Skandal in Sternerestaurant: Küchenhilfe wurde nackt auf Stuhl gefesselt
Am 21. Dezember musste der Michelin-prämierte französische Spitzenkoch Aurélien Largeau sein Restaurant im französischen Luxushotel Hôtel du Palais in Biarritz verlassen. Schuld waren Videoaufnahmen von einem Restaurant-Mitarbeiter, der mit einem Apfel im Mund nackt an einen Stuhl gefesselt worden war.
Am 21. Dezember musste der Michelin-prämierte französische Spitzenkoch Aurélien Largeau sein Restaurant im französischen Luxushotel Hôtel du Palais in Biarritz verlassen. Schuld waren Videoaufnahmen von einem Restaurant-Mitarbeiter, der mit einem Apfel im Mund nackt an einen Stuhl gefesselt worden war.
Das Video wurde auf den sozialen Medien verbreitet und soll laut Berichten gezeigt haben, dass alle Köche, inklusive Largeau, beim Vorfall anwesend waren. Der Gefesselte soll damit gequält worden sein, verschiedenes Obst und Gemüse in diverse Körperöffnungen eingeführt bekommen zu haben.
Bei der grausamen Tat soll es sich um ein Aufnahmeritual gehandelt haben. Jegliches Foto- und Videomaterial wurde bereits gelöscht.
Stellungnahmen
Da sich das Beweismaterial wie ein Lauffeuer im Internet verbreitet hat, reagierte die Hotelkette Hyatt, Betreiberin des Hôtel du Palais, schnell mit einer Stellungnahme zu dem Vorfall.
Das Geschehen spiegle die Werte des Unternehmens in keiner Form wider und man habe sofort eine Untersuchung eingeleitet. Sicherheit und Gesundheit des Personals, der Kundschaft sowie der Partner habe oberste Priorität.
Eine Sprecherin der Hotelkette sagt: „Wir haben eine Untersuchung durchgeführt und daraufhin entsprechende Entscheidungen getroffen.“ Der Sternekoch wurde somit von der Hyatt-Gruppe entlassen.
Im Zuge einer Stellungnahme bestreitet Aurélien Largeau das Geschehen und spricht im Biarritzer Lokalfernsehen von einer Diffamierung und unerhörten Verletzung seiner Ehre und der seines hervorragenden Teams.
Statement des Opfers
Einige Tage nach der Bekanntgabe des Skandals veröffentlichte auch das mutmaßliche Opfer ein Statement auf Instagram.
„Ich möchte alle gegen meinen ehemaligen Chef Aurélien Largeau erhobenen Vorwürfe zurückweisen“, schrieb die Küchenhilfe. „Eine Karotte im Hintern? Wirklich? Gewalt? Das ist alles eine Lüge“, fuhr das mutmaßliche Opfer auf Instagram fort und bezog sich dabei auf „einen kleinen Witz unter Freunden“ gegenüber dem Radio France Bleu Pays Basque.
Aufnahmerituale in Frankreich
Obwohl Initiationsrituale in Frankreich strengstens verboten sind, werden sie vor allem in der Gastronomie und Hotellerie noch immer vereinzelt durchgeführt. Neue Teammitglieder, vor allem Nachwuchskräfte, sollen so auf Belastbarkeit getestet werden.
Immer wieder starten Kochprofis Kampagnen gegen Gewalt in Küchen. Sie tragen Titel wie „Hände weg von meiner Küchenhand“ oder „Respect your kitchen“.