McDonald’s schließt alle Filialen in Bolivien
26.07.2013 14 Jahre lang hat McDonald’s versucht an seinen weltweiten Siegeszug auch in Bolivien anzuknüpfen. Leider hat das rot-gelbe-Fast-Food-Unternehmen seine Rechnung dabei nicht mit den Bolivianern gemacht. 60 Prozent von ihnen gehören zur indigenen Volksgruppe und können dem Fast-Food-Konzept nichts abgewinnen: sie finden Burger und Co. sind weder das Geld noch das Gesundheitsrisiko wert.
Seit 14 Jahren versucht McDonald’s den Bolivianern nun schon Big Mac, McNuggets und Co. schmackhaft zu machen. Jedes Jahr wurden durch das geringe Interesse der Bevölkerung Verluste eingefahren. Nun hat sich der Fast-Food-Riese dazu entschieden, der tiefen kulturellen Abneigung der Bolivianer gegenüber den Produkten nachzukommen und das Feld im südamerikanischen Land gänzlich zu räumen.
Dabei geht es den Einheimischen nicht unbedingt um den Geschmack oder den Nahrungsmitteltyp – aus kultureller Sicht legen Sie einfach großen Wert auf die Qualität ihrer Mahlzeiten, respektieren ihren Körper und ihre Gesundheit. Die Geschwindigkeit, mit der das McDonald’s Fast-Food zubereitet wird, ist ihnen in Anbetracht dieser Punkte einfach suspekt – sie bevorzugen lokale Mahlzeiten und wollen wissen, ob ihr Essen auch richtig zubereitet wurde.
Ein weiterer kritischer Punkt für die Bolivianer ist die Verarbeitung der McDonald’s Produkte – aus kultureller Sicht verzichten sie auf Fleisch und andere Produkte, die in ihrer Grundsubstanz verändert sind, vermischt oder verfälscht wurden. Alleine der McRib besteht aus 70 einzelnen Zutaten – kein Wunder also, dass McDonald’s wenig Anklang im südamerikanischen Staat findet.
Das McDonalds-Bolivien-Phänomen hat so große Wellen geschlagen, dass Marketing-Manager eine Dokumentation gedreht haben, der Name: „Why McDonald’s went broke in Bolivia“.