Aerosolforscher: „99,9 Prozent aller Covid-Ansteckungen finden in Innenräumen statt“
Die Deutsche Bundesregierung hat eine bundesweite Notbremse für Corona-Lockerungen ab einer Inzidenz von über 100 beschlossen. Aerosolforscher stehen der Änderung des Infektionsschutzgesetzes skeptisch gegenüber und warnen in einem offenen Brief: „Wir müssen uns um die Orte kümmern, wo die mit Abstand allermeisten Infektionen passieren“, heißt es dort. Die Ansteckungsgefahr durch Aerosole, also die Partikelwolken, in denen das Virus übertragen wird, sei im Außenbereich nur im Promillbereich gegeben. Damit wäre die Schließung von Gastro-Außenbereichen kein wirksames Mittel gegen die Gefahr der dritten Welle.
Die Deutsche Bundesregierung hat eine bundesweite Notbremse für Corona-Lockerungen ab einer Inzidenz von über 100 beschlossen. Aerosolforscher stehen der Änderung des Infektionsschutzgesetzes skeptisch gegenüber und warnen in einem offenen Brief: „Wir müssen uns um die Orte kümmern, wo die mit Abstand allermeisten Infektionen passieren“, heißt es dort. Die Ansteckungsgefahr durch Aerosole, also die Partikelwolken, in denen das Virus übertragen wird, sei im Außenbereich nur im Promillbereich gegeben. Damit wäre die Schließung von Gastro-Außenbereichen kein wirksames Mittel gegen die Gefahr der dritten Welle.
Die Gesellschaft für Aerosolforschung (GAeF) hat den offenen Brief an die Bundeskanzlerin, die Ministerpräsidenten, Gesundheitsminister und den Bundesgesundheitsminister gerichtet. Darin schlagen sie sechs Maßnahmen vor, die das Infektionsgeschehen in Innenräumen eindämmen sollen. Die Aerosolforscher haben die Erfahrung gemacht, so geht es aus dem Schreiben hervor, dass durch den Lockdown der falsche Eindruck in der Bevölkerung entstanden sei, dass Draußen die Gefahr lauert. „Auch die aktuell diskutierten Ausgangssperren müssen in diese Aufzählung irreführender Kommunikation aufgenommen werden“, schreibt die GAeF. Stattdessen solle die Bundesregierung die Bevölkerung auf die Ansteckungsgefahr in Innenräumen sensibilisieren.
Die 6 „goldenen Regeln“ der Infektionsvermeidung
Hier die Maßnahmen, die aus Sicht der GAeF zum Erfolg führen:
1.) Infektionen finden in Innenräumen statt, deshalb sollten sich möglichst wenige Menschen außerhalb ihres Haushaltes dort treffen. Zusätzlich muss man beachten, dass in Innenräumen auch dann eine Ansteckung stattfindet, wenn man sich nicht direkt mit jemandem trifft, sich aber ein Infektiöser vorher in einem schlecht belüfteten Raum aufgehalten hat!
2.) Man sollte die Zeiten der Treffen und die Aufenthaltszeiten in Innenräumen so kurz wie möglich gestalten.
3.) Man sollte durch häufiges Stoß- oder Querlüften Bedingungen wie im Freien schaffen.
4.) Das Tragen von effektiven Masken ist in Innenräumen nötig. In der Fußgängerzone eine Maske zu tragen, um anschließend im eigenen Wohnzimmer eine Kaffeetafel ohne Maske zu veranstalten, ist nicht das, was wir als Experten unter Infektionsvermeidung verstehen. Dabei ist zu beachten, dass der Dichtsitz der Maske für ihre Effektivität mindestens genauso wichtig ist, wie die Abscheideeffizienz des Materials.
5.) Raumluftreiniger und Filter sind überall dort zu installieren, wo Menschen sich länger in geschlossenen Räumen aufhalten müssen (Wohnheime, Schulen, Alten- und Pflegeheime, Betreuungseinrichtungen, Büros und andere Arbeitsplätze).
6.) In großen Hallen und Räumen ist die Ansteckungsgefahr viel geringer als in kleinen Versammlungsräumen. Wenn man also wieder Theater, Konzerte, und Gottesdienste stattfinden lassen will, sollte das in großen gut gelüfteten Hallen stattfinden oder wenn möglich ins Freie ausgewichen werden.