Haben Sie echte Eier?
Foto: KAHLA, Shutterstock
Keiner hat je behauptet, Hoteliers hätten es leicht. Das haben sie nämlich auch nicht. Die volle Härte der Tourismus-Branche zeigt sich eindrücklich bei der Frage nach dem Frühstückswunsch der Gäste. Denn da reicht die Palette von „Ein kleiner Espresso genügt“ bis zu „Ich beginne mit Müsli, dann kommen Baked Beans und French-Toast. Danach geht es weiter mit…“. Und die Reaktion der meisten Hoteliers auf diese Problematik, frei nach dem Motto „Der Gast ist König“? Sie bieten einfach von allem etwas an. Richtige Entscheidung? Definitiv nicht. Das hat nämlich aus Sirup angemischte „frische“ Fruchtsäfte, Rührei aus Eipulver und dick vorgeschnittene Convenience-Wurst zur Folge. Denn wer alles anbieten möchte, muss sparen.
Und die Gäste genießen das Von-allem-etwas-Sparefroh-Frühstück trotzdem zum stolzen Sternepreis von 30 Euro. Bevor also Ihren Gästen vollkommen der Appetit vergeht und Sie sie vor allem aller Wahrscheinlichkeit nach nie wieder sehen, heißt es besser einmal umdenken. Diesmal frei nach dem Motto: „Weniger ist mehr.“ So sicher wie Frühstück eines der wichtigsten Kundenbindungstools der Hotellerie ist, so sicher wird zwar der eine oder andere Gast als Konsequenz auf eine Frühstücks-Repositionierung verzweifelt um die aus dem Angebot entschwundene Jägerschinkenwurst aus Hintertupfing weint, aber derjenige gehört dann ohnehin nicht in Ihr Gästeportfolio. Denn die Zauberformel heißt auch hier, wie in so vielen anderen Bereichen auch: „Kenne deine Zielgruppe“ oder auch „zielgruppenspezifische Positionierung“.
Andreas Döllerer, mit vier Hauben des Gault-Millau dekorierter Koch des Jahres 2010, gibt zur Thematik einen schlichten Rat: „Gerade als kleiner Betrieb auf dem Land kann und soll man…
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Keiner hat je behauptet, Hoteliers hätten es leicht. Das haben sie nämlich auch nicht. Die volle Härte der Tourismus-Branche zeigt sich eindrücklich bei der Frage nach dem Frühstückswunsch der Gäste. Denn da reicht die Palette von „Ein kleiner Espresso genügt“ bis zu „Ich beginne mit Müsli, dann kommen Baked Beans und French-Toast. Danach geht es weiter mit…“. Und die Reaktion der meisten Hoteliers auf diese Problematik, frei nach dem Motto „Der Gast ist König“? Sie bieten einfach von allem etwas an. Richtige Entscheidung? Definitiv nicht. Das hat nämlich aus Sirup angemischte „frische“ Fruchtsäfte, Rührei aus Eipulver und dick vorgeschnittene Convenience-Wurst zur Folge. Denn wer alles anbieten möchte, muss sparen.
Und die Gäste genießen das Von-allem-etwas-Sparefroh-Frühstück trotzdem zum stolzen Sternepreis von 30 Euro. Bevor also Ihren Gästen vollkommen der Appetit vergeht und Sie sie vor allem aller Wahrscheinlichkeit nach nie wieder sehen, heißt es besser einmal umdenken. Diesmal frei nach dem Motto: „Weniger ist mehr.“ So sicher wie Frühstück eines der wichtigsten Kundenbindungstools der Hotellerie ist, so sicher wird zwar der eine oder andere Gast als Konsequenz auf eine Frühstücks-Repositionierung verzweifelt um die aus dem Angebot entschwundene Jägerschinkenwurst aus Hintertupfing weint, aber derjenige gehört dann ohnehin nicht in Ihr Gästeportfolio. Denn die Zauberformel heißt auch hier, wie in so vielen anderen Bereichen auch: „Kenne deine Zielgruppe“ oder auch „zielgruppenspezifische Positionierung“.
Andreas Döllerer, mit vier Hauben des Gault-Millau dekorierter Koch des Jahres 2010, gibt zur Thematik einen schlichten Rat: „Gerade als kleiner Betrieb auf dem Land kann und soll man nicht mit den großen Stadthotels mithalten wollen. Mit weniger Zimmern sollte man zum Beispiel den großen Vorteil für sich nutzen, einen kompletten À-la-carte-Service anzubieten. Gäste am Land wollen genießen und einmal nicht arbeiten. Es ist doch perfekt, wenn sie dabei schon vom Aufstehen an durch persönlichen Service verwöhnt werden. In einem 300-Zimmer-Hotel ist das unmöglich.“ In Döllerers Gourmetwelten in der Nähe der Stadt Salzburg geht der personalisierte Service sogar so weit, dass der Gast vorab durch den dazugehörigen Gourmetladen geleitet wird und dort jene Produkte auswählt, die ihm dann an den Tisch serviert werden.
Fett im Geschäft
Business Frühstück
1 Müsli: Gesund und munter. Früchte und Kohlehydrate, so ein Müsli verpasst so manchem Business-Worker die nötige Energie für den Tag. Allerdings nur, wenn frische Früchte und knackiges Crunchen die Geschmacksknospen wecken. Durchzogene, lasche Pampe lässt Business-Gäste und Zunge weiterschlafen.
2 Fruchtsaft: Ein frisch gepresster Orangensaft verleiht schon in den frühen Morgenstunden Schwung und erfrischt. Den Business-Gast hier in das Geschehen einzubinden und ihn den Saft selbst pressen zu lassen, ist nicht das Gelbe vom Ei. Auf keinen Fall aber mindere Qualitäten oder ältere Fruchtsäfte anbieten.
3 Kaffee: Er ist das Lebenselexier eines jeden (un-)freiwilligen Frühaufstehers. Ein anständiger, kräftiger, frisch aufgebrühter Kaffee, ob aus dem Siebträger oder auch gerne mit Kapseln, ist für den Business-Manager schon weit mehr als die halb gewonnene Verhandlung. Verpassen Sie diese Chance, ordentlich zu Punkten nicht.
4 Gebäck: Nicht viel, aber das, was da ist, muss richtig knacken. In der Regel fällt ein Business-Frühstück leicht aus, um den Tag beschwingt starten zu können. So viel sei gesagt: Mit einem zähen Brötchen startet es sich ungleich schwerer.
Alleine dieses Frühstückserlebnis ist ein Grund, die Döllerers in Golling zu besuchen. Doch auch ohne angrenzenden Delikatessen-Laden verschafft À-la-carte-Frühstück Gästen einen nicht zu unterschätzenden Erlebnis-Mehrwert. Das Beste daran für den Hotelier: Wurst, Brot und vorbereitete Eier-Speisen können gar nicht am Buffet vor sich hintrocknen. Diese Chance, sich am Land auf Gäste zu konzentrieren, die gerne viel Zeit in ein hochwertiges, genussvolles Frühstück investieren, haben die Brüder Karl und Rudi Obauer in Werfen schon vor Jahren für sich erkannt: „Viele Gäste von außer Haus nutzen unser kleines Gabelfrühstücksangebot auch dazu, unsere Küche einmal zu einem günstigeren Preis auszuprobieren. In den meisten Fällen kommen sie früher oder später auch zum Abendessen zu uns.“
Big City Life
In der Stadt ticken die Frühstücksuhren freilich ganz anders. Wer hier um vier Uhr früh einem Manager auf dem Sprung zum Flughafen neben Quick-Check-out auch noch einen heiß dampfenden Kaffee sowie ein Croissant zum Mitnehmen anbietet, der bleibt auf jeden Fall positiv in Erinnerung. Schon überhaupt, wenn man ihm dafür nicht den vollen Frühstückspreis abknöpft. Ansonsten begeistern in Abläufen angeordnete Buffets sowie ein schneller und vor allem freundlicher und gut gelaunter Frühstücksservice. Denn Morgenmuffel ist man in den meisten Fällen ohnehin selbst. Wer dazu die Nationalitäten seiner Gäste genau kennt, hat überhaupt sehr gute Karten. Philip Murray, F&B-Manager des Hilton Munich Park: „Unser Hotel ist Teil des neuen Hilton-Projekts ‚Huanyang‘ mit besonderen Serviceangeboten für chinesische Gäste.“ Eierpulver-Rührei und Sirupkaffee waren also gestern. Heute fängt der positionierte Vogel den Wurm.
Auf dem Silbertablett
À la carte Frühstück
Buffet olé
Buffet Frühstück