Helfer von World Central Kitchen im Gazastreifen getötet

Sieben Mitarbeiter der US-Hilfsorganisation sind bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen. Die Attacke stößt international auf heftige Kritik.
April 2, 2024 | Fotos: World Central Kitchen/WCK.org

Am Dienstagmorgen teilte die US-Hilfsorganisation World Central Kitchen mit, dass sieben Mitarbeiter:innen bei einem israelischen Luftangriff in Gaza getötet wurden. „Das Team der Organisation fuhr in zwei Autos durch eine Zone, in der nicht gekämpft wurde“, heißt es in der Mitteilung. 

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Ein israelischer Raketenangriff trifft einen Hilfskonvoi der „World Central Kitchen“ in Gaza.

Am Dienstagmorgen teilte die US-Hilfsorganisation World Central Kitchen mit, dass sieben Mitarbeiter:innen bei einem israelischen Luftangriff in Gaza getötet wurden. „Das Team der Organisation fuhr in zwei Autos durch eine Zone, in der nicht gekämpft wurde“, heißt es in der Mitteilung. 

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Ein israelischer Raketenangriff trifft einen Hilfskonvoi der „World Central Kitchen“ in Gaza.

Laut der Organisation wurde der Konvoi in der Nähe von Deir al-Balah im mittleren Gazastreifen getroffen. Die Fahrt habe WCK mit den israelischen Streitkräften koordiniert.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bestätigte inzwischen, dass die Armee seines Landes für den Tod der Helfer verantwortlich ist. In einer Erklärung sprach er von einem „tragischen Zwischenfall“, bei dem die Streitkräfte „unbeabsichtigt unschuldige Menschen im Gazastreifen“ getroffen hätten. 

Die Helfer stammten nach Angaben der Hilfsorganisation WCK aus Australien, Polen und dem Vereinigten Königreich; einer von ihnen habe die amerikanische und die kanadische Staatsangehörigkeit gehabt, drei waren Palästinenser. 

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Der in den USA lebende Starkoch José Andrés ist der Gründer und Leiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen.

Internationales Entsetzen

„Dies ist nicht nur ein Angriff gegen WCK, dies ist ein Angriff auf humanitäre Organisationen, die in den schlimmsten Situationen auftauchen, in denen Nahrung als Waffe des Krieges eingesetzt wird. Dies ist unverzeihlich“, sagte die CEO von World Central Kitchen, Erin Gore.

„Ich bin zutiefst betrübt und entsetzt darüber, dass wir – World Central Kitchen und die Welt – heute schöne Leben verloren haben, wegen eines gezielten Angriffs durch die IDF. Die Liebe, die sie zum Füttern der Menschen hatten, die Entschlossenheit, die sie verkörperten, um zu zeigen, dass die Menschlichkeit über allem steht, und die Auswirkungen, die sie in unzähligen Leben hatten, werden für immer in Erinnerung bleiben und geschätzt werden“, sagte die CEO.

Die Sprecherin des US-Sicherheitsrats, Adrienne Watson, betonte, das Weiße Haus sei „tief bestürzt“. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen „müssen geschützt werden, wenn sie dringend benötigte Hilfe ausliefern“.

Polens Außenminister Radoslaw Sikorski erklärte auf X, sein Land sei „mit der mangelnden Einhaltung des humanitären Völkerrechts und des Schutzes der Zivilbevölkerung, einschließlich humanitärer Helfer, nicht einverstanden“.

Die israelische Armee kündigte an, „eine eingehende Untersuchung auf höchster Ebene durchzuführen, um die Umstände dieses tragischen Vorfalls zu verstehen“.

Ein Armeesprecher sagte, er habe dem WCK-Gründer persönlich das Beileid der israelischen Streitkräfte ausgesprochen: „Wir werden der Sache auf den Grund gehen und unsere Erkenntnisse transparent weitergeben.“

Der Vorfall werde von einem unabhängigen, professionellen und fachkundigen Gremium untersucht.

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Alle weiteren Lebensmittel-Transporte wurden vorerst eingestellt.

World Central Kitchen kündigte inzwischen an, seine Arbeit im Gazastreifen vorerst einzustellen. Die israelischen Streitkräfte hätten „trotz Absprachen“ einen Konvoi getroffen, „als er ein Lagerhaus in Deir al-Balah verließ“, teilte die Organisation mit.

Das Team habe dort 100 Tonnen Nothilfe abgeladen, die auf dem Seeweg geliefert worden seien. „Das WCK-Team war in einer konfliktfreien Zone in zwei gepanzerten Fahrzeugen mit dem WCK-Logo und einem ungeschützten Fahrzeug unterwegs“, hieß es weiter.

World Central Kitchen ist seit dem Beginn des Kriegs zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas im Gazastreifen an der Verteilung von Hilfsgütern in dem Palästinensergebiet beteiligt. Sie ist eine von zwei Organisationen, die humanitäre Güter von Zypern aus per Schiff in den Gazastreifen liefern, und war dort auch am Bau eines provisorischen Anlegers beteiligt.

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Die Hilfsorganisation hat rund 100 Tonnen Nothilfe abgeladen

Gegründet wurde World Central Kitchen von dem in den USA lebenden spanischen Starkoch José Andrés. Er schrieb am Morgen auf X:

„Die israelische Regierung muss dieses wahllose Töten beenden. Sie muss aufhören, die humanitäre Hilfe einzuschränken, Zivilisten und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen zu töten und Lebensmittel als Waffe einzusetzen. Keine weiteren unschuldigen Todesopfer!“

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