Corona-Virus: Bis zu 15.000 Euro Soforthilfe für Kleinunternehmer in Deutschland
Nun geht es Schlag auf Schlag: Während die deutschen Nachbarn erst verhältnismäßig zögerlich auf die Corona-Krise reagierten, fallen in dieser Woche zahlreiche neue Beschlüsse. Unter anderem arbeitet die Bundesregierung an einem Hilfspaket für kleine Firmen. Für sie will Deutschland bis zu 50 Milliarden Euro bereitstellen. Den Gesetzesentwurf bringt das Bundeskabinett noch in dieser Woche auf den Weg.
Was bringt die Soforthilfe?
Konkret geht es im Gesetzesentwurf „Corona-Soforthilfen für kleine Unternehmen und Selbständige“ um Finanzhilfen. Diese sollen Firmen mit bis zu zehn Vollzeit-Beschäftigten beantragen können. Damit richtet sich die Unterstützung also an Kleinunternehmen, Ein-Personen-Unternehmen und Freiberufler. Sollten sie seit dem 11. März aufgrund der Corona-Krise erhebliche finanzielle Schäden erlitten haben, stehen ihnen bis zu 15.000 Euro Soforthilfe zu.
Die Unterstützung staffelt sich wie folgt:
- Firmen mit insgesamt bis zu fünf Vollzeit-Beschäftigten sollen einmalig 9000 Euro erhalten.
- Firmen mit insgesamt bis zu zehn Vollzeitbeschäftigungen sollen bis zu 15.000 Euro bekommen.
- Beide Zahlungen gelten sozusagen für einen Zeitraum von drei Monaten.
- Falls der Vermieter die Miete um mindestens 20 Prozent reduziert, können Firmen den Zuschuss auch für zwei weitere Monate einsetzen. Das gilt ausschließlich, wenn die Finanzhilfe bis dahin noch nicht ausgeschöpft wurde.
Ein wichtiger Punkt: Die Soforthilfen müssen nicht zurückgezahlt werden. „Wir geben einen Zuschuss, es geht nicht um einen Kredit“, bestätigt Finanzminister Olaf Scholz. „Es muss also nichts zurückgezahlt werden. Damit erreichen wir die, die unsere Unterstützung jetzt dringend brauchen.“ Das dürfte vielen Erleichterung bringen, war doch seitens vieler Unternehmen die Kritik laut geworden, Kredite würden bloß den Zeitpunkt der Insolvenz verzögern.
Wozu dient die finanzielle Unterstützung?
Der Zuschuss soll die wirtschaftliche Existenz der Antragsteller sichern und akute Liquditätsengpässe überbrücken, wie das Wirtschaftsministerium mitteilt. Mit der Finanzhilfe sollen Kleinunternehmer laufende Betriebskosten wie etwa Mieten oder Kredite für Betriebsräume decken.
Dass es nun in allen Fällen auf schnelle Hilfe ankommt, darin sind sich die zuständigen Minister einig. Wirtschaftsminister Peter Altmaier bringt die Botschaft auf den Punkt: „Wir tun alles, damit kein gesundes Unternehmen schließen muss.“ Die Soforthilfe, der „Schutzschirm für die Kleinen, Mittleren und Selbstständigen“ sei beispiellos in der deutschen Nachkriegsgeschichte. „Wir geben bis zu 50 Milliarden Euro aus, um zu verhindern, dass ein Gutteil dessen, was zu unserer Lebensqualität beiträgt und für die Funktionsfähigkeit des Alltags so wichtig ist, nicht wegbricht und uns erhalten bleibt.“
Man werde alles unternehmen, das notwendig ist, um Arbeitsplätze, Unternehmen und Gesundheit zu verteidigen, ergänzt Finanzminister Scholz. Um Unternehmen, Privatpersonen und dem Gesundheitssystem zu helfen, will Deutschland in diesem Jahr 156 Milliarden Euro Schulden in Kauf nehmen.
Alle Informationen des Bundeswirtschaftsministerium zum Soforthilfe-Programm findet ihr HIER
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