Kündigung – Zeit für die Wahrheit
Fotos: Shutterstock, Lachmaier, beigestellt
Aus welchem Grund auch immer: Die Trennung von einem Mitarbeiter ist eine unangenehme Sache. Selten wird sie dabei als eine Chance für das Unternehmen gesehen. Schade eigentlich, denn genau aus solchen Situationen könnten alle Beteiligten als Gewinner hervorgehen.
Zu keiner anderen Zeit bekommen Sie eine bessere Gelegenheit, wertvolles und vor allem ehrliches Feedback über Ihr Unternehmen zu erlangen. Bei Trennungsgesprächen ergibt sich die einmalige Chance, die Stärken und Schwächen des Unternehmens von jemandem zu erfahren, der es schließlich wissen muss – dem Mitarbeiter. Der Schlüssel zu diesen Informationen liegt im richtigen Trennungsmanagement…
Fotos: Shutterstock, Lachmaier, beigestellt
Aus welchem Grund auch immer: Die Trennung von einem Mitarbeiter ist eine unangenehme Sache. Selten wird sie dabei als eine Chance für das Unternehmen gesehen. Schade eigentlich, denn genau aus solchen Situationen könnten alle Beteiligten als Gewinner hervorgehen.
Zu keiner anderen Zeit bekommen Sie eine bessere Gelegenheit, wertvolles und vor allem ehrliches Feedback über Ihr Unternehmen zu erlangen. Bei Trennungsgesprächen ergibt sich die einmalige Chance, die Stärken und Schwächen des Unternehmens von jemandem zu erfahren, der es schließlich wissen muss – dem Mitarbeiter. Der Schlüssel zu diesen Informationen liegt im richtigen Trennungsmanagement: Entscheidet sich einer Ihrer Mitarbeiter, das Unternehmen zu verlassen, oder wurde er gekündigt, so bitten Sie ihn um ein Gespräch. Appellieren Sie dabei an den guten Willen.
Die Faustregel dabei lautet: Nicht der direkte Vorgesetzte, sondern die Führungsebene darüber sollte dieses Gespräch suchen und führen. „Eine eventuell emotional aufgeladene Situation zwischen Angestelltem und Vorgesetztem kann so umgangen werden und eine offenere und entspanntere Gesprächsatmosphäre ist damit gewährleistet.“, weiß Siegfried Lachmair, Berater, Coach und Mediator in der Personalentwicklung. „Wichtig ist immer, dass man der Person Wertschätzung und Respekt entgegenbringt. Nur so kann ein Feedback Früchte tragen.“
Nicht zuletzt der Ort spielt hier eine große Rolle. Nehmen Sie sich Zeit und schaffen Sie sich eine angenehme Atmosphäre. Ein neutraler Raum, in dem keiner den Chefsessel einnimmt, und eine heiße Tasse Kaffee können Wunder bewirken. Stellen Sie sicher, dass weder Telefonate noch Personen Ihre Unterhaltung stören. Ihr ehemaliger Mitarbeiter will genauso mit Respekt behandelt werden wie ein Kunde, den Sie gerade für sich gewinnen wollen. Die ungeteilte Aufmerksamkeit ist der Schlüssel zum Erfolg.
Beginnen Sie das Gespräch mit einem kleinen Resümee der Zeit aus Ihrer Sicht. Aber seien Sie dabei ehrlich! „Es gibt nichts Schlimmeres als eine Zeit, in der es gewohnheitsmäßig Höhen und Tiefen gab, nur schön- oder nur schlechtzureden. Das ist ein absoluter Gesprächskiller“, warnt Lachmair.
Bringen Sie Ihre Wertschätzung gegenüber der Arbeit des Angestellten zum Ausdruck, aber haben Sie auch keine Scheu, negative Aspekte anzusprechen. Die Zeit für Ehrlichkeit ist nun gekommen. Geben Sie Ihrem Mitarbeiter das Gefühl, dass Ihnen seine Meinung wichtig ist, und lassen Sie ihm Zeit, Fragen zu beantworten oder sie auch völlig unbeantwortet im Raum stehen zu lassen. Auch wenn Sie ein Mitarbeiter aufgrund eines eklatanten Vergehens verlassen muss, das Trennungsgespräch kann Ihnen auch hier wertvolle Informationen zur Prävention bieten. Schwächen und Lücken im System können so ausfindig gemacht und behoben werden.
Gerade bei den oberen Führungsebenen besteht die Gefahr, den Kontakt zur Basis zu verlieren. Nutzen Sie die Chance und suchen Sie das Gespräch mit Ihren ehemaligen Mitarbeitern.
Richtig Gefragt
Tipps fürs Trennungsgespräch
Siegfried Lachmair
Mediator und Personalentwickler
www.lachmair-consulting.com
Ein Feedback ist nur so ergiebig, wie die Fragen es zulassen. Das richtige Vorgehen will also gelernt sein.
Seien Sie offen:
Versuchen Sie, keine Fragen zu stellen, die mit einem einfachen Ja oder Nein beantwortet werden können, sondern möglichst freie Antworten zulassen.
Ein „Hat Ihnen Ihr Arbeitsplatz nicht mehr gefallen?“ wird weniger ergiebig sein als die Frage: „Wenn Sie bleiben würden, was müsste verändert werden?“
Seien Sie Transparent:
Aktives Zuhören ist der Schlüssel zu einem produktiven Gespräch. Mit Augenkontakt signalisieren Sie Ihrem Gegenüber Interesse. Wiederholen Sie ruhig Statements, die Ihr Partner gesagt hat, und stellen Sie sicher, dass Sie das richtig verstanden haben: „Habe ich es richtig verstanden, wenn Sie sagen …?“ Transparenz stärkt das Vertrauen.