Aufstand gegen Tintenfischzucht in Spanien
Oktopus ist (nicht nur, aber besonders) in Spanien eine Delikatesse. Allein 2019 wurden weltweit 3,74 Millionen Tintenfische aus den Meeren gefischt. Um der hohen Nachfrage nach Köstlichkeiten wie „Pulpo Gajego“ nachzukommen, sollen die hochintelligenten Tiere in Spanien künftig in großem Stil gezüchtet werden. Eine Weltneuheit: Bisher war es niemandem gelungen, Tintenfische in Gefangenschaft zu vermehren. Vier Jahre Forschung waren nötig, die optimalen Bedingungen für das Wachstum des Lebewesens künstlich zu reproduzieren.
3000 Tonnen Oktopus pro Jahr will der Fischereikonzern Nueva Pescanova ab dem kommenden Jahr in Aquakulturen aufziehen. Tierschützer steigen jetzt auf die Barrikaden. Genauer gesagt: 60 internationale Organisationen haben sich gegen das Vorhaben zusammengeschlossen – darunter einige spanische Vereine, aber auch etwa der Deutsche Tierschutzbund.
Die überragende Intelligenz der Achtbeiner ist in diesem Video besonders anschaulich: Hier schafft es ein Oktopus, aus einem verschraubten Glas zu entfliehen.
Oktopus ist (nicht nur, aber besonders) in Spanien eine Delikatesse. Allein 2019 wurden weltweit 3,74 Millionen Tintenfische aus den Meeren gefischt. Um der hohen Nachfrage nach Köstlichkeiten wie „Pulpo Gajego“ nachzukommen, sollen die hochintelligenten Tiere in Spanien künftig in großem Stil gezüchtet werden. Eine Weltneuheit: Bisher war es niemandem gelungen, Tintenfische in Gefangenschaft zu vermehren. Vier Jahre Forschung waren nötig, die optimalen Bedingungen für das Wachstum des Lebewesens künstlich zu reproduzieren.
3000 Tonnen Oktopus pro Jahr will der Fischereikonzern Nueva Pescanova ab dem kommenden Jahr in Aquakulturen aufziehen. Tierschützer steigen jetzt auf die Barrikaden. Genauer gesagt: 60 internationale Organisationen haben sich gegen das Vorhaben zusammengeschlossen – darunter einige spanische Vereine, aber auch etwa der Deutsche Tierschutzbund.
Zucht schade Tierwohl und Umwelt
„Die wenigen verfügbaren Studien zeigen, dass Oktopoden in Gefangenschaft nicht verhaltensgerecht gehalten und versorgt werden können“, sagt Katrin Pichl, Referentin für Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund. Oktopusse verfügen über ein hochkomplexes Nervensystem und empfinden nachweislich Gefühle wie Angst, Stress und auch Schmerzen. Die Haltung in einer Aquakultur sei deshalb eine enorme Qual für die Tiere – und das führe wiederum zu aggressivem Verhalten und Kannibalismus.
Aber auch in Sachen Nachhaltigkeit gibt es große Kritikpunkte. Oktopusse, die Fleischfresser sind, benötigen täglich das Zwei- bis Dreifache ihres Körpergewichts an Nahrung. Die Haltung trage so zur Überfischung der Meere bei. Schon jetzt werden ein Viertel der Fischfänge zu Fischmehl und Fischöl als Tierfutter verarbeitet.
Pescanova: „Wissenschaftliche Beweise für die Intelligenz dieser Tiere sehr dürftig“
In spanischen Tageszeitungen wird über Pläne für eine fünf Hektar große Anlage im Hafen von Las Palma berichtet. 100 direkte Arbeitsplätze sollen dort mit der Tintenfischzucht entstehen. Gegenüber Cope.es beteuerte Roberto Moreno, Direktor für Aquakultur von Nueva Pescanova: „Wir haben eine wichtige Aquakulturtradition und alle unsere Kulturen respektieren den Tierschutz, die Nachhaltigkeit und die Kreislaufwirtschaft.“
Dass es unethisch sei, Tintenfische, die zu den intelligentesten Tieren des Planeten gehören, in Aquakulturen zu halten, will Moreno mit Verweis auf mangelnde wissenschaftliche Beweise widerlegen: „Derzeit gibt es nicht genügend wissenschaftliche Beweise, um zu sagen, dass Kraken mehr oder weniger intelligent sind als andere Menschen. Sie haben jedoch eine Reihe von entschiedenen Merkmalen, die sie in den Augen der Menschen als intelligent erscheinen lassen und auf sie angewandt werden. In Wirklichkeit sind die wissenschaftlichen Beweise für die Intelligenz dieser Tiere sehr dürftig.“
Die überragende Intelligenz der Achtbeiner ist in diesem Video besonders anschaulich: Hier schafft es ein Oktopus, aus einem verschraubten Glas zu entfliehen.