China gegen US-Schweinefleisch
Wird das der neue Lebensmittelskandal des Jahres? China will keine amerikanischen Schweine mehr haben, weil diese mit dem Wachstumshormon Ractopamin vollgepumpt werden. 60 bis 80 Prozent der Schweine sollen damit behandelt werden. Das prekäre an der Sache: Ractopamin ist in fast 200 Ländern bereits verboten, in den USA jedoch weiterhin erlaubt.
Jetzt übt Quartz, Chinas nationaler Landesausschuss für Schweinezucht, Druck auf amerikanische Produzenten aus. Sie fordern eine Ende der Behandlung mit dem Wachstumshormon. Ractopamin verändert den Stoffwechsel der Tieren, sodass sie weniger Futter benötigen um trotzdem mehr Muskeln zu produzieren. Das Ergebnis: Mageres Fleisch und schwerere Schweine, weil Muskeln mehr wiegen als Fett. Das hat seinen Preis: Helena Bottemiller vom Food and Environment Reporting Network sagte bereits 2012: „ Dieses Medikament hat mehr schädliche Gutachten bei Schweinen hervorgebracht als jedes andere Medikament für Tiere, das auf dem Markt ist.“ Die Schädlichkeit für Planzen und wirbellose Wassertiere mussten die Hersteller laut einem Gerichtsurteil bereits eingestehen.
Da die Folgen für den Menschen kaum dokumentiert sind und bestehende Gutachten Fehler aufweisen, sehen Länder wie China Ractopamin als gefährlich an. China steht auf Platz eins der Schweinefleischkonsumenten weltweit, deshalb hat es sehr wohl Einfluss darauf, was in seinen Schweinefleischprodukten enthalten ist. Sicher kein Zufall: Der amerikanische Schweinefleisch-Gigant Smithfield veröffentlichte 2013 kurz nach der Übernahme durch die chinesischen Shuanghui International Holdings, dass die Hälfte der Schweine zukünftig ohne das Wachstumshormon gezüchtet werden.