ÖHV: Das Tourismusbarometer 2022
Gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Deloitte erhebt die Österreichische Hoteliervereinigung seit sechs Jahren die Stimmungslage in der heimischen Tourismusbranche.
Im Rahmen der diesjährigen Studie haben rund 300 Unternehmen ihre Meinung zur derzeitigen Lage des heimischen Tourismus sowie zu ihrer individuellen betriebswirtschaftlichen Situation geteilt. Resultat hiervon: der Tourismusindex. Dieser wird gewichtet errechnet und folgt dem Schulnotensystem. In den Index fließen folgende Faktoren ein:
- Die aktuelle wirtschaftliche Lage sowie die Entwicklungschancen des Tourismus
- Die regulatorischen Rahmenbedingungen
- Die individuelle Situation und Entwicklung des jeweiligen Unternehmens
2022 liegt der Tourismusindex bei 3,12. Der Wert bewegt sich damit auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr (3,10). Vor der Pandemie lag dieser noch bei 2,88. Der Wert hat sich durch die Pandemie um ein Viertel verschlechtert und sich bis jetzt auch nicht erholt.
Wirtschaftliche Lage
Die wirtschaftliche Lage bewerten Tourismusunternehmer: innen mit einer 2,7 (nahezu gleich wie im Vorjahr mit 2,68). Im letzten Vor-Corona-Jahr hielt der Wert bei 2,56. Das zweite Jahr in Folge wird die Gesamtwirtschaft im eigenen Bundesland somit nur wenig schlechter als vor der Pandemie eingeschätzt. 2020 war man deutlich negativer und vergab eine 4,01. Im eigenen Bundesland erwarten 53 Prozent der Befragten eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage, 21 Prozent eine Verschlechterung. Mehr als zwei Drittel erleben die aktuelle Steuer- und Abgabensituation negativ. Die allgemeine Kostensituation zeigt den seit Beginn des Barometers im Jahr 2015 mit Abstand schlechtesten Wert: 88 Prozent der österreichischen Tourismusbetriebe erleben gerade einen negativen Einfluss durch steigende Kosten.
Sommersaison 2022
Jeder zweite Betrieb rechnet mit einem Umsatz-Plus, 29 Prozent sehen ein Minus. Für 53 Prozent steht fest, dass der Sommer 2022 besser wird als jener des Vorjahres. Auf dem Land – wo die Sommersaison 2021 sehr gut gelaufen ist – teilen 48 Prozent diese Meinung, in den Städten 70 Prozent der Betriebe. Das Positivste an der Sommerprognose: Der Zuwachs an Nächtigungen wird weniger stark sein als der Umsatzanstieg. Das deutet auf eine verbesserte Preisdurchsetzung hin. Das zeigen auch die Zahlen: 42 Prozent gehen von einer besseren Preisdurchsetzbarkeit aus.
Laut Umfrage haben derzeit rund neun von zehn Betrieben offene Stellen zu besetzen. Für den Sommer stehen die Zeichen leider nicht auf Erleichterung.
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Alle Ergebnisse und die komplette Studie zum Download finden Sie auf www.oehv.at/tourismusbarometer