Tiroler Expertengruppe präsentiert Corona-Verhaltensregeln für Tourismus und Gastronomie
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Auch wenn derzeit noch offen ist, unter welchen Auflagen die ersten Hotelbetriebe in Österreich mit Mitte Mai wieder öffnen könnten, zeigt sich die Branche hoffnungsvoll. Hinzu kommt, dass Tourismusministerin Elisabeth Köstinger am Sonntag eine mögliche Grenzöffnung für deutsche Touristen im Sommer ins Spiel brachte.
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Auch wenn derzeit noch offen ist, unter welchen Auflagen die ersten Hotelbetriebe in Österreich mit Mitte Mai wieder öffnen könnten, zeigt sich die Branche hoffnungsvoll. Hinzu kommt, dass Tourismusministerin Elisabeth Köstinger am Sonntag eine mögliche Grenzöffnung für deutsche Touristen im Sommer ins Spiel brachte.
Tiroler Tourismus-Experten präsentieren Maßnahmenpaket
Tirol, dass durch den „Corona-Herd“ Ischgl medial schwer unter Druck stand und steht, geht nun in die nächste Offensive zur Debatte um das Wiederhochfahren der Branche: Tiroler Touristiker stellten heute eine Strategie mit „umfangreiche Maßnahmen in den Bereichen Hotellerie, Gastronomie und Gästeanreise“ vor, wie es in einer Aussendung hieß.
„Die baldige Rückkehr zu einer gewissen Normalität ist für die Unternehmer ebenso wichtig, wie für die vielen regionalen Wirtschaftskreisläufe im Land, die in besonderem Maße von diesen Branchen abhängig sind. Daher wollen wir mit unserem Plan die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, um einen geregelten Betrieb zu ermöglichen“, erklärt Mario Gerber, Obmann der Fachgruppe Hotellerie in der Wirtschaftskammer Tirol, der zusammen mit Experten die Vorschläge für Verhaltensregeln zum Gesundheitsschutz im Tourismus erarbeitet hat.
Maßnahmen in den Bereichen Hotellerie, Gastronomie und Gästeanreise
Die Strategie sieht dabei umfangreiche Maßnahmen in den Bereichen Hotellerie, Gastronomie und Gästeanreise vor. So sollen neben den üblichen Sicherheitsvorkehrungen – wie Abstand, Mundschutz, Handhygiene und Desinfektion – zahlreiche zusätzliche Vorkehrungen für optimalen Schutz sorgen.
Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern setzt man dabei neben Information vor allem auf strenge Regeln bei der Bewirtschaftung der Betriebe. „Dazu zählt die frequenzabhängige Desinfektion von sensiblen Bereichen, die Einrichtung von Timeslots und längeren Öffnungszeiten bei der Anreise als Maßnahme zur Entzerrung möglicher Menschenansammlungen sowie das Verbot von geführten Touren“, erklärt Gerber.
Ermöglicht werden soll auch die Öffnung von Schwimmbädern und Wellnessanlagen, wie Saunen mit Temperaturen ab 60 Grad, unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften bei gleichzeitiger Beschränkung der zulässigen Besucherhöchstzahl.
Händewaschen statt Handschuhe in Küche und Service
Auch in der Gastronomie seien laut Gerber neue Handlungsleitlinien notwendig, um die Wiederaufnahme unter gesundheitlich vertretbaren Bedingungen zu ermöglichen. Dazu zählt etwa das Tragen von Handschuhen, wobei dies aufgrund der Gefahr einer zusätzlichen Infektionsübertragung nicht für Service und Küche zählen soll – hier setzt man auf häufiges Händewaschen und Desinfektion.
Als entscheidende Faktoren in der Bewirtschaftung von Gästen zählt für die Expertengruppe neben dem 2-Meter-Abstand der Tische und der Maximalbelegung mit sechs Personen auch die Nutzung von Mundschutzmasken durch das Servicepersonal sowie die Desinfektion von Tischen sowie der Tausch von Tischdecken nach jeder einzelnen Belegung.
Wirtschaftskammer sieht Perspektive für Branche
Weiters soll es laut den Tiroler Touristikern vorerst auch keine Selbstbedienung an Buffets geben, der Betrieb von Front-Cooking-Stationen mit Ausgabe an den Gast soll jedoch möglich sein. Für Alois Rainer, Gastronomie-Obmann in der Wirtschaftskammer Tirol, sind diese und weitere Maßnahmen ein zielführender Weg zurück: „Die Regelungen bedeuten naturgemäß einen Mehraufwand, sind aber zugleich die einzige Chance, um das gastronomische Leben wieder hochzufahren und den Betrieben eine Perspektive zu geben!“
Weiters wird im Plan auch das Prozedere bei Auftreten einer Erkrankung von Gästen oder MitarbeiterInnen definiert. „Ein auf dem Betrieb abgestimmter Notfallplan soll sicherstellen, dass im Fall der Fälle betroffene Personen schnellstmöglich isoliert werden. Hier ist es vor allem wichtig, eine sofortige medizinische Abklärung einzuleiten, potentielle Berührungspunkte zu desinfizieren und die notwendige Isolierung richtig zu organisieren. Dazu gehören vordefinierte Fluchtkorridore und „Übergabepunkte“, um Betroffene in Gesundheitseinrichtungen transportieren zu können.
„Oberstes Ziel ist es, die Kontakte von möglichen Erkrankten auf ein Minimum zu reduzieren und somit keine anderen Gäste oder Mitarbeiter zu gefährden“, erklärt Gerber, der das Tiroler Modell als bundesweites Vorbild sieht.