Nach Draht im Essen muss Starkoch Millionenstrafe zahlen
Vom Gourmetrestaurant in die Notaufnahme: Ein Stück Draht im Essen des französischen Starkochs Daniel Boulud kostete einen Gast beinahe das Leben und Boulud umgerechnet 1,2 Millionen Euro Schadensersatz. Wie konnte das passieren?
Barry Bret besuchte im Februar 2015 gemeinsam mit seiner Frau das Bistro Moderne des französischen Chefkochs Daniel Boulud in New York, wo er ein einen Teller Coq au Vin aß. Plötzlich spürte Bret einen fremden Gegenstand im Hals, der ihn schließlich dazu zwang, das Restaurant zu verlassen. Nachdem sich der Hals schwer entzündete, suchte er ein Krankenhaus auf. Dort wurde in einer Notoperation ein zweieinhalb Zentimeter langes Drahtstück entfernt, das offenbar von einem billigen Grill-Pinsel stammte.
Im April 2015 reichte Bret Klage ein mit der Begründung, dass die Infektion tödlich hätte ausgehen können. Und die Geschworenen gaben ihm recht. Das Urteil wurde damit begründet, dass das Restaurant „nachlässig“ gehandelt habe.
Jetzt steht natürlich der Ruf des französischen Gourmetkochs auf dem Spiel. Boulud, der rund 20 Restaurants verstreut um den Globus besitzt sowie zehn gehobene Speiselokale im Big Apple wie das 2-Sterne-Restaurant Daniel, hat sich bislang noch nicht öffentlich zum Urteil geäußert. Bouluds Anwalt kündigte aber an, Berufung einzulegen, da der Starkoch schließlich nicht vorsätzlich gehandelt habe.
„Nur wenn der Angeklagte bewusst gehandelt hätte, sei der Schmerzensgeldanspruch zu rechtfertigen,“ argumentierte der Anwalt laut Medien. Außerdem habe sich Bret erst vier Tage nach dem Restaurantbesuch ins Krankenhaus begeben, wodurch sich sein Zustand naturgemäß verschlimmert habe.
Und was lernt man aus dieser Geschichte? Nicht bei der Qualität von Küchenutensilien sparen, das könnte sonst teuer werden …
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