Reisfleisch zählt in Österreich zu den absoluten Klassikern. Reis, ähnlich zubereitet wie Risotto, mit angebratenen Fleischstücken, Zwiebel, Knoblauch, Tomatenmark, Paprikapulver usw – das perfekte Nostalgie-Essen, wenn es zubereitet wird wie von Oma.
Eine ähnliche Speise haben nun Forschende der koreanischen Yonsei University ins Leben gerufen. Ok, sie ist nicht ähnlich, ganz und gar nicht. Sie hört sich nur so an: Fleisch-Reis. Doch was hat es mit der rosafarbenen Reis-Bowl auf sich?
Reisfleisch zählt in Österreich zu den absoluten Klassikern. Reis, ähnlich zubereitet wie Risotto, mit angebratenen Fleischstücken, Zwiebel, Knoblauch, Tomatenmark, Paprikapulver usw – das perfekte Nostalgie-Essen, wenn es zubereitet wird wie von Oma.
Eine ähnliche Speise haben nun Forschende der koreanischen Yonsei University ins Leben gerufen. Ok, sie ist nicht ähnlich, ganz und gar nicht. Sie hört sich nur so an: Fleisch-Reis. Doch was hat es mit der rosafarbenen Reis-Bowl auf sich?
Die Forscher:innen der Privatuniversität in Seoul haben einen Hybriden erschaffen, der aus Reis und Rindfleisch-Stammzellen besteht. Zuerst haben sie Reis mit Fischgelatine und Enzymen ummantelt, damit sich die Fleischzellen (Fett- und Muskelstammzellen von Kühen) „festhalten“ können. Nach der Injektion mit den Zellen wurde der Reis für 9 bis 11 Tage in der Petrischale kultiviert.
Das Ergebnis dieses Experiments ist pinker Fleisch-Reis. Er soll acht Prozent mehr Protein und sieben Prozent mehr Fett als herkömmlicher Reis beinhalten. Zum Geschmack äußern sich die Forschenden nicht, die Textur beschreiben sie als etwas fester und spröder als bei purem Reis.
Werden mehr Muskelzellen bei der Zucht verwendet, riecht der Fleisch-Reis nach Rinderfleisch oder Mandeln. Werden mehr Fettzellen genutzt, ist der Geruch eher wie Schlagobers, Butter oder Kokosnussöl.
Der Grund hinter der Forschung
Berechnungen zufolge soll der Fleisch-Reis in der Massenproduktion deutlich nachhaltiger sein als reguläres Rindfleisch. Für die Erzeugung von 100 Gramm Protein mit Fleisch-Reis würden 6,27 Kilogramm CO2 ausgestoßen. Für dieselbe Menge Rindfleisch würden 50 Kilogramm CO2 anfallen.
Hinzu komme der Preisvorteil. Ein Kilogramm Fleisch-Reis kostet laut Forscherteam 2,23 US-Dollar, verglichen mit 14,88 US-Dollar für ein Kilogramm Rindfleisch. Außerdem sei der Fleisch-Reis relativ einfach zu produzieren und das Lebensmittel-Sicherheitsrisiko deutlich geringer als bei Rindfleisch.
Laut der Projektleiterin Sohyeon Park soll der Fleisch-Reis vor allem in Situationen, in denen man sich nicht aussuchen kann, was man isst, zum Einsatz kommen. „Eines Tages könnte es als Hilfslieferungen bei Hungersnöten dienen, als Militärrationen oder sogar als Astronautennahrung,“ sagt sie.
Dem fügt sie hinzu: „Ich habe nicht erwartet, dass die Stammzellen in Reis so gut wachsen. Ich sehe jetzt eine ganze Welt voller Möglichkeiten für Getreide-basierte Hybrid-Nahrung.“
Es könnten also noch weitere spannende Hybrid-Speisen auf uns zukommen. Hirsch-Hirse oder Kuh-Couscous vielleicht?