Venedig-Besuch nur mehr mit Anmeldung
Venedig beklagt die jährliche Überlastung durch gigantische Touristenströme schon seit Langem. Jetzt wird etwas dagegen getan. Schon 2020 hätten Tagesbesucher nur noch gegen eine Gebühr in die Stadt kommen dürfen, die Pläne wurden jedoch wegen der Corona-Pandemie aufgeschoben.
Venedig beklagt die jährliche Überlastung durch gigantische Touristenströme schon seit Langem. Jetzt wird etwas dagegen getan. Schon 2020 hätten Tagesbesucher nur noch gegen eine Gebühr in die Stadt kommen dürfen, die Pläne wurden jedoch wegen der Corona-Pandemie aufgeschoben.
Der italienische Kulturminister Dario Franceschini begrüßt die Pläne, die zeitgleich mit dem Start der 59. Biennale in Venedig angekündigt wurden. Der Beginn der Tourismussaison ist in Venedig deutlich spürbar. Am Osterwochenende wurden täglich Zahlen jenseits der 100.000 verbucht. Um herauszufinden, wie viele Personen sich in den engen Gassen der schwimmenden Stadt tummeln, hat Venedig ein aufwendiges Überwachungssystem, den „Smart Control Room“ auf der Insel Tronchetto eingerichtet. Dort werden Handydaten der Besucher getrackt – Big Brother lässt grüßen.
„Heute haben viele verstanden, dass eine Buchung für die Stadt der richtige Weg für ein ausgewogenes Tourismusmanagement ist“, kommentierte der konservative Bürgermeister Luigi Brunaro am Ostermontag. Bei der Buchungspflicht wird es nicht bleiben: Ab 2023 soll der Besuch Venedigs kostenpflichtig werden.
Ein Trip in die Serenissima könnte sich aber trotzdem lohnen, auch für jene, die schon einmal dort waren. Seit heuer sind nämlich die Procuratie Vecchie wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Das 500 Jahre alte Gebäude am Markusplatz konnte bisher nur von Außen bestaunt werden. Die Versicherung Generali, die dort jahrelang einen Firmensitz hatte, hatte den Architekten David Chipperfield mit der Renovierung des Wahrzeichens beauftragt.