Es kann auch zu viel einer guten Sache geben; zum Beispiel vom Tourismus. Einige Länder und Regionen haben bereits Maßnahmen wie Registrierungspflicht oder „Eintrittskarten“ für Besucher gesetzt, um dem Touristenstrom Einhalt zu gebieten. Grund ist, wie zum Beispiel bekanntlich in Venedig, meist Sorge um die Lebensqualität der Einheimischen. Auch die autonome Provinz Bozen-Südtirol in Italien, ein beliebtes Reiseziel, setzt nun Schritte, um den Besucherandrang unter Kontrolle zu bringen. Bereits im Sommer 2022 wurde ein Betten-Stopp verkündet.
„Das Limit erreicht“
Es kann auch zu viel einer guten Sache geben; zum Beispiel vom Tourismus. Einige Länder und Regionen haben bereits Maßnahmen wie Registrierungspflicht oder „Eintrittskarten“ für Besucher gesetzt, um dem Touristenstrom Einhalt zu gebieten. Grund ist, wie zum Beispiel bekanntlich in Venedig, meist Sorge um die Lebensqualität der Einheimischen. Auch die autonome Provinz Bozen-Südtirol in Italien, ein beliebtes Reiseziel, setzt nun Schritte, um den Besucherandrang unter Kontrolle zu bringen. Bereits im Sommer 2022 wurde ein Betten-Stopp verkündet.
„Das Limit erreicht“
In einem dieser Tage vielzitierten CNN-Bericht sagte Tourismus-Landesrat Arnold Schuler, die Region habe ihr Limit erreicht: „Der Tourismussektor ist für uns sehr wichtig, für Arbeitsplätze und die Wirtschaft, aber wir haben eine Grenze erreicht, daher haben wir Maßnahmen ergriffen, um eine bessere Verwaltung des Personenflusses und eine Unterkunftsgarantie für Touristen zu gewährleisten.“
Im Jahr 2022 verzeichnete Südtirol gut 34 Millionen Übernachtungen; anders gerechnet rund acht Millionen Ankünfte mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von mehr als vier Tagen. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es rund 33,7 Millionen Übernachtungen und knapp 230.000 Betten. Dieser Wert wird noch angepasst – Betriebe können bis Ende Juni ihre tatsächliche Gästekapazität (inklusive Sofabetten) melden, damit eine genaue Bettenzahl eruiert werden kann. Steht diese fest, soll sie künftig nicht mehr überschritten werden, so das Ziel. Ein neues Gesetz, das im September 2022 erlassen wurde, verbietet die Eröffnung neuer Unterkünfte bereits jetzt. Übernachtungsmöglichkeiten sollen künftig erst genehmigt werden, wenn bestehende Unterkünfte schließen.
Verkehr und Wohnungsmangel kritisch
„Wir haben das Limit erreicht. Das Limit der Ressourcen, das Limit des Verkehrs und das Limit des Wohnungsmangels“, sagt Schuler. Zu einigen Zeiten sei es „unerträglich“ gewesen. Von den neuen Begrenzungen verspricht er sich ein qualitativ hochwertigeres Angebot für Touristen, aber auch eine höhere Lebensqualität der Einwohner.
Und die kleinen Nächigungsbetriebe? Um ihnen zu helfen, werden den Gemeinden zusätzlich 7000 Betten zugewiesen, die sie nach eigenem Ermessen an kleine Betriebe vergeben können, die bis jetzt eine Kapazität von maximal 40 Gästen haben. Weitere 1000 Betten werden für Ausnahmefälle reserviert, diese müssen innerhalb von zehn Jahren kompensiert werden.