Concierge, Karriere mit Topgage
Der Godfather der Empfangshalle
Als Concierge organisieren Sie den perfekten Aufenthalt für den Hotelgast und erfüllen ihm dabei jeden noch so exklusiven Wunsch. Ihr Aufgabengebiet reicht vom Taxirufdienst über Restaurantreservierungen und Kartenbestellungen für Konzerte bis hin zu der Planung von Ausflügen und der Organisation von Dolmetschern. „Im globalen Dorf mit Breitbandinternet heute alles kein Problem“ , werden Sie jetzt sagen. Stimmt nicht. Beim Versuch, ausverkaufte Karten für die Salzburger Festspiele zu ergattern, werden Sie mit dem WWW bald an Ihre Grenzen stoßen. Jedermann muss warten. Nicht der Concierge. Die Connections des Drahtziehers machen‘s möglich.
Der goldene Schlüssel zum Erfolg
Ein gutes Netzwerk an Kontakten ist für ein erfolgreiches Bestehen in der Branche Bedingung. Um ein solches aufzubauen, benötigte man im Schnitt zwei bis drei Jahre, weiß Thomas Madaus vom Dom Hotel Köln. „Im Alleingang schafft man es nicht, selbst wenn man die Stadt wie seine Westentasche kennt“, gibt der gebürtige Kölner zu bedenken. Eine große Hilfe sind da die Kollegen der „Goldenen Schlüssel Deutschlands“. Die Mitgliedschaft in dem elitären Club der besten Concierges ist das Gütesiegel dieser Zunft. „Genießt man ihr Vertrauen nicht, ist man als Concierge verloren.“ Ist man aber „in“, erschließen sich Networkingmöglichkeiten von unschätzbarem Wert. Um es in den erlesenen Kreis zu schaffen, muss man nicht nur Berufserfahrung mitbringen, sondern auch von seinem Chefconcierge empfohlen werden. Die Empfehlung durch ein Mitglied ist…
Der Godfather der Empfangshalle
Als Concierge organisieren Sie den perfekten Aufenthalt für den Hotelgast und erfüllen ihm dabei jeden noch so exklusiven Wunsch. Ihr Aufgabengebiet reicht vom Taxirufdienst über Restaurantreservierungen und Kartenbestellungen für Konzerte bis hin zu der Planung von Ausflügen und der Organisation von Dolmetschern. „Im globalen Dorf mit Breitbandinternet heute alles kein Problem“ , werden Sie jetzt sagen. Stimmt nicht. Beim Versuch, ausverkaufte Karten für die Salzburger Festspiele zu ergattern, werden Sie mit dem WWW bald an Ihre Grenzen stoßen. Jedermann muss warten. Nicht der Concierge. Die Connections des Drahtziehers machen‘s möglich.
Der goldene Schlüssel zum Erfolg
Ein gutes Netzwerk an Kontakten ist für ein erfolgreiches Bestehen in der Branche Bedingung. Um ein solches aufzubauen, benötigte man im Schnitt zwei bis drei Jahre, weiß Thomas Madaus vom Dom Hotel Köln. „Im Alleingang schafft man es nicht, selbst wenn man die Stadt wie seine Westentasche kennt“, gibt der gebürtige Kölner zu bedenken. Eine große Hilfe sind da die Kollegen der „Goldenen Schlüssel Deutschlands“. Die Mitgliedschaft in dem elitären Club der besten Concierges ist das Gütesiegel dieser Zunft. „Genießt man ihr Vertrauen nicht, ist man als Concierge verloren.“ Ist man aber „in“, erschließen sich Networkingmöglichkeiten von unschätzbarem Wert. Um es in den erlesenen Kreis zu schaffen, muss man nicht nur Berufserfahrung mitbringen, sondern auch von seinem Chefconcierge empfohlen werden. Die Empfehlung durch ein Mitglied ist aber längst noch keine Aufnahmegarantie. Ein Gremium mit Sitz in München sieht sich Vita und Leumund des Kandidaten genau an, bevor der hochoffiziell die goldenen Schlüssel verliehen bekommt.
Der Weg in die Conciergeloge
Zum prestigehaften Beruf Concierge sollte man berufen sein. „Entweder man hat es oder man hat es nicht“, sagt der Chefconcierge des Dom Hotels. Eine schulische Ausbildung gibt es nämlich nicht. Das hat den Vorteil, dass jeder, egal, ob Hotelfachschulabsolvent oder beruflicher Quereinsteiger wie Madaus, den Olymp des Hotellerieservices erklimmen kann. Voraussetzung sind mindestens fünf Jahre Berufserfahrung in der Spitzenhotellerie sowie das Beherrschen der englischen und wenigstens einer romanischen Sprache. Mit zusätzlichen Japanisch- oder Russischkenntnissen hebt man sich von seinen Konkurrenten ab. Denn für die Stelle des Concierge, die grundsätzlich nur in 5-Sterne-Hotels ausgeschrieben wird, kann sich vom Empfangschef bis zum Hotelpagen jeder bewerben. Die Chancen sind gut, aber nicht der Ranghöchste, sondern der Kompetenteste macht das Rennen.
Lohnt sich der Einsatz?
Setzt man sich durch, geht die Herausforderung erst los. Abwechselnd mit den Kollegen spielt man 8 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche, die persönliche Wunscherfüllungsbox des Gastes. Fast nie ein leichter Job, stehen doch oft auch Haustiere oder exotische Autoersatzteile auf der Wunschliste. Es lohnt sich aber, alles zur Zufriedenheit seiner Gäste zu erledigen. Denn mit Tips lässt sich das niedrige Grundgehalt, das laut Wolfgang Stelzhammer, Empfangschef im steirischen Schloss Pichlarn, bei etwa 1000 € im Monat liegt, in manchen internationalen Luxushotels auf das Zweifache und mehr aufbessern. In einigen Hotels werden zum Kollektivgehalt auch Provisionen ausbezahlt. Und abgesehen von der finanziellen ist dem Concierge die ideelle Wertschätzung gewiss. Hat er sich einmal etabliert, ist er eine Institution in seinem Hotel, dem er in der Regel ein Leben lang die Treue hält. Wanderjahre sollte man also nicht mehr einplanen. „Einmal Concierge, immer Concierge“, bringt Madaus die Faszination Concierge auf den Punkt.
„Jeder hat die Chance, Concierge zu werden, auch Quereinsteiger.“
Amedeo d’Amore (54)
Chefconcierge,
Vor 31 Jahren kam der Neapolitaner ohne Deutschkenntnisse ins Fairmont-Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg – und schaffte es in nur zwei Jahren aus dem Weinkeller in die Conciergeloge.
ROLLING PIN: Muss man eine klassische Ausbildung durchlaufen?
Amedeo D’Amore: Eine Ausbildung gibt es nicht. Ich habe nach meinem Chemiestudium in Neapel als gastronomischer Quereinsteiger im Vier Jahreszeiten angeheuert. Da ich kein Deutsch konnte, fing ich im Weinkeller an. Von dort ging’s dann wortwörtlich schnell nach oben: Erst im Restaurant, dann Assistent am Empfang und schließlich Concierge.
RP: Warum ist der Job als Concierge so reizvoll?
Amedeo D’Amore: Die tägliche Überraschung – man weiß nie, was einen erwartet. Außerdem ist es ein gutes Gefühl, seine Gäste rundum zufrieden zu stellen. Der Verdienst steht für mich dabei gar nicht an erster Stelle.
RP: Gibt es oft Sonderwünsche?
Amedeo D’Amore: Jede Menge. Am eindrucksvollsten war ein arabischer Prinz, der 10 deutsche Kühe wollte. Gefunden waren sie schnell, nur der logistische Aufwand war groß. Von der Lüneburger Heide per LKW nach Luxemburg und von dort mit dem Flugzeug nach Saudi-Arabien – ein Leidensweg für die Tiere, der Prinz war glücklich.