Vogelgrippe treibt Foie Gras-Preise in die Höhe
Harter Schlag für Industrie
Schlimmer könnte es die französischen Produzenten von Entenstopfleber nicht treffen. Traditionell boomt das Geschäft mit dem High-end-Lebensmittel zu Weihnachten.
Der erneute Ausbruch des H5N8-Virus in Frankreich, dem weltweit größten Herstellerland von Entenstopfleber, folgte ein mindestens 90-Tage-Export-Verbot.
Wie die englische Tageszeitung The Guardian berichtet wurden bereits über 7000 Enten und Gänse geschlachtet und 4500 Tiere unterlagen den Folgen der Seuche.
Experten befürchten, dass die Epidemie die Preise für das begehrte Edelprodukt um zehn Prozent in die Höhe schnellen lassen könnte. Dabei macht das Weihnachtsgeschäft rund ein Drittel des gesamten Jahresumsatzes aus.
Der erste Fall des besonders infektiösen H8N5-Virus wurde Ende November in Nordfrankreich festgestellt. Ausgebreitet dürfte sich die Seuche über Wildgänse haben.
Bereits 2015 sorgte die Vogelgrippe für dramatische Verluste in der Region. Rund 25 Prozent Einbußen in der Produktion kostete die Hersteller im letzten Jahr satte 500 Millionen Euro.
Brennpunkt Foie Gras
Abseits der Vogelgrippe spaltet Foie Gras immer wieder das Land. Tierschützer und Aktivisten verurteilen die Mast auf Farmen als Tierquälerei.
Den Enten und Gänsen wird während der Aufzucht von vier bis 6 Wochen mit einem Metalschlauch das Futter in den Kropf gepumpt. Das lässt die Leber der Tiere auf das 10-fache anschwellen.
Rund um den Globus verbannen darum auch immer wieder Spitzenköche Foie Gras aus ihrer Speisekarte. Dem entgegen steht eine riesige Industrie, bei der viel Geld, über 100.000 Arbeitsplätze und 19.000 Tonnen Entenstopfleber auf dem Spiel stehen.