seinem Partner Matej Bilic-Centic wollte vom Start weg neue Wege bei Kaffee gehen und hat zu Halloween 2013 die „gruseligste Kaffeemischung der Welt“ auf den Markt gebracht. Zwar ist es sicher nicht die bekömmlichste Kaffeemischung, aber dafür eine der abenteuerlichsten. Krümpel und sein Team mischten getrocknete Heuschrecken, Skorpione und Kürbiskerne in ihren Kaffee und brachten dem Coffeeshop so die nötige Aufmerksamkeit.
Alois Gmeiner, der das Projekt als Werbetherapeut, wie er seine Firma nennt, betreute, meint: „Das Echo auf die Pressemeldung war enorm. Ein Redaktionsteam machte sogar eine Blindverkostung der wilden Kaffeemischung und der Gruselkaffee konnte überzeugen.“ Wie so oft musste auch diese Idee reifen, denn Gmeiners Kunde war in der Brainstorming-Runde zunächst verhalten und sagte, dass man gut „Kürbiskerne in den Kaffee mischen könnte“. Der Werbetherapeut ist sich sicher, „kaum haben wir die Presseaussendung mit den Skorpionen im Kaffee ausgeschickt, haben sich alle für das Produkt interessiert. Und genau darum geht’s. Wenn man ein Guerilla-Marketing-Krieger sein will, kommt es auf die Ideen an und man darf sich nichts scheißen.“
Im Vorfeld wichtig!
Guerilla-Marketing-Aktion startet:
Ideen, Ideen, Ideen
Nur die guten kommen durch.
Wer ist meine Zielgruppe?
Wen will ich mit meiner Werbung erreichen?
Wie hoch ist mein Budget?
Unbedingt genau definieren, schließlich soll eine Guerilla-Marketing-Aktion möglichst wenig kosten.
Konkurrenzanalyse
Was machen die anderen Betriebe in diesem Bereich?
Was will ich verkaufen?
Welchen Service will ich mit meiner Werbung anbieten? Was ist der Nutzen für den Gast?
Vertriebskanäle im Vorfeld klären
Wie verbreite ich meine Message effektiv?
Bei Guerilla-Marketing geht es um Folgendes:
Auffallen um jeden Preis
Sich keinesfalls für irgendetwas schämen.
Mehrere Aktionen durchführen
Eine Aktion alleine reicht nicht aus und garantiert auch keinen Erfolg – also dranbleiben!
Unkonventionelle Ideen finden
Einige Tage und Nächte brainstormen.
Ziel:
Kostengünstig eine Message an ein breites Publikum liefern.
Tipps vom Werbetherapeuten Alois Gmeiner
Interne Absprachen vor einer Guerilla-Marketing-Aktion helfen, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, coole Ideen zu sammeln, und garantieren schließlich eine solide Basis für das geplante Vorhaben. So kann garantiert nichts mehr schiefgehen.
Die 10 Gesetze des Guerilla- Marketings auf einen Blick
1.Der Erfolg einer jeden Guerilla-Marketing-Aktion ist lediglich am erzielten Gewinn messbar.
2.Nur wer etwas zur Steigerung des Kundenwohls beitragen kann und dies mit seinem Marketing deutlich macht, ist erfolgreich.
3.Die Stärke des Guerillas liegt in der Nische: Nur wer sich auf seine besonderen Kernkompetenzen konzentriert, hat einen Vorsprung vor der Konkurrenz.
4.In erfolgreichem Marketing steckt nicht nur Geld, sondern vor allem Zeit, Energie und Kreativität. Im Idealfall stammt diese von Ihnen, schließlich kennen Sie Ihre Gäste am Besten.
5.MitHilfe psychologischer Erkenntnisse lässt sich ein besseres Marketing machen – nicht auf Basis von Vermutungen agieren!
6.Aktuelle Technik und neue Medien haben im Guerilla-marketing nur bedingt Platz – hier gilt wirklich das Prinzip „weniger ist mehr“.
7.Die Kooperation ist ein wichtiges Element des Guerilla-marketings. Starke Partner helfen, Geld zu sparen und dem Kunden überzeugende Lösungen anzubieten – tragen Sie Ihre Ideen bei den richtigen Leuten vor und holen Sie sich so auch schon ein erstes Feedback für Ihre Aktion.
8.Vergessen Sie den einzelnen Verkauf! Binden Sie die Kunden langfristig an sich. Schließlich kostet es sechsmal mehr, Neukunden zu gewinnen, als bestehende zu halten.
9.Seien Sie knausrig mit Ihrem Budget, aber großzügig mit Dingen, die Sie nicht viel kosten, anderen aber eine Hilfe sind. Guter Rat ist zwar teuer, sagt man, aber in diesem Fall fällt Ihre Großzügigkeit positiv auf Sie zurück – Sie helfen nicht nur Ihren Kunden, sondern verhelfen sich selbst zum Status eines Experten.
10.Fundierte Planung hilft, mit ihrer guerilla-marketing-aktion ins schwarze zu treffen!