In jeder Krise steckt eine Chance
Einbrüche bei den Hotelbuchungen um bis zu 50 Prozent, Gastwirte, die um ihr Wintergeschäft fürchten, weil Konzerne (wie etwa der deutsche Softwareriese SAP) die Jahresabschlussfeiern streichen, Hotelketten, die ihren gesamten Investitionsplan auf 2010 verschoben haben, und, und, und. „Die Krise ist da. Auch wenn sie hauptsächlich von den Medien gepusht wird“, wie der österreichische Sternekoch Heinz Hanner nicht ohne Kritik sagt. Die Fakten zeigen: Es ist ernst. Und es ist notwendig, die Folgen realistisch einzuschätzen und nicht in große Panik zu verfallen. Dann kann die Krise als Chance für eine Intensivierung persönlicher Wettbewerbsfähigkeit begriffen werden.
Der österreichische Relais & Châteaux-Präsident Florian Moosbrugger betont, dass es in Mitteleuropa zumindest für die Spitzengastronomie noch keine Einbußen zu verzeichnen gibt. Er sieht weniger eine Problematik für die Ferienhotellerie gegeben als vielmehr für jene Betriebe, die ihr Geld mit Geschäftsessen verdienen. Moosbrugger empfiehlt, auf eine verstärkte emotionale Bindung zu setzen, anstatt nun den Kopf in den Sand zu stecken. „Persönliches Engagement, individuelle Werbestrategien und der Wiedererkennungswert von Produkten sind nun die gefragten Maßnahmen“, zählt Moosbrugger auf.
Auch Hanner ist überzeugt, dass die Umsatzeinbußen alle treffen werden. Nun müsse man offensiv und wirksam vorgehen. Er selbst setzt auf verstärktes Marketing in seinem Haus, auf intensivere Mitarbeiterschulungen, Portfolioverbreiterungen und eine weitere Spezialisierung auf dem Gebiet des Caterings. Das Patentrezept für Gastronomen und Hoteliers gegen die Krise liegt für Hanner darin, aktiv zu werden.
Organisation, Planung und Strukturierung stellen das Rüstzeug dar, mit dem sich Gastronomen und Hoteliers gegen die Finanzkrise wappnen können. Betriebe, die aus dem Tief gestärkt hervorgehen wollen, sollten laut den Experten nun auf Folgendes setzen: eine noch persönlichere Betreuung der Gäste, Flexibilität, die Darbietung reizvoller, kräftig und strategisch beworbener Angebote, Qualität als herausragendste Eigenschaft, authentisches Auftreten und perfekt strukturierte Arbeitsabläufe im Service.
Der deutsche Verkaufsexperte und Trainer Theo Bergauer (Agentur „b.wirkt!“), selbst Besitzer eines Hotels in Dresden, vertraut nun auf verstärkte Mitarbeitermotivation. „Machen Sie aus Ihren Mitarbeitern Mitdenker. Beziehen Sie Ihre Mannschaft mehr in Projekte und Prozesse ein und entwerfen Sie gemeinsam Pläne, wie man Gäste neu begeistern kann.“ Wer jetzt auf Toppersonal vertraut, braucht um seine Zukunft nicht zu bangen…senkungen und günstigeren Angeboten zu reagieren.
Einbrüche bei den Hotelbuchungen um bis zu 50 Prozent, Gastwirte, die um ihr Wintergeschäft fürchten, weil Konzerne (wie etwa der deutsche Softwareriese SAP) die Jahresabschlussfeiern streichen, Hotelketten, die ihren gesamten Investitionsplan auf 2010 verschoben haben, und, und, und. „Die Krise ist da. Auch wenn sie hauptsächlich von den Medien gepusht wird“, wie der österreichische Sternekoch Heinz Hanner nicht ohne Kritik sagt. Die Fakten zeigen: Es ist ernst. Und es ist notwendig, die Folgen realistisch einzuschätzen und nicht in große Panik zu verfallen. Dann kann die Krise als Chance für eine Intensivierung persönlicher Wettbewerbsfähigkeit begriffen werden.
Der österreichische Relais & Châteaux-Präsident Florian Moosbrugger betont, dass es in Mitteleuropa zumindest für die Spitzengastronomie noch keine Einbußen zu verzeichnen gibt. Er sieht weniger eine Problematik für die Ferienhotellerie gegeben als vielmehr für jene Betriebe, die ihr Geld mit Geschäftsessen verdienen. Moosbrugger empfiehlt, auf eine verstärkte emotionale Bindung zu setzen, anstatt nun den Kopf in den Sand zu stecken. „Persönliches Engagement, individuelle Werbestrategien und der Wiedererkennungswert von Produkten sind nun die gefragten Maßnahmen“, zählt Moosbrugger auf.
Auch Hanner ist überzeugt, dass die Umsatzeinbußen alle treffen werden. Nun müsse man offensiv und wirksam vorgehen. Er selbst setzt auf verstärktes Marketing in seinem Haus, auf intensivere Mitarbeiterschulungen, Portfolioverbreiterungen und eine weitere Spezialisierung auf dem Gebiet des Caterings. Das Patentrezept für Gastronomen und Hoteliers gegen die Krise liegt für Hanner darin, aktiv zu werden.
Organisation, Planung und Strukturierung stellen das Rüstzeug dar, mit dem sich Gastronomen und Hoteliers gegen die Finanzkrise wappnen können. Betriebe, die aus dem Tief gestärkt hervorgehen wollen, sollten laut den Experten nun auf Folgendes setzen: eine noch persönlichere Betreuung der Gäste, Flexibilität, die Darbietung reizvoller, kräftig und strategisch beworbener Angebote, Qualität als herausragendste Eigenschaft, authentisches Auftreten und perfekt strukturierte Arbeitsabläufe im Service.
Der deutsche Verkaufsexperte und Trainer Theo Bergauer (Agentur „b.wirkt!“), selbst Besitzer eines Hotels in Dresden, vertraut nun auf verstärkte Mitarbeitermotivation. „Machen Sie aus Ihren Mitarbeitern Mitdenker. Beziehen Sie Ihre Mannschaft mehr in Projekte und Prozesse ein und entwerfen Sie gemeinsam Pläne, wie man Gäste neu begeistern kann.“ Wer jetzt auf Toppersonal vertraut, braucht um seine Zukunft nicht zu bangen.
Mein Rezept: Das Angebot an
den Gast muss verstärkt, die Qualität
verbessert werden.
Heinz Hanner
Sternekoch in Mayerling nahe Wien
Im internationalen Vergleich wird rasch deutlich: Es steht um die Betriebe im deutschsprachigen Raum weitaus besser, als man angesichts der nüchternen Fakten weltweit annehmen könnte. Von Opfern der Krise kann man noch nicht sprechen. Damit dies auch so bleibt, werden bereits im Vorfeld Maßnahmen entwickelt.
In Berlin erarbeitet beispielsweise das Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Strategien zur Eindämmung der Krise, die Grundhaltung sei aber, betont man dort, recht gelassen. Einzelnen Unternehmern der Gastronomiebranche fällt es dennoch nicht so leicht, angesichts der nicht abreißenden Horrormeldungen gelassen zu bleiben. Werner Knechtli, Direktor des kürzlich eröffneten Radisson SAS Hotels in Zürich, hat zum Beispiel bereits auf die in den letzten Monaten um beinahe 50 Prozent zurückgegangenen Buchungsanfragen reagiert. Die Preise passt er täglich der Nachfrage an, um unbeschadet auszusteigen.
Dass die Angst vor möglichen Auswirkungen zunimmt, bestätigen auch Umfragen: Waren Gastronomen und Hoteliers im September noch recht entspannt, rechneten laut einer Umfrage im Oktober bereits knapp 40 Prozent mit sinkenden Umsätzen.
Täglich neue Hiobsbotschaften von Betroffenen wie Frankreich, England, Spanien, Russland, Ungarn, Südkorea, Brasilien, der Türkei und den USA sorgen dafür, dass die Angst vor einem schwachen Jahr 2009 weite Kreise zieht. EU-weit wird sogar über eine vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer nachgedacht.
Speziell angesichts der sich ausbreitenden Unruhe ist es wichtig, an einer betriebsinternen Stärkung zu arbeiten und in die Bindung der Kunden an den Betrieb zu investieren. In der Hotellerie- und Gastronomiebranche auf Individualität und eine Verstärkung des Angebotes und der Werbestrategien zu setzen, ist ein Weg, sich seine Unabhängigkeit auf dem Markt zu bewahren. Eine spürbare Zuversichtlichkeit der Gastronomen und Hoteliers wird sich auch positiv auf die Gäste auswirken. Die negativen Folgen der Finanzkrise können so möglichst gering gehalten werden.
Der Weg raus aus der Krise:
Es wird zu viel gejammert. Handeln ist angesagt!
ROLLING PIN: Welche Auswirkungen wird die Finanzkrise auf Hotellerie und Gastronomie in Deutschland und Österreich haben?
Eike Wenzel, Zukunftsinstitut:Im Moment ist die Situation entspannt, alles ist noch im grünen Bereich. Allerdings kristallisierte sich kürzlich bei einem Kongress heraus, dass es beim Planen von Jahresurlauben und Geschäftsreisen vermehrt zu Einsparungen kommt. Aber wenn man etwa an das Jahr 2001 mit der allgemeinen Ressourcenknappheit und an die damit einhergehenden Preiserhöhungen denkt, erkennt man klar, dass zu viel gejammert wird. Eine Preisstabilität wird auch auf diese Finanzkrise folgen. Die Gelassenheit der Bevölkerung wird sich erst bei einer konkreten Krise gänzlich verflüchtigen.
RP: Gibt es Unterschiede zwischen
städtischer und ländlicher Gastronomie?
Eike Wenzel: Die ländlichen Unternehmen wird es sicherlich härter treffen, die größeren städtischen Unternehmen werden in Relation gesehen weniger Probleme haben, da die Gäste nicht ganz ausbleiben werden. Zu einem Sterben der Topgastronomie wird es im städtischen Bereich nicht kommen, aber der Absatz wird im Zuge der Finanzkrise überall sinken. Gröbere Auswirkungen und ein gewisser Dominoeffekt sind frühestens in sechs Monaten zu erwarten.
Matthias Horx,
Trend- und Zukunftsforscher
Das „Zukunftsinstitut“ in Kelkheim widmet sich intensiv der Forschung zum Thema Zukunft. Matthias Horx, geboren 1955 in Düsseldorf, ist dessen Gründer. Er gilt als einflussreichster deutschsprachiger Trend- und Zukunftsforscher und veröffentlicht laufend Bestseller, wie etwa „Wie wir leben werden“.
Jobtipps vom Headhunter
Ruhe bewahren und nicht übereilt den Job wechseln!
Es besteht kein Grund dazu, panisch aus der Hotellerie- oder Gastronomiebranche in eine andere Berufssparte zu wechseln. Ein Stellenabbau geschieht mit Sicherheit nicht in so gravierendem Ausmaß, dass man sich in dieser Berufssparte generell bedroht fühlen muss.
Im mittleren und obersten
Management nicht kündigen!
Durch die Finanzkrise werden Hotels genaue Budgetierungen vornehmen und kalkulieren, welche Positionen einzusparen sind. Dadurch kann es zu einem Mitarbeiteraufnahmestopp kommen. Bestehende Positionen sollten daher nicht ersatzlos aufgegeben werden.
Bewerbungen in Low-Rank-Positionen werden weiterhin gefragt sein!
Die Leute werden auch in Zukunft nicht auf Essen und Trinken verzichten. Köche und Kellner müssen daher nicht um ihre Jobchancen bangen.
Christian Schweinzer
Personalvermittler, Blackrock
Wie reagieren sie auf die Finanzkrise
Warum Panikmache fehl am Platz ist, der Gast König bleiben muss und eine Änderung der Angebote für die einen unumgänglich und für die anderen inakzeptabel ist. Drei experten, Drei Meinungen.
Panikmache ist fehl am Platz
Rudolf Tucek, CEO Vienna International Hotelmanagement
Mit Krisen gehen letztendlich immer auch neue Chancen einher, aber der Weg bis dorthin wird ein steiniger sein, da wir gerade am Beginn einer aus meiner Sicht stark unterschätzten Krise stehen. Daher bin ich wenig optimistisch.
Als Folge der Finanzkrise wird es zu einer Verschärfung des Wettbewerbs und zu einem Einbremsen von Innovationen kommen, worunter die Qualität in sämtlichen Bereichen und spürbar für alle Beteiligten leiden wird.
Unternehmer, Mitarbeiter und Kunden werden die Folgen der Finanzkrise zu spüren bekommen. Ich werde mich deshalb dafür einsetzen, umsichtige Lösungsmodelle zu entwickeln, um Langzeitfolgen effizient einzudämmen. Wie die Lösungen genau aussehen werden, steht noch nicht wirklich fest. Wir verschließen die Augen nicht vor möglichen Auswirkungen, aber Panikmache ist ebenso fehl am Platz.
Preise nicht reduzieren
Sabina Held, Sprecherin Adlon Kempinski
Wir vom Hotel Adlon Kempinski sehen uns vor die Herausforderung gestellt, im Bedarfsfall gegensteuernd auf die Auswirkungen der Finanzkrise zu reagieren, ohne gravierende Mehrinvestitionen zu tätigen. Im Oktober und November haben wir bei den Buchungen noch keine Rückgänge verzeichnet, allerdings haben wir schon jetzt vorbeugend Investitionen beiseitegelegt, um etwaige Engpässe unbeschadet zu überstehen.
Das Geheimnis liegt darin, entspannt zu bleiben. Es wird deutlich spürbare Auswirkungen im Tagungsgeschäft geben, ob Individualreisende jedoch betroffen sein werden, wird sich erst weisen. In unserem Hotel sind wir trotz drohender Auswirkungen zuversichtlich und entspannt. Serviceleistungen und Preise werden dort auch im schlimmsten Fall dieselben bleiben. Somit wird sich das Angebot für unsere Kunden nicht verändern.
Gäste intensiver Betreuen
Sepp Schellhorn, ÖHV-Präsident
Die Finanzkrise wird teils gravierende Auswirkungen auf die Hotelleriebranche haben, aber da muss man als Unternehmer klare Handlungen setzen und sich intensiver um die Kundschaft bemühen.
Bereits in diesem Jahr sind negative Auswirkungen auf den Tourismus spürbar. Speziell im Bereich der Nebenkonsumationen, die nicht von vornherein im gebuchten Paket inbegriffen sind, erweisen sich die Gäste als zurückhaltender. Der eindeutig falsche Weg, auf diese Entwicklung einzugehen, ist der, von Unternehmerseite mit Preissenkungen und günstigeren Angeboten zu reagieren.