Arbeiten in Amsterdam

Wer jetzt nur an die Stadt der Liederlichen Freizeitgestaltung denkt, kann dieses Vorurteil gleich in die Pfeife stopfen und rauchen. die Feinen Jobmöglichkeiten in der Pittoresken Hauptstadt Hollands lösen nämlich ganz von selbst ein absolutes Hochgefühl aus.
November 13, 2015 | Fotos: Aloft Brüssel, Martin‘s Hotels, Shutterstock, Hotel Bloom, Hotel Metropole, Wolfgang Hummer

Amsterdams Altstadt bei Nacht

Ein angenehmes Arbeitsklima, ein geringer Steuersatz, eine geografisch sehr günstige Lage und eine wunderschöne Altstadt – Gründe, nach Amsterdam zu gehen, gibt es fast so viele wie Boote in den Grachten. Und einen Job in der Metropole an der Amstel zu bekommen, ist definitiv kein Kampf gegen Windmühlen!

Das liegt nicht nur daran, dass es der holländischen Wirtschaft im europäischen Vergleich sehr gut geht und der Sinn für das Business den Niederländern im Blut zu liegen scheint. Der Tourismus trägt seinen großen Teil dazu bei – die Niederlande boomen, was Besucherrekorde belegen (2011 waren es landesweit über elf Millionen). Somit sind wir auch schon beim Eingemachten: Jobs in Tourismus und Gastronomie gibt es genug. Viele geplante Eröffnungen von Restaurants und Hotelketten im 4- und 5-Sterne-Bereich in den kommenden Jahren bestätigen diesen Trend für die Zukunft.

Junge Szene – gutes Klima

Plant man den baldigen Einstieg in die Amsterdamer Arbeitswelt, herrscht aktuell also ein gutes Klima. Drei, vier Jahre internationale Berufserfahrung sollte man aber im Gepäck haben, um die hilfsbereiten, lockeren und offenen Amsterdamer zu überzeugen…

Amsterdams Altstadt bei Nacht

Ein angenehmes Arbeitsklima, ein geringer Steuersatz, eine geografisch sehr günstige Lage und eine wunderschöne Altstadt – Gründe, nach Amsterdam zu gehen, gibt es fast so viele wie Boote in den Grachten. Und einen Job in der Metropole an der Amstel zu bekommen, ist definitiv kein Kampf gegen Windmühlen!

Das liegt nicht nur daran, dass es der holländischen Wirtschaft im europäischen Vergleich sehr gut geht und der Sinn für das Business den Niederländern im Blut zu liegen scheint. Der Tourismus trägt seinen großen Teil dazu bei – die Niederlande boomen, was Besucherrekorde belegen (2011 waren es landesweit über elf Millionen). Somit sind wir auch schon beim Eingemachten: Jobs in Tourismus und Gastronomie gibt es genug. Viele geplante Eröffnungen von Restaurants und Hotelketten im 4- und 5-Sterne-Bereich in den kommenden Jahren bestätigen diesen Trend für die Zukunft.

Junge Szene – gutes Klima

Plant man den baldigen Einstieg in die Amsterdamer Arbeitswelt, herrscht aktuell also ein gutes Klima. Drei, vier Jahre internationale Berufserfahrung sollte man aber im Gepäck haben, um die hilfsbereiten, lockeren und offenen Amsterdamer zu überzeugen – sprich: Ein Commis wird auch hier nicht von heute auf morgen zum Küchenchef. Dafür gestaltet sich der Weg dorthin vergleichsweise angenehm, durch die offene Art und den lockeren Umgang der meist eher jungen Kollegen.

Hungrige und durstige Gäste gibt es in den verstärkt auf Lifestyle ausgerichteten Lokalen zur Genüge. Nicht zuletzt, weil Amsterdams Flughafen Schiphol immer mehr zum Dreh- und Angelpunkt des Flugverkehres in Europa ausgebaut wird. Die Basis für einen weiterhin steten Touristenstrom, der in Amsterdams Kanäle viele Euros hineinspült. Die kreative und junge Szene, die sich in Amsterdam etabliert hat, muss in puncto Platz genügsam haushalten – der ist hier nämlich Mangelware. Das führt dazu, dass die Mietpreise in die Höhe schießen. Im Vorfeld eine einfache Bleibe zu suchen, um vor Ort weiterzuschauen, ist da ein guter Ansatz.

Eindrücke von Amsterdam

1 Ein perfekter Start in den Tag: Garant dafür ist die charmante Espresso Bar im Hotel Pulitzer 2 Rohe Umgangsformen: Die einmalige Raw Bar im Hotel The Grand bietet Austern, Hummer-Sandwiches und Fisch-Tartar. Unbedingt probieren: die Grand-Ocean-Platte 3 Fein raus: Der Garten des Hotels Pulitzer ist einer der schönsten der Stadt 4 Mr. Haute Cuisine: Im Restaurant Bridges lässt Executive Chef Joris Bijdendijk Gourmetherzen höherschlagen 5 Mittendrin: Vom Hotel Pulitzer aus überblickt man zwei der schönsten Kanäle Amsterdams – die Prinsengracht und die Keizersgracht 6 Nicht nur ein Augenschmaus: die Sauerkrautvelouté im Restaurant Bridges 7 Bis ins Detail perfekt: Im Hotel The Grand wird Perfektion nicht nur angestrebt, sondern auch umgesetzt 8 Internationale Küche: kommt im Restaurant Voyager im Sheraton Amsterdam auf den Tisch 9 Neo-Gotik trifft auf italienisches Design: Das Tunes Restaurant im Hotel Conservatorium liegt mitten im Amsterdamer Museumsviertel und überzeugt mit kosmopolitischem Flair.

Nicht abzocken lassen

Die Lebenshaltungskosten sind ähnlich wie in Österreich. Für ein Bier zahlt man 2,50 Euro und für ein 3-Gänge-Menü mit Drinks ist mit rund 80 Euro pro Person zu rechnen. Aber Vorsicht ist auch in Amsterdam die Mutter der Geldbörse – je nach (Touristen-)Viertel kann man auch gehörig abgezockt werden. Besser: Bei den freundlichen und als ziemlich direkt geltenden Locals Anschluss suchen und sich in die Insidertipps einführen lassen. Das funktioniert übrigens sowohl im Job als auch privat meist problemlos auf Englisch, seltener sogar auf Deutsch. Deshalb aber ganz auf das Erlernen des Niederländischen zu verzichten, ist für alle deutschsprachigen Wahl-Amsterdamer aber eigentlich eine Schande – immerhin ist die Hälfte des niederländischen Wortschatzes mit dem deutschen identisch. Nur Mut also zum Kurs, denn in Jobangelegenheiten kann der Niederländisch-Bonus eine Karrierebeschleunigung bedeuten. Er muss es aber nicht, denn für die Bewerbung ist Niederländisch nicht zwingend nötig, während es im Job ganz von der Position abhängt.

Als Bewerber mit EU-Pass genießt man in den Niederlanden, wie in jedem anderen EU-Mitgliedsland auch, die Bewilligung zu arbeiten. Zu beachten sind lediglich die Melderegelungen, wenn man eine Wohnung beziehen möchte. Im Falle Amsterdams betrifft das die Registrierung bei der niederländischen Fremdenpolizei, die nach der Einreise abgewickelt werden muss.

Plant man, den Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in die niederländische Hauptstadt zu verlegen, gilt es, im Vorfeld auch die Gültigkeit der Qualifikationen vor Ort zu prüfen. Eine große Hilfe kann dabei die EURES sein, ein Portal, das von der Europäischen Kommission zur beruflichen Mobilität innerhalb der EU geschaffen wurde. Stichwort Mobilität – die passiert in Amsterdam aus Platzgründen vorwiegend mit dem Fahrrad. Schlechte Neuigkeiten also für alle Autonarren. Aber sollten die aufgrund dessen dann doch noch das Bedürfnis verspüren, das Duell gegen eine der eingangs erwähnten Windmühlen aufzunehmen – in der Stadt selbst gibt es zum Glück nur acht davon.

Der Karrierecheck

Die wichtigsten Kriterien im Check <br/>
Das sollten Sie wissen, bevor Sie zu arbeiten beginnen.

Jobangebot

Eine gute Ausbildung wird überall geschätzt, das gilt auch für Amsterdam. Vor allem in der Küche sind die Möglichkeiten für all jene groß, die innovativ und engagiert sind.

Karrierechancen

Ob der Aufstieg hier schneller geht als anderswo? Nein, das nicht. Aber wer es ernst meint, wird auch so wahrgenommen und mit dem richtigen Netzwerk viel erreichen.

Arbeitsumfeld

Amsterdam hat den Ruf, locker zu sein – auf das Arbeitsklima lässt sich das definitiv übertragen. Es geht weit weniger formell zu als im deutschsprachigen Raum.

Sprachbarrieren

Niederländer sprechen fast ausnahmslos gut Englisch, zum Teil sogar Deutsch. Die Sprache zu lernen, zahlt sich aber aus – sie ist dem Deutschen nämlich sehr ähnlich.

Lebenshaltungskosten

Amsterdam ist eine relativ kleine Stadt mit sehr vielen Leuten. Das wirkt sich vor allem auf die Mietpreise ungünstig aus: Eine Einzimmerwohnung im Zentrum kostet rund 1200 Euro, nicht zentral immerhin noch 850.

Gehalt

Die Löhne sind mit denen in Österreich vergleichbar, aber wie fast überall Verhandlungssache. Die Steuerlast ist dafür geringer, weshalb unterm Strich auch mehr herausschaut.

Die Besten Jobadressen

Hier finden Sie den Traumjob:

Tophäuser und Hotelketten

jobs.accor.com

jobs.hiltonworldwide.com

www.starwoodhotels.com

corporate.designhotels.com/career

www.swissotel.com/careers

www.artotels.com

www.parkinn.com/about/careers

www.blackrockcareers.com

Küchen-Überflieger

Michael Wolf

Das 29-jährige Vorarlberger Ausnahmetalent hat beachtliche Stationen durchlaufen und überzeugt heute die Amsterdamer Foodies mit innovativen Kreationen.

ROLLING PIN: Wie sind Sie denn nach Amsterdam gekommen?

Michael Wolf: Das hat eigentlich mit dem Sieg bei den JUNGEN WILDEN begonnen, weil ich dadurch das Praktikum bei Sergio Herman im Oud Sluis machen konnte. Ich wurde Hermans Sous Chef und er war es auch, der mich 2010 dem Envy als Küchenchef empfohlen hat.

RP: Was war ihr erster Eindruck?

Michael Wolf: Der war super, aber ich kannte die Stadt schon länger. Es hat sich einiges getan in den letzten acht bis zehn Jahren, die Kriminalität ist zum Beispiel merkbar zurückgegangen. Früher wurde mir sogar mal eine Oma zum Verkauf angeboten … Das ist heute anders.

RP: Stichwort Jobangebot – welche Möglichkeiten bietet Amsterdam im Moment?

Michael Wolf: Die Möglichkeiten sind gut, vor allem im Restaurantbereich gibt es viel zu tun. Holland hat in den letzten Jahren stark aufgeholt und es eröffnen ein paar tolle Restaurants und Hotels.

RP: Und in puncto Gehalt, wie sieht es da aus?

Michael Wolf: Die Bezahlung ist O. K. Ein bisschen mehr kann es natürlich immer sein. Für eine 38-Stunden-Woche bekommt man 1780 Euro brutto. Die meisten Restaurants arbeiten mit einer 4-Tage-Woche. Damit ködern sie die Leute, weil es an sich nicht so leicht ist, an gutes Personal zu kommen.

RP: Gibt es darüber hinaus noch Benefits?

Michael Wolf: Nein, im Job leider nicht. Man muss sich sogar selbst versichern, was im Monat etwa 100 Euro kostet. Die Stadt an sich hat dafür sehr viele Vorteile: Die Sprache ist ziemlich einfach zu verstehen, das Angebot ist vielfältig und in rund 40 Minuten ist man sogar am Strand. Die Mentalität der Menschen ist einfach großartig und beim Arbeiten herrscht ein gutes Klima – viele sind untereinander befreundet.

RP: Was würden Sie einem Freund raten, der in Amsterdam arbeiten möchte?

Michael Wolf: Hier scheint alles möglich zu sein – wir reden von einer Stadt, in der wirklich viel passiert. Mein Rat: Genieße die Zeit und gib nicht allen Versuchungen nach!

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