Döner 2.0 – Wiener Start-up setzt auf Bio statt Billigfleisch
In Wien hat eine neue Dönerbude eröffnet. Normalerweise schafft es eine Meldung wie diese nicht in die Nachrichten. Immerhin gibt es Lokale, die das beliebte Fleisch vom Spieß anbieten, wie Sand am Meer. Außerdem hat Döner-Kebap gemeinhin einen Ruf als Billig-Fastfood minderer Qualität. Ausnahmen gibt es freilich, wie zum Beispiel Berlins berühmten „Mustafa’s Gemüse Kebap“, der sogar Tim Raue unter seinen Anhängern zählt. Aber das ist eine andere Geschichte. Warum also sorgt die Eröffnung von „John Döner“ in der Wiener Marc-Aurel-Straße für so viel Aufmerksamkeit?
Die Döner-Revolution
In Wien hat eine neue Dönerbude eröffnet. Normalerweise schafft es eine Meldung wie diese nicht in die Nachrichten. Immerhin gibt es Lokale, die das beliebte Fleisch vom Spieß anbieten, wie Sand am Meer. Außerdem hat Döner-Kebap gemeinhin einen Ruf als Billig-Fastfood minderer Qualität. Ausnahmen gibt es freilich, wie zum Beispiel Berlins berühmten „Mustafa’s Gemüse Kebap“, der sogar Tim Raue unter seinen Anhängern zählt. Aber das ist eine andere Geschichte. Warum also sorgt die Eröffnung von „John Döner“ in der Wiener Marc-Aurel-Straße für so viel Aufmerksamkeit?
Die Döner-Revolution
Einerseits ist es eine Erfolgsgeschichte, wie sie gerade zu Pandemie-Zeiten in der Gastronomie selten geschrieben wird. Man könnte meinen, es sei nicht gerade der richtige Zeitpunkt für eine Unternehmensgründung – sorgen doch Lockdowns und Corona-Beschränkungen immer wieder für Unsicherheit. Falsch, meinen die Studienfreunde Christoph Speiser und Manuel Aibler. Man muss nur wissen, wie man es anstellt. Und die richtige Idee haben. Und jetzt kommen wir zum Punkt: Der John Döner hat sich nämlich der Nachhaltigkeit verschrieben – vom Fleisch bis zum Gemüse, alles Bio.
Speiser und Aibler waren 2016 auf der Suche nach einer Idee für ein Unternehmen, das sie im Rahmen eines FH-Projekts konzipieren sollten. „So sind wir eines Tages von Kaffeehaus zu Kaffeehaus gezogen und uns kam die Idee, den ersten geilen Bio Döner Wiens anzubieten“, erzählen sie. 2020 kam es dann zur Firmengründung, nach jahrelangem tüfteln am Rezept. Erst startete John Döner als Catering-Firma, doch ein passender Standort für ein Lokal wurde auch gesucht.
Die Feuertaufe
Den haben sie jetzt in der Wiener Innenstadt gefunden. Kurz vor der geplanten Eröffnung im Dezember musste John Döner jedoch noch einen letzten Dämpfer verkraften. Ein Feuer im Lokal setzte den Countdown zum Opening nochmal zurück auf Anfang. Doch jetzt ist es soweit, und das Team ist überglücklich, dass endlich alles funktioniert hat.
Die meisten Kebap-Verkäufer greifen ja unter starkem Wettbewerbsdruck auf Billigfleisch aus Osteuropa zurück. Wer die Lust auf „Scharf mit Alles“ ohne schlechtes Gewissen stillen wollte, traf deshalb bisher in Wien auf eine Marktlücke. Bei John Döner zahlt man freilich angemessene Preise für die Qualität: Die billigste Variante, der Veggie-Döner, kostet 7,90 Euro, für Huhn oder Rind 2 Euro Aufpreis. Der nachhaltige Bio-Döner kommt gut an: „Wir haben alle Hände voll zu tun“, berichtet Speiser von den ersten Anstürmen. Dabei haben die Gründer keinen Cent für Werbung ausgegeben. Übrigens gelang den Gastro-Quereinsteigern der große Wurf auch ohne nennenswerte Gastro-Erfahrung. Einzig die Fachkompetenz in Sachen Lebensmittel bringt Aibler als gelernter Fleischermeister mit, und Speiser half einst im familiennahen Buschenschank aus. „Aber selbst ein Lokal zu eröffnen, ist natürlich nochmal eine ganz andere Herausforderung“, erzählt Speiser.
John Döner ist nicht nur Bio, sondern auch innovativ. So wird neben dem klassischen Kebap auch ein Spieß aus Gemüse und einer aus Lachsforelle angeboten. Bei den Zutaten für die Spieße setzt John Döner ganz auf Transparenz. Jede einzelne Zutat kann zum Lieferanten nachverfolgt werden. So kommt etwa das Fleisch aus Kärnten, der Fisch täglich frisch aus Radlberg bei St. Pölten. Eine Philosophie, von der sich manche Restaurant-Start-ups etwas abschauen könnten.