Arbeiten in Berlin
Schlagfertig
Der Gastronom und gebürtige Österreicher Willi Schlögl machte sich vor drei Jahren mit der Cordobar in Berlin selbständig. Er weiß: Trist und Grau ist allerhöchstens das Wetter in Berlin.
Was mögen Sie an Berlin?
Willi Schlögl: Die Hauptstadt hat eine wahnsinnige Anziehungskraft für mich als Gastronom gehabt und die hat sie bis heute nicht verloren. Berlin gehört neben New York und London zu meinen Lieblingsmetropolen. Die Stadt ist immer im Wandel, pulsiert und ist sehr international.
Wie kam es dazu, dass Sie nach Berlin zogen?
Schlögl: Als ich damals meine Karriere in Deutschland am Gasthof Fischerklause Lütjensee in Schleswig-Holstein begann, war ich zweimal in Berlin zu Besuch. Irgendwann kam ich mit dem Fischerklause-Gastronomen Gerhard Retter und dem Betreiber des Musiklabels City Slang Christoph Ellinghaus ins Gespräch. Beide lieben Berlin und die Idee entstand, sich gemeinsam mit der Cordobar selbständig zu machen. Dazu kam dann noch Koch Lukas Mraz – und das Quartett war perfekt. Aber sesshaft – na ja: Wir haben einen Pachtvertrag, der zehn Jahre mit der Option auf Verlängerung läuft. Was danach passiert, weiß ich noch nicht.
Schlagfertig
Der Gastronom und gebürtige Österreicher Willi Schlögl machte sich vor drei Jahren mit der Cordobar in Berlin selbständig. Er weiß: Trist und Grau ist allerhöchstens das Wetter in Berlin.
Was mögen Sie an Berlin?
Willi Schlögl: Die Hauptstadt hat eine wahnsinnige Anziehungskraft für mich als Gastronom gehabt und die hat sie bis heute nicht verloren. Berlin gehört neben New York und London zu meinen Lieblingsmetropolen. Die Stadt ist immer im Wandel, pulsiert und ist sehr international.
Wie kam es dazu, dass Sie nach Berlin zogen?
Schlögl: Als ich damals meine Karriere in Deutschland am Gasthof Fischerklause Lütjensee in Schleswig-Holstein begann, war ich zweimal in Berlin zu Besuch. Irgendwann kam ich mit dem Fischerklause-Gastronomen Gerhard Retter und dem Betreiber des Musiklabels City Slang Christoph Ellinghaus ins Gespräch. Beide lieben Berlin und die Idee entstand, sich gemeinsam mit der Cordobar selbständig zu machen. Dazu kam dann noch Koch Lukas Mraz – und das Quartett war perfekt. Aber sesshaft – na ja: Wir haben einen Pachtvertrag, der zehn Jahre mit der Option auf Verlängerung läuft. Was danach passiert, weiß ich noch nicht.
Welches Motto verfolgen Sie mit der Cordobar?
Schlögl: In der Cordobar servieren wir mehrheitlich Weine aus Österreich und Deutschland. Lukas Mraz, Ex-Wiener und Kreativchef am Herd, kümmert sich um die monatlich wechselnde Speisekarte, die weitestgehend ohne Effekthascherei auskommt und viele Produkte aus der Region beinhaltet. Wenn das Gute so nah liegt, wieso dann in die Ferne schweifen?
Haben die Berliner darauf gewartet?
Schlögl: In Berlin hat man mit Wein immer sehr gute Möglichkeiten, da sich die Berliner selbst nicht wirklich auskennen. Das nächste Weingebiet liegt Hunderte Kilometer weit weg, das macht die Einheimischen vorurteilsloser und experimentierfreudiger. Außerdem kommt der österreichische Dialekt sehr gut an. Den werde ich also niemals ablegen. Und wir haben mit der Cordobar genau die Mitte zwischen den unzähligen Currywurst-Buden und den teuren Upper-Class-Restaurants getroffen.
Ist Berlin ein guter Ort, um sich in der Gastronomie zu verwirklichen?
Schlögl: Berlin boomt. Und die Gastronomie erst recht. Leider ist es in Berlin wie in anderen Großstädten auch: Die Stadt wird größer wie teurer. Aber es kommen auch sehr viele Leute hierher, die bereit sind, für gute Qualität etwas mehr auszugeben. Außerdem suchen alle Gastronomen immer gute Mitarbeiter. Wenn man sich selbständig machen möchte, ist Berlin sicher auch eine gute Wahl. Ich hatte das Gefühl, dass die Bürokratie zwar anstrengend ist, aber einem werden nicht so viele Steine in den Weg gelegt. Außerdem kommt es mir vor, als hätte man hier als erfolgreicher Gastronom weniger Neider als in Österreich.
Welche Eigenschaften sind Ihnen als Gastronom bei Mitarbeitern wichtig?
Schlögl: Mir ist die Motivation wichtiger als eine Lehre. Ich habe zwei tolle Mitarbeiter, die einfach fantastisch mit den Gästen auskommen, ohne dass sie in tollen Häusern gelernt haben. Leider wissen Quereinsteiger manchmal aber nicht, dass der Druck in der Gastronomie wahnsinnig hoch ist: Man muss dem Arbeitgeber und dem Gast gefallen. Es gibt betrunkene, ungute, pöbelnde Gäste, aber auch solche, die sich sehr gut mit Wein auskennen. Da muss man schon mithalten können. Außerdem suche ich lieber Vollzeitmitarbeiter, weil ein Lokal von den Gesichtern des Service lebt. Die Gäste sollen sich wohlfühlen und die Mitarbeiter wiedererkennen.
Wie finden Expats und Inländer einen Job in Berlin?
Schlögl: Die beste Herangehensweise ist, sich zu zeigen. Kommt nach Berlin, schaut euch die Lokale an, die euch gefallen. Das Wichtigste: Esst und trinkt dort. Ich kann nichts weniger leiden, als Leute, die sich bei mir bewerben und noch nie in der Cordobar waren. Kommt man aus kleineren Städten oder vom Dorf, ist es sowieso gescheiter, sich vor Ort einen Überblick zu verschaffen. Die Stadt ist riesig. Da kann es schon einmal passieren, dass man in Charlottenburg wohnt und über zwei Stunden zur Arbeit braucht. Mit dem Lebenslauf in der Hand dann die Restaurants abklappern und das Gesicht zur Vita zeigen.
In welchen Vierteln funktioniert das am besten?
Schlögl: Ich finde, dass Berlin-Mitte richtig abgeht, obwohl viele behaupten, dass im Westen der Stadt mehr passiere. Und in Kreuzberg geht nach wie vor die Post ab. In Berlin angekommen, kann man sich durch die Straßen flanierend inspirieren lassen. Netzwerken kann man überall. Und am besten ist es immer, ein bisschen Zeit für Probearbeitsstunden mitzubringen.
Kann man in Kreuzberg und Mitte auch am besten wohnen?
Schlögl: Das Schöne an Berlin ist, dass die Stadt wirklich noch leistbar ist. Natürlich steigen die Preise, aber in Neukölln, Wedding, Moabit, Friedrichshain-Kreuzberg oder Charlottenburg gibt es auch noch durchaus leistbare Mieten. Die Menschen leben hier hauptsächlich in ihren Vierteln, aber wenn man sie nicht mehr sehen kann, dann besucht man einen anderen Bezirk und ist wieder völlig anonym. Das liebe ich an Großstädten.
Welche Hindernisse gab es für Sie als Österreicher in Berlin?
Schlögl: Eigentlich keine. Durch die EU ist es sehr easy, das Land zu wechseln. Das habe ich sehr genossen und das wäre in anderen internationalen Großstädten schwieriger gewesen. Aber ich habe auch viele Leute gesehen, die von der Stadt, der Anonymität, den Drogen verschluckt werden. Man muss auf sich aufpassen. Ich bin entspannter geworden, weniger oberflächlich und offener. Dann kann man hier in Berlin auch alt werden.
Welchen Rat würden Sie einem Freund geben, der überlegt, nach Berlin zu kommen?
Schlögl: Wirf die Hemden weg! Ich bin mit 30 Hemden und zwei T-Shirts nach Berlin gekommen und habe jetzt 30 T-Shirts und 2 Hemden. In Berlin wird man für seine Person toleriert, nicht für das Äußere.
www.cordobar.net
Karrierechance
Boomende Hauptstadt: Wer behauptet, Berlin sei out oder hinke immer noch den Weltstandards hinterher, dem sei gesagt: Du irrst! Die Gastro-Szene boomt und sucht fleißige mitarbeiter.
Mentalität
Kalte Schnauze: Mit Herz Die als Unfreundlichkeit missverstandene Schnauze der Berliner versteckt nur das unprätentiöse und direkte Herz der Berliner. Versprochen!
Wohnungsmarkt
Es gibt günstige Viertel: Wer nicht unbedingt auf dem Ku’Damm oder in Grunewald leben muss, der findet sicher noch ein günstiges Plätzchen in der Hauptstadt.
Lebensqualität
Vielfalt rockt: Nicht mit bestem Wetter, dafür mit vielen Grünflächen, abgefahrenen Leuten, ausgefallener Kunst und dem besonderen Charme einer einst gespaltenen Stadt.
Die besten Jobadressen
www.rollingpin.com/jobs
www.firstfloorberlin.de
www.ellington-hotel.com
www.koflerkompanie.com
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www.sohohouseberlin.com
www.blackrockcareers.com