Oktoberfest-Beben in München: Wirt-Legende gibt das Aus bekannt
Obwohl das Oktoberfest in diesem Jahr nicht stattfinden wird, steht eines bereits fest: Mit der Familie Heide, seit 1936 und in vierter Generation Festwirt im legendären Traditionsfestzelt „Bräurosl“, hat die Wiesn bereits ein prominentes Coronaopfer zu verzeichnen. Und dies, obwohl die Familie ein neugebautes Festzelt übernehmen hätte sollen.
Der Rücktritt: Keine leichte Entscheidung
Die traurige Nachricht wurde der gesamten Belegschaft am Sonntagabend im Rahmen einer Betriebsversammlung mitgeteilt. Kürzlich hatten Georg Heide und seine Frau Renate die Geschäfte an Tochter Daniela und Schwiegersohn Pascal übergeben. Umso größer ist nun der Schock, dass das „Bräurosl“ zukünftig nicht mehr unter den Fittichen der besagten Familie steht.Nach der Absage der Wiesn ist es kaum vorhersehbar, wie die derzeitige Situation im kommenden Jahr aussehen wird. Aufgrund des schwer überschaubaren finanziellen Risikos entschied sich die Familie dafür, den Fokus auf ihre Gaststätte Heide Volm, zu legen. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagt Wirt Georg Heide am Montagmittag in einer Pressekonferenz in Planneg, „aber wir haben sie als Familie gemeinsam getroffen“.
„Wir haben uns das reiflich überlegt. So ein Schritt ist ja auch aufgrund der langen Familientradition nicht leicht. Schon unser Urgroßvater war auf dem Oktoberfest“, führt Daniela Heide an. Doch durch die Wiesnabsage fehlen nicht nur der Familie Heide, sondern auch allen anderen Festzeltbetreibern die Einnahmen. Der Verlust für die ehemaligen Betreiber des „Bräurosl“: mehr als 60 Prozent des Jahresumsatzes.
Doch wer übernimmt nun das „Bräurosl“?
Laut der TZ-München gibt es bereits erste Spekulationen über die Nachfolge des legendären Kultzeltes. Der Favorit steht fest: Lorenz Stiftl sei ein heißer Kandidat – der Betreiber des kleinen Wiesenzelt „Zum Stiftl“.