Du bist nicht du selbst, wenn du hungrig bist“, wirbt eine bekannte Schokoriegelmarke. Da dürfte etwas dran sein, jetzt auch nach dem neuesten Stand der Forschung. Im Englischen gibt es sogar einen eigenen Begriff für das Phänomen, dass Menschen, wenn sie Hunger verspüren, schlechter gelaunt sind: „Hangry“, ein Neologismus aus ‚hungry‘ und ‚angry‘.
Du bist nicht du selbst, wenn du hungrig bist“, wirbt eine bekannte Schokoriegelmarke. Da dürfte etwas dran sein, jetzt auch nach dem neuesten Stand der Forschung. Im Englischen gibt es sogar einen eigenen Begriff für das Phänomen, dass Menschen, wenn sie Hunger verspüren, schlechter gelaunt sind: „Hangry“, ein Neologismus aus ‚hungry‘ und ‚angry‘.
Forschende der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL) führten gemeinsam mit der Anglia Ruskin University im Vereinigten Königreich eine Studie mit mehr als sechzig Teilnehmern durch, die die Hypothese bestätigen sollte. Die Besonderheit: Eine App ermöglichte Forschung im Alltag der Teilnehmer.
App ermöglichte Feldforschung
Prof. Stieger erklärt dazu im Detail: „Die App ist ein Tool zur wissenschaftlichen Durchführung von Langzeitstudien, bei dem die Kommunikation mit Teilnehmer und Teilnehmerinnen sowie Daten-Sammlung völlig anonymisiert abläuft. Studien können einfach zentral erstellt werden und Teilnehmende können entweder iOS, Android oder den Browser verwenden. Wir haben diese Software entwickelt, um unsere Forschungsfragen und die Teilnahme direkt in den Alltag der Menschen zu integrieren. Das ist auch die Besonderheit dieses Designs.
Durch den längeren Zeitraum können wir außerdem kausale Zusammenhänge identifizieren.“ Gerade bei diesem Thema ist die Wahrnehmungsschwelle ein Problem, so Stieger: „Menschen erinnern sich selten am Ende des Tages an einzelne Aspekte ihres Hungergefühls und den etwaigen Emotionen dazu. Daher wurden kurz vor den Hauptmahlzeiten Fragebögen über die App ausgeschickt.“
Die Ergebnisse
Vierundsechzig Teilnehmer aus Mitteleuropa nahmen 21 Tage an der Studie teil, in der sie zu fünf Zeitpunkten pro Tag über ihren Hunger, ihren Ärger, ihre Reizbarkeit, ihre Freude und ihre Erregung berichteten. Die Ergebnisse zeigen, dass ein höheres Maß an selbst identifizierten Hungergefühlen mit einem höheren Maß an Ärger, Reizbarkeit und Unlust verbunden war.
„Wir konnten also herausfinden, dass alltägliches Hungergefühl tatsächlich mit negativer Emotionalität verbunden sein kann. Die Studie kann wichtige Auswirkungen auf das Verständnis alltäglicher Emotionserfahrungen haben“, so der Forscher.