Rist-Power: Vom Ein-Mann-Unternehmen zum familiengeführten Erfolgsunternehmen
Ruhestand? Fremdwort! Allein der Gedanke entlockt Hannelore Rist ein mildes Lächeln. Nein, mit ihren 85 Jahren geht sie täglich ins Büro und kümmert sich um alles, was mit Werbung zu tun hat. Und auch ihr vier Jahre älterer Ehemann Theodor, Grandseigneur der Gastronomie und Hotellerie-Ausstatter, widmet sich immer noch mit großer Sorgfalt der Rechnungskontrolle: „Sollen wir irgendwo im Park auf einer Bank sitzen und Tauben füttern? Wir arbeiten einfach beide gern!“
Ruhestand? Fremdwort! Allein der Gedanke entlockt Hannelore Rist ein mildes Lächeln. Nein, mit ihren 85 Jahren geht sie täglich ins Büro und kümmert sich um alles, was mit Werbung zu tun hat. Und auch ihr vier Jahre älterer Ehemann Theodor, Grandseigneur der Gastronomie und Hotellerie-Ausstatter, widmet sich immer noch mit großer Sorgfalt der Rechnungskontrolle: „Sollen wir irgendwo im Park auf einer Bank sitzen und Tauben füttern? Wir arbeiten einfach beide gern!“
Salzstreuer und Service-Roboter
Heute würde man eine Firma wie die Theodor R. Rist Ges.m.b.H wohl als Start-up bezeichnen: gegründet als Ein-Mann-Unternehmen im Wohnzimmer und in einem improvisierten Warenlager im Keller. Und das alles eher ungeplant, erinnert sich Theodor R. Rist: „Ich habe davor 19 Jahre in der Branche gearbeitet, aber mein Chef ist gestorben und sein Erbe hatte keine Verwendung mehr für mich.“ Offenbar, schmunzelt Hannelore Rist, die ursprünglich als Direktrice einer Mantelfabrik gearbeitet hatte, hatte sich ihr Mann aber bereits einen sehr guten Ruf erarbeitet: „Schon während seiner Kündigungsphase haben die Kunden angerufen und gefragt: ‚Herr Rist, wann kommen Sie denn mit unserer Ware?‘“
Angefangen hat alles in unserem kleinen Keller und dem eigenen Wohnzimmer.
Theodor R. Rist über die Gründungstage des heutigen Traditionsunternehmens „Gastronomie- und Hotelier-Ausstatter RIST“
Heute verfügt die nigelnagelneue Firmenzentrale am Wiener Stadtrand über einen zweigeschoßigen Schauraum. Dazu kommen Filialen in Innsbruck, Salzburg, Klagenfurt und der ungarischen Hauptstadt Budapest. Während der erste Katalog „vielleicht 600 Produkte – wenn überhaupt“ umfasste, können Gastronomen, Hoteliers und Betreiber von Kantinen und Großküchen heute aus mehr als 18.000 unterschiedlichen Artikeln, vom Salzstreuer bis zum Service-Roboter, wählen. „Dazu kommen tausende Sonderartikel, etwa individualisierte Dekore oder Artikel mit eigenem Logo“, sagt Markus Rist. Der 55-Jährige teilt sich mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Oliver in zweiter Generation die Geschäftsführung im elterlichen Betrieb, der rund 100 Mitarbeiter beschäftigt: „Um eine bestmögliche Beratung garantieren zu können, rekrutieren wir praktisch nur Mitarbeiter mit Berufspraxis oder zumindest Ausbildung in der Gastronomie.“
Individualität statt Nachkaufgarantie
Vertrauen zählt zu den wichtigsten Assets in einer Branche, in der ein immer stärkerer Konkurrenzkampf herrscht: „Früher“, erinnert sich Oliver Rist, „war es wichtig, dass in einem Hotel vom Keller bis zum Dach alles aus der gleichen Serie stammt und die Kunden eine Nachkaufgarantie bekamen, damit sie jederzeit zerbrochene Mokkatassen ersetzen konnten. Heute wird jeder Teller individuell auf die Gerichte abgestimmt.“ Das macht die Logistik und das Lagerwesen natürlich zunehmend zur Herausforderung. Aber, keine Frage: Bei Rist ist es gelungen, stets up to date zu sein, keinen Trend zu verpassen. „Am Anfang hatten wir nur einen einzigen Schöpfer im Angebot. Heute sind es gut 150 und wir sind immer auf der Suche nach neuen Modellen für unser Sortiment.“ Und das macht die Arbeit viel spannender, als im Park die Tauben zu füttern.