Wie ein Biotech-Start-up die Lebensmittelindustrie revolutionieren will
Man kann die Sache superkompliziert erklären. Also so, wie es die Gründer von Arkeon selbst gerne tun. Tatsache ist: Simon Rittmann, Günther Bochmann und Gregor Tegl haben ein wahrlich ausgeklügeltes Verfahren entwickelt, das im Idealfall den Hunger der Welt genauso eindämmen kann wie die Erderwärmung.
Vereinfacht ausgedrückt aber könnte ihre Methode schon bald die klassische Landwirtschaft ersetzen und gleichzeitig unsere Atmosphäre langfristig um eine gehörige Portion des Klimakillers Nummer eins erleichtern – um CO2.
Man kann die Sache superkompliziert erklären. Also so, wie es die Gründer von Arkeon selbst gerne tun. Tatsache ist: Simon Rittmann, Günther Bochmann und Gregor Tegl haben ein wahrlich ausgeklügeltes Verfahren entwickelt, das im Idealfall den Hunger der Welt genauso eindämmen kann wie die Erderwärmung.
Vereinfacht ausgedrückt aber könnte ihre Methode schon bald die klassische Landwirtschaft ersetzen und gleichzeitig unsere Atmosphäre langfristig um eine gehörige Portion des Klimakillers Nummer eins erleichtern – um CO2.
Konkret hat das Trio bei uralten Mikroben eine Fähigkeit entdeckt, die wahrlich überrascht: Unter richtigen Bedingungen können diese kleinen Organismen das von uns als Gesellschaft wahrlich im Überfluss produzierte Kohlendioxid (CO2) in hochwertige Lebensmittel umwandeln!
„Mit unserem Verfahren kann man Fleisch und Gemüse aus CO2 erzeugen!“
– Gregor Tegl über das, was sein Start-up jetzt schon möglich macht
Jetzt darf man sich das nicht so vorstellen, dass mittels Knopfdruck plötzlich der Burger aus CO2 vor uns auf dem Teller landet. Aber ganz so weit hergeholt ist dieses Bild dann doch wieder nicht. Im ersten Schritt wandeln die Mikroben in einer Art Fermentation das Kohlendioxid in sogenannte Aminosäuren um, also in Proteine, jene Stoffe, aus denen eben Fleisch oder andere Lebensmittel bestehen.
Aus diesen Protein-Bausteinen können in weiterer Folge komplexe Zellkulturen gezüchtet werden, auf deren Grundlage schließlich Fleisch oder Gemüse – je nach Wunsch – aus CO2 bis zur „Ernte“ im Labor heranreift.
„Dieses Verfahren könnte die Erderwärmung und den Welthunger eindämmen!“
Die Vorteile dieses Verfahrens liegen auf der Hand. Es können Lebensmittel erzeugt werden, die weder Tierleid verursachen noch gigantische Landflächen benötigen. Zudem ist der einzige „Dünger“, den das Verfahren benötigt, ein Schadstoff, den die Menschheit aktuell verzweifelt loswerden möchte, um die Erderwärmung einzudämmen.
Mehr Win-Win geht wohl kaum. Im Sommer 2023 wurde bereits erstmals eine Pilotanlage in Betrieb genommen, nun arbeitet man daran, ein nahrhaftes und ethisches Lebensmittelsystem aufzubauen. Damit könnte Arkeon als wahrer Gamechanger in die Kulinarik-Geschichte eingehen.
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Gregor Tegl
Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Gregor Tegl im Feld der Biochemie und Biotechnologie. Er promovierte an der Universität für Bodenkultur in Wien und forschte an der University of British Columbia im kanadischen Vancouver. Mit seinen früheren Studienkollegen Simon Rittmann und Günther Bochmann gründete er 2021 das Biotech-Start-up Arkeon Biotechnologies, dessen Geschäftsführer er heute ist. Das ehrgeizige Ziel: Die Lebensmittelindustrie zu revolutionieren und den Planeten für die nächste Generation zu regenerieren, indem man organische Proteine aus CO2 herstellt.