So gehen Sie mit Super Stars richtig um

Der Besuch von Stars und Staatsgästen ist für jedes Hotel ein Renommee. Um in dieser Liga mitzumischen, braucht man gute Kontakte, die passende Infrastruktur und Fingerspitzengefühl.
November 13, 2015

eine kleine Zeichnung und ein Dankschreiben von Billy Joel an ein Hotel Vier Millionen Euro. So viel ließ sich das Adlon in Berlin vor zwei Jahren die neue Präsidenten-Hochsicherheitssuite kosten. Aus gutem Grund. „Das Sicherheitsbedürfnis von Staatsgästen und die Ansprüche an die Ausstattung sind spürbar gewachsen. Darauf haben wir uns eingestellt“, erklärt Hotelsprecherin Sabina Held. Ob der Dalai Lama, die Königin von England oder wie erst Anfang Juni US-Präsident George W. Bush – sie alle fühlen sich im Adlon nicht nur wohl, sondern auch sicher.
Der Aufwand dafür ist enorm! Nach neuesten Sicherheitsstandards und nach genauen Vorgaben des Bundes- und Landeskriminalamtes wurden alle sicherheitsrelevanten Anlagen in der 240 Quadratmeter großen Suite eingebaut. Die Details: schusssichere Wände und Fenster, eine autarke Strom- und Luftversorgung, eine vom Gebäude abgekoppelte Fernmeldeanlage mit Dect-Endgeräten sowie eine eigene Sicherheitszentrale mit Videoüberwachung. Über das Hauptentree mit gepanzerten und schwarz lackierten Türen gelangen die Gäste in die Suite, die sich auf weitere 420 Quadratmeter ausweiten lässt und Platz für Bodyguards, Fahrer und weiteres Personal bietet. Dass auch bei der Ausstattung nicht gegeizt wurde, versteht sich im Preis von 20.000 Euro pro Nacht.
Wie bei allen anderen Gästen steht aber auch bei den Stars die persönliche Betreuung im Vordergrund. „Absolute Diskretion ist die Voraussetzung“, sagt Riccardo Giacometti, Hoteldirektor im Wiener Imperial, das in Österreich die erste Anlaufstelle für hohen Besuch ist. Wieder einmal zeigt eine alte Weisheit ihre Gültigkeit: Der Gast ist König. Wünsche der Prominenten werden, so gut es geht, erfüllt.
So pflanzte man im Imperial für das Hündchen eines VIP-Gastes schon einmal einen Rasen auf die Terrasse oder besorgte Mineralwasser aus den Hochbergen von Kanada. Im Adlon riss man ganze Badewannen heraus…

eine kleine Zeichnung und ein Dankschreiben von Billy Joel an ein Hotel Vier Millionen Euro. So viel ließ sich das Adlon in Berlin vor zwei Jahren die neue Präsidenten-Hochsicherheitssuite kosten. Aus gutem Grund. „Das Sicherheitsbedürfnis von Staatsgästen und die Ansprüche an die Ausstattung sind spürbar gewachsen. Darauf haben wir uns eingestellt“, erklärt Hotelsprecherin Sabina Held. Ob der Dalai Lama, die Königin von England oder wie erst Anfang Juni US-Präsident George W. Bush – sie alle fühlen sich im Adlon nicht nur wohl, sondern auch sicher.
Der Aufwand dafür ist enorm! Nach neuesten Sicherheitsstandards und nach genauen Vorgaben des Bundes- und Landeskriminalamtes wurden alle sicherheitsrelevanten Anlagen in der 240 Quadratmeter großen Suite eingebaut. Die Details: schusssichere Wände und Fenster, eine autarke Strom- und Luftversorgung, eine vom Gebäude abgekoppelte Fernmeldeanlage mit Dect-Endgeräten sowie eine eigene Sicherheitszentrale mit Videoüberwachung. Über das Hauptentree mit gepanzerten und schwarz lackierten Türen gelangen die Gäste in die Suite, die sich auf weitere 420 Quadratmeter ausweiten lässt und Platz für Bodyguards, Fahrer und weiteres Personal bietet. Dass auch bei der Ausstattung nicht gegeizt wurde, versteht sich im Preis von 20.000 Euro pro Nacht.
Wie bei allen anderen Gästen steht aber auch bei den Stars die persönliche Betreuung im Vordergrund. „Absolute Diskretion ist die Voraussetzung“, sagt Riccardo Giacometti, Hoteldirektor im Wiener Imperial, das in Österreich die erste Anlaufstelle für hohen Besuch ist. Wieder einmal zeigt eine alte Weisheit ihre Gültigkeit: Der Gast ist König. Wünsche der Prominenten werden, so gut es geht, erfüllt.
So pflanzte man im Imperial für das Hündchen eines VIP-Gastes schon einmal einen Rasen auf die Terrasse oder besorgte Mineralwasser aus den Hochbergen von Kanada. Im Adlon riss man ganze Badewannen heraus, um andere wieder einzubauen. Dass die Suiten schon vor der Anreise mit den Lieblingsblumen des Gastes geschmückt werden und die Zimmertemperatur sowie Luftfeuchtigkeit auf das Zehntelgrad genau angepasst werden, das ist Voraussetzung. Ebenso der persönliche Butler, wie ihn zum Beispiel das Adlon seinen Topgästen rund um die Uhr zur Verfügung stellt. „Gefordert sind eine hohe Flexibilität und eine permanente Kommunikation. Es geht darum, jegliche Wünsche in die Tat umzusetzen“, sagt Michael Pohn, Direktor des Schlosshotels Weikersdorf im niederösterreichischen Baden, das während der Fußball-Europameisterschaft Weltmeister Italien zu Gast hatte.

All der Aufwand lohnt sich, wie man im Adlon weiß: „Natürlich ist es ein Renommee, wenn man Berühmtheiten in seinem Hotel begrüßen kann. Auch die Medien spielen dabei eine Rolle. Das Hotel wird im Fernsehen oder in Zeitungen erwähnt und weltweit wird der hohe Besuch mit unserem Haus verknüpft.“ So gibt man sich im Schlosshotel Weikersdorf überzeugt, dass durch die Präsenz der italienischen Nationalmannschaft, das Interesse auf die gesamte Region gelenkt wird. Ein unbezahlbare Werbung also.
Allerdings auch eine sehr heikle Aufgabe. Denn verständlicherweise erwartet gerade der prominente Gast Ruhe und keinen Medienrummel unter seinem Fenster. Das Mandarin Oriental in München verzichtet beispielsweise gänzlich auf PR-Arbeit, was VIP-Gäste betrifft. Im Schlosshotel Weikersdorf wurde sogar ein 550 Meter langer, 2 Meter hoher, blickdichter Zaun um das gesamte Areal gezogen, um die Fußballstars vor Fotografen abzuschirmen.

Wladimir Putin mit seiner Gefolgschaft Aber wie kommt man ran, an die Gäste, um die sich die halbe Welt reißt? „Der Kontakt zu den Staatsgästen läuft in erster Linie über die Botschaften“, heißt es aus dem Mandarin Oriental. „Zu den jeweiligen Botschaftern muss man die Beziehung aufbauen und pflegen. Das ist eine langwierige und manchmal auch oft harte Arbeit, die auf gegenseitigem Vertrauen basiert.“
Schauspieler, Sänger, Sportler und andere Promis aus dem Gesellschaftsbereich werden vor allem von ihren Agenturen vermittelt. „Da geht es dann darum, ob man die geforderten Auflagen umsetzen kann“, so Imperial-Direktor Giacometti. Das funktioniert auf eine ganz banale Art: Man bekommt ein Dokument mit allen Anforderungen, die man abgehakt oder mit Anmerkungen zurückschickt. Immer wieder würden Agenturen versuchen, den Preis bis zu Gratisaufenthalten zu drücken, weiß man in der Branche. In den großen Häusern sei das jedoch ein Thema, auf das man nicht einsteigen würde. In der Regel werden gewünschte Umbauarbeiten oder Erweiterungen der Einrichtungen voll bezahlt, wie auch der Aufenthalt in den Suiten.
„Selbst in puncto Essen geht es lange schon nicht mehr so heikel zu, wie vor zehn oder 15 Jahren“, weiß der Zweihaubenkoch Siegfried Kröpfl aus dem Imperial in Wien. Nur selten werden politische Gäste noch von Vorkostern begleitet. „Wenn, dann muss man das einfach respektieren und akzeptieren und auch dem Vorkoster alle Wünsche erfüllen.“ Ein Zeitpuffer sollte eingeplant werden, weil Ärzte und andere Wissenschaftler das Essen manchmal tatsächlich in seine Bestandteile zerlegen und exakt analysieren, woher es stammt oder ob es gesundheitsbedenklich ist.
Immerhin ist der Gast ja nicht irgendjemand, sondern – König.

luxuriöse Hotelsuite der PromisSind Sie reif für die Vips?

Kontakte: Wer kennt die Berühmtheiten schon persönlich? Pflegen Sie Kontakte zu den Botschaften und zu Promi-Agenturen. Das Wichtigste ist, dass das Vertrauen passt.

Sicherheit: Je höher der Besuch, desto aufwendiger die Sicherheitsvorkehrungen. Schirmen Sie Ihren Gast so gut wie möglich ab, ohne ihm jedoch das Gefühl zu vermitteln, eingesperrt zu sein.

Suiten auch für Mitarbeiter: Staatsgäste und andere Persönlichkeiten reisen meist mit einem Stab an Mitarbeitern an, die auch untergebracht werden müssen.

Betreuung: Bieten Sie Ihren VIP-Gästen eigenes Personal, das rund um die Uhr vor Ort ist. Wichtig: Es sollte, wenn möglich, immer dieselbe Person sein.

Diskretion: Das oberste Gebot im Umgang mit den Stars. Zumindest dann, wenn man will, dass sie wiederkommen.

Der Butler von Putin & Co., Dirk Ricardo DürnerSpecial-Service für Special-Guests:
Der Butler von Putin & Co.

Dirk Ricardo Dürner, im Berliner Adlon Butler der Stars, serviert der ROLLING PIN die besten
Tipps für eine königliche Betreuung.

RP: Welche Ausbildung muss man für diesen Job mitbringen?
Dirk Ricardo Dürner:
Den Schliff fürs internationale Parkett habe ich als Station-Waiter in einem Londoner Grandhotel und als Veranstaltungsverkaufskoordinator im Hotel Adlon Kempinski erhalten. In dieser Position hatte ich bereits Gelegenheit, zahlreiche Staatsgäste zu bedienen. Auch deshalb, weil ich mehrere Fremdsprachen fließend beherrsche. Bei einer diplomatischen Protokollschulung konnte ich zudem den Umgang mit länderspezifischen Gepflogenheiten und die protokollgerechte Anrede eines Gastes lernen – vom Staatschef bis zum Aristokraten.

RP: Wie behandelt man die Stars denn richtig?
Dürner:
Prinzipiell stehe ich als Butler jedem Gast zur Verfügung, der die Präsidentensuite gebucht hat. Egal, ob Star oder nicht. Mein Anspruch ist es, Besuchern im Sinne einer besonderen Art von Gastfreundschaft zu Diensten zu sein. Vor der Anreise des Gastes informiere ich mich intensiv über dessen Herkunftsland, die Interessen und Wünsche.

RP: Das bedeutet konkret?
Dürner:
Wird der Gast zum Beispiel mit einem Begrüßungscocktail in der Präsidentensuite empfangen, sorge ich dafür, dass schon das bevorzugte Mineralwasser in der Minibar bereitsteht, die Lieblingsblumen arrangiert sind oder die Möbel wunschgemäß umgestellt wurden. Außerdem habe ich den gesamten Tagesablauf des Gastes genau im Kopf und richte während des Aufenthaltes vorab alles Notwendige für dessen Termine her. Dem Gast jeden Wunsch von den Augen abzulesen, das zeichnet einen guten Butler aus.

RP: Dürfen Sie von diesen Gästen Trinkgeld annehmen?
Dürner:
Die Gäste honorieren meine Leistungen natürlich. Erinnerungen wie signierte Bücher und persönliche Geschenke zum Abschied sind Gaben von Gästen wie George Bush sen. oder dem Dalai Lama. Darüber freue ich mich mehr, als über jedes Trinkgeld. Und diese Geschenke bezeugen manche persönliche Verbindung wie etwa zu Michail Gorbatschow.

RP: Was war Ihr ungewöhnlichster Auftrag?
Dürner:
Ich durfte einem Staatspräsidenten die Fliege umbinden. Das ist für mich als Butler bislang der größte Vertrauensbeweis eines Gastes gewesen. Auch das zeigt, dass der Gast sich wohlfühlt. Und wenn er das tut, hat sich meine Arbeit gelohnt.

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