Helfer von World Central Kitchen im Gazastreifen getötet
Am Dienstagmorgen teilte die US-Hilfsorganisation World Central Kitchen mit, dass sieben Mitarbeiter:innen bei einem israelischen Luftangriff in Gaza getötet wurden. „Das Team der Organisation fuhr in zwei Autos durch eine Zone, in der nicht gekämpft wurde“, heißt es in der Mitteilung.
Am Dienstagmorgen teilte die US-Hilfsorganisation World Central Kitchen mit, dass sieben Mitarbeiter:innen bei einem israelischen Luftangriff in Gaza getötet wurden. „Das Team der Organisation fuhr in zwei Autos durch eine Zone, in der nicht gekämpft wurde“, heißt es in der Mitteilung.
Laut der Organisation wurde der Konvoi in der Nähe von Deir al-Balah im mittleren Gazastreifen getroffen. Die Fahrt habe WCK mit den israelischen Streitkräften koordiniert.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bestätigte inzwischen, dass die Armee seines Landes für den Tod der Helfer verantwortlich ist. In einer Erklärung sprach er von einem „tragischen Zwischenfall“, bei dem die Streitkräfte „unbeabsichtigt unschuldige Menschen im Gazastreifen“ getroffen hätten.
Die Helfer stammten nach Angaben der Hilfsorganisation WCK aus Australien, Polen und dem Vereinigten Königreich; einer von ihnen habe die amerikanische und die kanadische Staatsangehörigkeit gehabt, drei waren Palästinenser.
Internationales Entsetzen
„Dies ist nicht nur ein Angriff gegen WCK, dies ist ein Angriff auf humanitäre Organisationen, die in den schlimmsten Situationen auftauchen, in denen Nahrung als Waffe des Krieges eingesetzt wird. Dies ist unverzeihlich“, sagte die CEO von World Central Kitchen, Erin Gore.
„Ich bin zutiefst betrübt und entsetzt darüber, dass wir – World Central Kitchen und die Welt – heute schöne Leben verloren haben, wegen eines gezielten Angriffs durch die IDF. Die Liebe, die sie zum Füttern der Menschen hatten, die Entschlossenheit, die sie verkörperten, um zu zeigen, dass die Menschlichkeit über allem steht, und die Auswirkungen, die sie in unzähligen Leben hatten, werden für immer in Erinnerung bleiben und geschätzt werden“, sagte die CEO.
Die Sprecherin des US-Sicherheitsrats, Adrienne Watson, betonte, das Weiße Haus sei „tief bestürzt“. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen „müssen geschützt werden, wenn sie dringend benötigte Hilfe ausliefern“.
Polens Außenminister Radoslaw Sikorski erklärte auf X, sein Land sei „mit der mangelnden Einhaltung des humanitären Völkerrechts und des Schutzes der Zivilbevölkerung, einschließlich humanitärer Helfer, nicht einverstanden“.
Die israelische Armee kündigte an, „eine eingehende Untersuchung auf höchster Ebene durchzuführen, um die Umstände dieses tragischen Vorfalls zu verstehen“.
Ein Armeesprecher sagte, er habe dem WCK-Gründer persönlich das Beileid der israelischen Streitkräfte ausgesprochen: „Wir werden der Sache auf den Grund gehen und unsere Erkenntnisse transparent weitergeben.“
Der Vorfall werde von einem unabhängigen, professionellen und fachkundigen Gremium untersucht.
World Central Kitchen kündigte inzwischen an, seine Arbeit im Gazastreifen vorerst einzustellen. Die israelischen Streitkräfte hätten „trotz Absprachen“ einen Konvoi getroffen, „als er ein Lagerhaus in Deir al-Balah verließ“, teilte die Organisation mit.
Das Team habe dort 100 Tonnen Nothilfe abgeladen, die auf dem Seeweg geliefert worden seien. „Das WCK-Team war in einer konfliktfreien Zone in zwei gepanzerten Fahrzeugen mit dem WCK-Logo und einem ungeschützten Fahrzeug unterwegs“, hieß es weiter.