Tegernseer Wirt gewinnt Streit gegen Google
Als würde David gegen Goliath kämpfen: So sah es vor wenigen Wochen noch aus, als Wirt Peter Hubert gegen Google klagte. Nutzern waren falsche Wartezeiten in seinem Bräustüberl am Tegernsee angezeigt worden – der Algorithmus generierte falsche und geschäftsschädigende Angaben. Dass Gäste teilweise bis zu 90 Minuten warten müssten, hieß es. Doch der anfangs aussichtslose Streit scheint nun gewonnen. Der Gerichtstermin ist abgesagt, berichtet etwa die FAZ.
Peter und Caterina Hubert dürften sich über den Sieg gegen Google freuen.
Google gibt klein bei
Eigentlich hätte es am heutigen Mittwoch eine mündliche Verhandlung vor dem Landgericht München 1 geben sollen. Aber in letzter Minute erklärt sich Google bereit, dem Unterlassungsanspruch zu folgen. Das heißt konkret: Die Funktion „Wartezeiten“ bleibt für das Tegernseer Bräustüberl gesperrt. Die Suchmaschine wird ihren Usern dazu keine Angaben mehr anzeigen, erklärt ein Sprecher des Konzerns laut dpa. Google umgeht damit einen Rechtsstreit.
Das Tegernseer Bräustüberl wird zum Google-Hit, weil sein Wirt Google klagt – und Recht bekommt.
Erster Gastronom, der gegen Google klagt
Wirt Peter Hubert hatte bereits seit 2017 versucht, die Angaben zu den Wartezeiten im Tegernseer Bräustüberl entfernen zu lassen. Denn Google gab an, das Lokal sei „stark besucht“ und dass man mit Wartezeiten von über einer Stunde rechnen müsste. Das sei falsch, sagt Hubert. Den Vorwurf wollte er nicht auf sich sitzen lassen.
Nachdem ein Schreiben von Huberts Anwalt keinen großen Erfolg gebracht hatte, klagte der Wirt Google auf Unterlassung. Eine Zäsur: Hubert ist der erste Gastronom, der sich gegen den Konzern stellt. Nun ist er auch der erste Gastronom, der den Kampf gewinnt.
Der Süddeutschen Zeitung verrät er heute Morgen, dass sein E-Mail-Postfach überflutet worden sei – mit Glückwünschen. Denn David hat hier wohl gegen Goliath gewonnen.
HIER geht’s zur gesamten Vorgeschichte der Causa Bräustüberl vs. Google