200 Prozent: Trumps Zoll-Drohung alarmiert Weinproduzenten
US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag angedroht, Zölle von 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholische Getränke aus der Europäischen Union (EU) zu erheben, sollte die EU ihre geplanten Zölle auf amerikanischen Whiskey nicht zurücknehmen. Die 50-Prozent-Aufschlag auf US-Whiskey ist selbst eine Gegenmaßnahme zu den von den USA eingeführten Zöllen für Stahl und Aluminium.

US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag angedroht, Zölle von 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholische Getränke aus der Europäischen Union (EU) zu erheben, sollte die EU ihre geplanten Zölle auf amerikanischen Whiskey nicht zurücknehmen. Die 50-Prozent-Aufschlag auf US-Whiskey ist selbst eine Gegenmaßnahme zu den von den USA eingeführten Zöllen für Stahl und Aluminium.

Die USA sind der größte Exportmarkt für europäische Weine. Ein Großteil stammt aus Frankreich, aber auch Produzenten anderer Länder würden unter den Strafzöllen und damit verbundenen Preis- und Nachfrageänderungen leiden. „Die amerikanischen Abnehmer sind für uns sehr wichtig“, bestätigt der österreichische Winzer Armin Tement. „Nach Österreich und Deutschland sind die USA für uns der drittgrößte Markt.“ Würde dieser Markt wegfallen, „wäre das zwar nicht lebensbedrohlich, aber in Summe eine Riesenkatastrophe.“
US-Weinmarkt ebenfalls gefährdet
Der Verband der französischen Wein- und Spirituosenexporteure äußerte bereits Besorgnis darüber, dass ihre Mitgliedsunternehmen im Handelsstreit „geopfert“ würden.
Wenn in den USA die Nachfrage nach europäischen Weinen und Champagner aufgrund der Strafzölle sinkt, liegt der Umkehrschluss nahe, dass amerikanische Winzer profitieren würden. Diese äußerten sich gegenüber der New York Times allerdings skeptisch: Die Weininfrastruktur hänge sehr von den europäischen Verkäufen ab, sagt Chris Leon, Weinhändler in Brooklyn, New York. Verringere man die Möglichkeit, Weine aus anderen Ländern zu kaufen, „schadet das nicht nur den europäischen Weinen, sondern auch den Chancen der Amerikaner, amerikanische Weine zu kaufen.“
Restaurants verlieren wichtige Einnahmen
Besonders schlimm würden die Zölle kleine Unternehmen treffen. „Man kann gar nicht genug betonen, wie sehr die Restaurants von Einnahmen aus diesen Produkten abhängig sind“, zitiert die Times einen Vertreter der U.S. Wine Trade Alliance.
Im Jahr 2019 hatte Trump bereits einmal Zölle in Höhe von 25 Prozent auf bestimmte Lebensmittel und Getränke aus Europa eingeführt. Die Zölle wurden 2021 von Präsident Biden aufgehoben.
Wohin mit dem Wein?
Ob die am Donnerstag angedrohten Zolltarife tatsächlich in voller Höhe von 200 Prozent umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Die Möglichkeit alleine sorgt bei europäischen Produzenten aber jetzt schon für Kopfzerbrechen. „Das Problem ist“, so Tement, „dass der Wein, der nicht in die USA verkauft wird, wieder am heimischen Markt landet. Das hätte einen enormen Verdrängungseffekt. Der Wein muss ja irgendwo hin!“
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