Wann kommen 3D-Drucker in unsere Küchen?

Ingenieure der Columbia University in New York untersuchen die Vor- und Nachteile von 3D-Druckern für Lebensmittel. Wird die Technologie die Art und Weise, wie wir uns ernähren, verbessern? Wissenschaftler glauben an ihr Potenzial.
März 23, 2023 | Fotos: Jonathan Blutinger/Columbia Engineering

Immer mehr Hightech-Geräte halten in unseren Küchen Einzug. Vom Dry-Ager bis zum Sous-Vide-Garer finden immer mehr Geräte, die einst nur den mehrfach besternten Molekulartüftlern vorbehalten waren, Verwendung bei professionellen wie hobbymäßigen Köchen durch die Bank. Liegt da nicht die Frage nahe: Es ist 2023, wann bekommen wir den 3D-Drucker für Desserts & Co.? In der Lebensmittelindustrie, wie zum Beispiel bei Fleischersatzprodukten, wird die Technologie immerhin schon längst eingesetzt.

Jedenfalls befassen sich Forscher der Columbia University in New York mit der Frage, wie Lebensmittel-3D-Druck unsere Ess- und Kochgewohnheiten in Zukunft verändern könnte.

3d-printed-cheesecake
So sieht der 3D-gedruckte Cheesecake der US-amerikanischen Ingenieure aus

Immer mehr Hightech-Geräte halten in unseren Küchen Einzug. Vom Dry-Ager bis zum Sous-Vide-Garer finden immer mehr Geräte, die einst nur den mehrfach besternten Molekulartüftlern vorbehalten waren, Verwendung bei professionellen wie hobbymäßigen Köchen durch die Bank. Liegt da nicht die Frage nahe: Es ist 2023, wann bekommen wir den 3D-Drucker für Desserts & Co.? In der Lebensmittelindustrie, wie zum Beispiel bei Fleischersatzprodukten, wird die Technologie immerhin schon längst eingesetzt.

Jedenfalls befassen sich Forscher der Columbia University in New York mit der Frage, wie Lebensmittel-3D-Druck unsere Ess- und Kochgewohnheiten in Zukunft verändern könnte.

3d-printed-cheesecake
So sieht der 3D-gedruckte Cheesecake der US-amerikanischen Ingenieure aus

Eine Forschungsgruppe um Jonathan Blutinger experimentiert im Creative Machines Lab der Culumbia Universität mit 3D-gedruckten Süßspeisen. Nach mehreren Versuchen gelang es den Ingenieuren, einen Cheesecake herzustellen, der sogar nach dem Anschnitt seine Form behielt. Das Besondere an der Errungenschaft: Obwohl die Technologie für 3D-Lebensmitteldruck schon seit 2005 existiert, waren bisher nur einfache Drucke mit wenigen, ungekochten Zutaten möglich. Nun gelang es dem Team, ein Gericht aus sieben verschiedenen Komponenten zu drucken, die gleichzeitig mittels Laserbestrahlung gekocht wurden.

Technologie noch in den Kinderschuhen

„Da die Technologie des 3D-Lebensmitteldrucks noch in den Kinderschuhen steckt, braucht sie ein Ökosystem aus unterstützenden Branchen wie Herstellern von Lebensmittelkartuschen, herunterladbaren Rezeptdateien und einer Umgebung, in der diese Rezepte erstellt und ausgetauscht werden können. Seine Anpassungsfähigkeit macht es besonders praktisch für den pflanzlichen Fleischmarkt, wo Textur und Geschmack sorgfältig formuliert werden müssen, um echtes Fleisch zu imitieren“, sagte Blutinger.

Um das Potenzial des 3D-Lebensmitteldrucks zu demonstrieren, testete das Team verschiedene Käsekuchendesigns, die aus sieben Hauptzutaten bestanden: Graham Cracker, Erdnussbutter, Nutella, Bananenpüree, Erdbeermarmelade, Kirschtropfen und Zuckerguss. Sie fanden heraus, dass das erfolgreichste Design einen Graham-Cracker als Grundzutat für jede Schicht des Kuchens verwendete.

Die Autoren der Studie glauben, dass die Technologie in Zukunft unter anderem dazu genützt werden kann, Lebensmittel für Menschen mit individuellen Ernährungsbedürfnissen zu produzieren. Auch können „Lebensmittel, die mit weniger menschlichen Eingriffen zubereitet werden, das Risiko lebensmittelbedingter Erkrankungen und Krankheitsübertragungen verringern. Dies scheint ein Win-win-Konzept für uns alle zu sein.“

Studie:
Jonathan David Blutinger, Christen Cupples Cooper, Shravan Karthik, Alissa Tsai, Noà Samarelli, Erika Storvick, Gabriel Seymour, Elise Liu, Yorán Meijers, Hod Lipson. The future of software-controlled cooking. npj Science of Food, 2023; 7 (1) DOI: 10.1038/s41538-023-00182-6

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