Scammer erpressen Restaurants: Die Plage der Fake-Reviews
Bewertungen auf Online-Portalen wie Google, Yelp oder Tripadvisor können maßgeblich zum Geschäftserfolg eines Restaurants oder Hotels beitragen. Sie können aber auch einen Ruf zunichtemachen.
Im besten Fall sind die schlechten Reviews gerechtfertigt und bewahren zukünftige Gäste von einer miserablen Erfahrung. Aber was, wenn die Person, die die Ein-Stern-Bewertung oder die vernichtende Kritik abgegeben hat, nicht einmal im betreffenden Restaurant gegessen hat?
Bewertungen auf Online-Portalen wie Google, Yelp oder Tripadvisor können maßgeblich zum Geschäftserfolg eines Restaurants oder Hotels beitragen. Sie können aber auch einen Ruf zunichtemachen. Betrüger machen sich diesen Umstand zunutze, indem sie Geld für die Entfernung von Fake-Reviews verlangen.
Im besten Fall sind die schlechten Reviews gerechtfertigt und bewahren zukünftige Gäste von einer miserablen Erfahrung. Aber was, wenn die Person, die die Ein-Stern-Bewertung oder die vernichtende Kritik abgegeben hat, nicht einmal im betreffenden Restaurant gegessen hat?
Mit falschen Bewertungen hat die Branche schon seit langer Zeit zu kämpfen. Wie groß der Anteil der Fake-Reviews tatsächlich ist, weiß man nicht. Das liegt daran, dass falsche Aussagen nicht immer einfach zu erkennen sind.
Bei Portalen wie Google & Co. kann man die Fakes melden und löschen lassen – das funktioniert aber nur, wenn es sich nachweislich um entweder falsche Tatsachenbehauptung oder Schmähkritik handelt. Auf solche Reklamationen haben sich schon zahlreiche Anwälte spezialisiert. 2021 wurde vom Bewertungsportal HolidayCheck die Initiative „Gemeinsam gegen Fake Bewertungen“ ins Leben gerufen. Ganz konnte das Problem jedoch noch nicht ausgemerzt werden. Falschen Reviews auf die Schliche zu kommen, kostet meist viel Zeit und Nerven.
Money talks
Mittlerweile kann man bekanntlich sogar schon Bewertungen kaufen. Positive für das eigene, oder auch negative für ein konkurrierendes Unternehmen. Agenturen, die sich an Restaurants und Hotels auf diese Weise bereichern wollen. Das „Paket Gold“ auf einer dieser Plattformen kostet 800 Euro. Dafür bekommt man 50 Bewertungen: „(…) nur echte und verifizierte Rezensenten. Keine Bots, keine komischen Programme und keine fake Accounts, die Ihre Glaubwürdigkeit ruinieren.“
Unter diesen Agenturen gibt es auch solche, die sich augenscheinlich zwielichtiger Vorgehensweisen bedienen. Ein Restaurant berichtete gegenüber dem Zeit Magazin von Häufungen der Ein-Stern-Bewertungen, zufälligerweise immer kurz bevor ein Angebot einer Bewertungs-Agentur im Postkasten landete. Noch dreister ist aber eine Methode, mit der Online-Betrüger jetzt vorgehen.
Neue Betrugsmasche
Wie die New York Times berichtet, sind mehrere Restaurants, darunter auch Michelin-Sternerestaurants, Opfer von Scammern geworden. Kriminelle sollen negative Ratings auf Google hinterlassen und den Restaurantbesitzern drohende Botschaften geschrieben haben, in denen im Gegenzug für die Entfernung der Bewertungen Geld verlangt wird: 75 Dollar in Form von Google-Play-Giftcards.
Nach Aussage der betroffenen Restaurants war der Text in allen E-Mails derselbe: „Wir entschuldigen uns aufrichtig für unser Verhalten und möchten Ihrem Unternehmen nicht schaden, aber wir haben keine andere Wahl.“
Google hat angekündigt, die Situation zu untersuchen. Für Restaurants, die der neuen Betrugsmasche zum Opfer fallen, ist es ein weiteres Hindernis auf dem holprigen Weg aus der Krise.