Karrieremotor Singapur

Asien light ist ein heißes, aber teures Pflaster: Ein Job in Singapur bringt und kostet viel. Die quirlige Millionenmetropole im Karrierecheck.
November 13, 2015

ein Restaurant mit dem Blick über die Skyline Singapurs Eine pulsierende Metropole mit knapp 3 Millionen Einwohnern, klinischer Sauberkeit, hohem Sicherheitsfaktor, dem größten Hafen der Welt – und Kaugummimitnahmeverbot: Das ist Singapur. Seit vier Jahren ist es auch die zweite Heimat von Bastian Germer. Der gebürtige Hamburger bekleidet die Position des General Managers im Designhotel New Majestic und im Hotel 1929. „Seit ich hier bin, hat sich unglaublich viel getan.“ Das heißt in anderen Worten: Ein bisschen Kleingeld in der Tasche sollte man schon mitbringen, wenn man in Singapur berufsmäßig Fuß fassen will, dafür wird man mit einem reichen Erfahrungsschatz am Puls der Zeit belohnt. Jobs in der asiatischen Metropole zahlen sich erst ab der Abteilungsleiterebene aus, darunter – etwa für Berufsanfänger und Praktikanten – wird es schwierig, den Lebensunterhalt zu bestreiten. Denn Singapur ist ein teures Pflaster und eine schnelllebige Stadt, „in der man immer zu 100 Prozent gefordert ist“, betont Christian Kranich, F&B-Operations-Manager im Raffles Hotel.

ein Restaurant in Singapur über den Dächern der Stadt und einem Ausblick auf die Marina Bay Eine pulsierende Metropole mit knapp 3 Millionen Einwohnern, klinischer Sauberkeit, hohem Sicherheitsfaktor, dem größten Hafen der Welt – und Kaugummimitnahmeverbot: Das ist Singapur. Seit vier Jahren ist es auch die zweite Heimat von Bastian Germer. Der gebürtige Hamburger bekleidet die Position des General Managers im Designhotel New Majestic und im Hotel 1929. „Seit ich hier bin, hat sich unglaublich viel getan.“ Das heißt in anderen Worten: Ein bisschen Kleingeld in der Tasche sollte man schon mitbringen, wenn man in Singapur berufsmäßig Fuß fassen will, dafür wird man mit einem reichen Erfahrungsschatz am Puls der Zeit belohnt. Jobs in der asiatischen Metropole zahlen sich erst ab der Abteilungsleiterebene aus, darunter – etwa für Berufsanfänger und Praktikanten – wird es schwierig, den Lebensunterhalt zu bestreiten. Denn Singapur ist ein teures Pflaster und eine schnelllebige Stadt, „in der man immer zu 100 Prozent gefordert ist“, betont Christian Kranich, F&B-Operations-Manager im Raffles Hotel.

ein Hotel am Hafen in Singapur Schneller Wandel

Vor wenigen Jahren noch sei es überaus günstig gewesen, eine Unterkunft zu mieten. „Der gigantische Boom der letzten Zeit hat die Mieten jedoch mehr als verdoppelt“, erklärt Germer. Für Wohnungen auf 2-Zimmer-plus-Küche-Niveau in einer relativ guten und zentralen Lage muss man bereits mit 1.200 Euro und mehr rechnen. Einkäufe im Supermarkt schlagen sich ebenfalls mit rund doppelt so hohen Ausgaben wie etwa in Deutschland zu Buche, da fast alle Produkte importiert werden müssen. Daher empfiehlt sich öfter der Gang in simple, aber gute Restaurants. Eine Grundversorgung in puncto Versicherung stellt der Arbeitgeber. Für Operationen oder längere Krankenhausaufenthalte ist man damit aber nicht abgesichert. Die zusätzliche Selbstversicherung ist nicht billig (bis zu 200 Euro monatlich).

ein langer Hotelpool, klassisch in edlem weiß gehalten Wer Fahrten mit dem eigenen Auto lästig findet, der ist in Singapur wiederum gut aufgehoben: Autos gelten als Luxusartikel und werden mit Steuern von 100 Prozent belastet. Und wo liegen bei all den finanziellen Herausforderungen die unschlagbaren Argumente für ein Leben in der Millionenmetropole? Da gerät Bastian Germer schnell ins Schwärmen: „Die Infrastruktur ist vom Allerfeinsten, die westlichen Länder können sich hier wirklich noch etwas abschauen.“ In der U-Bahn könne man vom Boden essen, Taxis werden wie öffentliche Verkehrsmittel benutzt, das Klima überzeugt mit konstanten 30 Grad (allerdings bei einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 90 Prozent), die Stadt pulsiert.
Und: Singapur ist sehr ausländerfreundlich. Malaysier, Inder, Chinesen, Europäer, Amerikaner und Australier machen die Stadt zu einem „Melting Pot“. Die Menschen sind offen und flexibel, die Integration fällt leicht, „Asien light“ nennt Germer Singapur. Diese Offenheit muss man auch selbst mitbringen. Die Bürokratie sorgt nicht für unnötige Erschwernisse, die Unterlagen sollten ins Englische übersetzt und beglaubigt sein, um die Arbeitsgenehmigung kümmert sich der Arbeitgeber. „Es hat nirgendwo reibungsloser funktioniert als hier,“ berichtet Germer. In der Regel werden Zweijahresverträge abgeschlossen.
Mit Blindbewerbungen sollte man seine Zeit nicht verschwenden, auch nicht mit der Suche nach Eintritts- oder Traineepositionen. Germers persönlicher Tipp ist kostspielig, verspreche aber den größten Erfolg: Er rät, Interviewtermine in verschiedenen Häusern zu organisieren und auf eigene Faust zum Vorstellungsreigen nach Singapur zu reisen. Nach einem Telefongespräch allein werde kaum jemand eingestellt. Kranich empfiehlt, die Kontakte zu alten Kollegen aus der Branche zu pflegen. Bei Interesse an einem Job sollte man immer den Manager der Abteilung direkt anschreiben.
Zumeist wird an sechs Tagen in der Woche gearbeitet, im Managementpositionen werden die Stunden nicht mehr gezählt, das Arbeitspensum ist hoch. Dafür verdient ein Abteilungsleiter im Hotel- und Gastronomiebereich durchschnittlich 3.000 Euro netto monatlich, für einen General Manager sind es bis zu 14.000 Euro netto – und mehr, je nach Verhandlungsgeschick sind Unterkunft, privater Chauffeur und weitere Extras mit inbegriffen.

Cdie Lobby eines Luxushotels mit Blumenarrangements heckliste

Arbeitsumfeld ****
Singapur ist eine pulsierende 3-Millionen-Metropole. Ganzjährige Tagestemperaturen um die 30 Grad (bei einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 90 Prozent) und ein offenes soziales Klima locken, die Lebenshaltungskosten sind jedoch hoch.

Jobangebot ****
Die Weltstadt ist ausländerfreundlich, viele Europäer, Amerikaner und Australier arbeiten in Singapur. Aber erst ein Job ab der Abteilungsleiterebene zahlt sich aus.

Karrierechancen ****
Leitende Positionen sind zum Großteil mit Expats besetzt. Da Singapur sehr westlich geprägt ist, sind Jobs auch ohne langjährige Asienerfahrung möglich.

Benefits ***
Vergünstigungen sind Verhandlungssache. Bei Führungskräften sind Unterkunft, Transport und Extras oft inklusive.

Freizeitfaktor ***
Sechstagewoche. Der mögliche Urlaub bewegt sich zwischen 10 Tagen und 3 Wochen pro Jahr. Zahlreiche Attraktivitäten bietet das Leben in einer Weltstadt.

Info

Allgemeine Informationen:
www.singapur.diplo.de
www.austriantrade.org/singapore
www.sgc.org.sg
www.contactsingapore.org.sg

Jobsuche:
www.careerzone.com.sg
http://sg.jobstreet.com
www.jobscentral.com.sg
www.singapore.jobs.com

Hotels:
http://singapore.raffles.com
www.singapore.grand.hyatt.com
www.singapore-stamford.swissotel.com
www.fullertonhotel.com
www.parkview.com.sg
www.newmajestichotel.com

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