Tourismus an der Oder leidet unter Umweltkatastrophe
Entdecke die wasserreichste Region Brandenburgs“, wirbt der Tourismusverband Seenland Oder-Spree auf seiner Webseite. Doch dazu vergeht den Menschen angesichts der aktuellen Umweltkatastrophe in der Oder die Lust, berichtete Verbandsgeschäftsführerin Ellen Russig der dpa. Es gebe viel weniger Tagesausflüge.
Entdecke die wasserreichste Region Brandenburgs“, wirbt der Tourismusverband Seenland Oder-Spree auf seiner Webseite. Doch dazu vergeht den Menschen angesichts der aktuellen Umweltkatastrophe in der Oder die Lust, berichtete Verbandsgeschäftsführerin Ellen Russig der dpa. Es gebe viel weniger Tagesausflüge.
Die Gründe für das massive Fischsterben, das Anfang vergangener Woche begonnen hat, sind noch nicht vollends geklärt. Aber erstmals gibt es offizielle Schätzungen zum Ausmaß der Schäden. 36 Tonnen toter Fische seien bislang geborgen worden, teilte das Bundesumweltministerium mit. Im polnischen Abschnitt des Flusses wurden noch mehr gemeldet.
Betroffen sind nicht nur der Angeltourismus und Bootsausflüge an der Oder. Auch Menschen, die Reisen auf dem Oder-Nieße-Radweg noch nicht fest geplant hätten, nähmen derzeit davon Abstand, berichtet Russig. „Die Umweltkatastrophe wird langfristig Auswirkungen haben, wo wir gegensteuern müssen“, fügte sie hinzu.
Andere Gewässer sind sicher
Während die Ermittlungen über mögliche Ursachen des Fischsterbens in Polen laufen, wächst dort der Unmut über das ungeschickte Krisenmanagement der Regierung. Leidträger sind nun auch die hiesigen Tourismusbetriebe.
Solange nichts Genaueres über die Gefahren bekannt ist, wird empfohlen, Kontakt zum Oderwasser zu vermeiden. Die Gewässer im Oderbruch sowie die anderen Angelgewässer und Badeseen in der Region sind allerdings weiterhin uneingeschränkt benutzbar, heißt es mit Stand vom 13. August auf der Webseite des Tourismusverbands. Vorsicht wird allerdings im weitverzweigten Stettiner Haff geboten, in das die Oder mündet, auch wenn dort noch keine Auswirkungen bemerkt worden sind. Die Badestrände der Ostsee sind aktuell nicht betroffen.