So werden Sie zum Medienprofi
Sie gelten als Bluthunde. Stets auf der Fährte potenzieller Opfer, in die sie sich dann verbeißen, sie hin und her beuteln und schließlich (ver-)blutend liegen lassen: Reporter, Journalisten, Redakteure – wie auch immer sie sich nennen, die Jäger des verworrenen Satzes. Den sie dann so hindrehen und -wenden und interpretieren, wie sie ihn gerade brauchen.
Umso wichtiger ist es, sich auf Interviewsituationen vorzubereiten:
Die große Chance: Gut die Hälfte des Erfolgs bei einem Interview macht die richtige persönliche Einstellung aus. Auch wenn Ihnen der Zeitpunkt ungelegen ist – begreifen Sie es als Chance, sich und Ihren Betrieb auf der Bühne der Medien einer großen Kundenschar präsentieren zu können.
Rollenspiel: Verinnerlichen Sie sich auch, wer welche Rolle spielt. Der Journalist will etwas von Ihnen (nämlich Ihr Fachwissen), das Sie ihm bereitstellen können. Dieses Bewusstsein hat zur Folge, dass Sie sich trauen, Bedingungen zu stellen und nicht auf unmögliche Wünsche eingehen müssen.
Kein Prüfungsstress: Es ist durchaus legitim, dass Sie sch nicht einem Überraschungsangriff stellen wollen. Steht ein TV-Team unangemeldet in der Tür oder ruft ein Radiosender für ein Telefoninterview an, lassen Sie sich nicht überrumpeln! Fragen Sie…
Sie gelten als Bluthunde. Stets auf der Fährte potenzieller Opfer, in die sie sich dann verbeißen, sie hin und her beuteln und schließlich (ver-)blutend liegen lassen: Reporter, Journalisten, Redakteure – wie auch immer sie sich nennen, die Jäger des verworrenen Satzes. Den sie dann so hindrehen und -wenden und interpretieren, wie sie ihn gerade brauchen.
Umso wichtiger ist es, sich auf Interviewsituationen vorzubereiten:
Die große Chance: Gut die Hälfte des Erfolgs bei einem Interview macht die richtige persönliche Einstellung aus. Auch wenn Ihnen der Zeitpunkt ungelegen ist – begreifen Sie es als Chance, sich und Ihren Betrieb auf der Bühne der Medien einer großen Kundenschar präsentieren zu können.
Rollenspiel: Verinnerlichen Sie sich auch, wer welche Rolle spielt. Der Journalist will etwas von Ihnen (nämlich Ihr Fachwissen), das Sie ihm bereitstellen können. Dieses Bewusstsein hat zur Folge, dass Sie sich trauen, Bedingungen zu stellen und nicht auf unmögliche Wünsche eingehen müssen.
Kein Prüfungsstress: Es ist durchaus legitim, dass Sie sch nicht einem Überraschungsangriff stellen wollen. Steht ein TV-Team unangemeldet in der Tür oder ruft ein Radiosender für ein Telefoninterview an, lassen Sie sich nicht überrumpeln! Fragen Sie, um welches Thema es geht, welche Fragen Ihnen gestellt werden – und nehmen Sie sich dann Zeit, sich darauf vorzubereiten. Eine halbe Stunde muss drinnen sein, auch wenn die Journalisten klagen, dass der Redaktionsschluss drängt. Dann hätten sie sich eben früher melden müssen.
Werkzeugkiste: Gerade wenn es schnell gehen soll, bewährt es sich, wenn man schon einmal eine gut sortierte „Werkzeugkiste“ hat. In der liegen Kernbotschaften, Positionen, Meinungen und am besten sogar schon vorformulierte Stellungnahmen zu gewissen, häufig aufgegriffenen oder vorhersehbaren Themen bereit. Am besten knackig formuliert, so dass kein Journalist an Ihren Sagern vorbei kann. Nehmen Sie heraus, was Sie für diesen Auftritt brauchen, passen Sie ihn an die aktuellen Erfordernisse an und Sie sind auf der sicheren Seite. Und bleiben Sie dort.
Im Bilde: Werden Sie gefilmt oder fotografiert, achten Sie auf den Hintergrund. Frisch geleerte Weinflaschen und -gläser erwecken schnell eine falsche Assoziation. Lassen Sie sich nicht von unten abbilden (wirkt arrogant) oder von oben (macht klein). Stellen Sie sich so, dass Sie nicht zum Reporter aufschauen müssen. Richten Sie sich zur Kamera, schauen Sie nicht aus dem Bild hinaus, sondern Ihren Gesprächspartner (den Interviewer) an.
Beweglich bleiben: Mit großer, bildhafter Gestik strahlt man Zuversicht und Selbstsicherheit aus. Trainieren Sie sich unkontrollierte Bewegungen (mit dem Fuß wippen, die Nase reiben) ab. Das wirkt unsicher.
Geradlinig bleiben: Verlassen Sie Ihren Argumentationspfad nicht, denn die Gefahr, auf dünnes Eis zu geraten, ist groß. Ist Ihnen eine Frage unangenehm, biegen Sie in der Antwort möglichst schnell wieder ab auf die Kernbotschaft, die Sie vermitteln wollen.
Kein Kommentar: Drängt der Fragende auf eine Antwort, die Sie nicht geben könne, dann sagen Sie das auch klar – wenn es sein muss, auch wiederholt: „Für diese Frage bin ich nicht der richtige Ansprechpartner!“ „Das entzieht sich (noch) meiner Kenntnis!“ und Ähnliches. Sie werden sehen: Sie haben den längeren Atem. Kein Reporter mutet seinen Lesern, Hörern oder Sehern diese Antwort mehr als dreimal zu.
Gegenfrage: Fühlen Sie sich von einer Anschuldigung in die Enge getrieben, kommen Sie in den meisten Fällen mit einer Gegenfrage gut davon. Zum Beispiel: Frage: „Warum hintergehen Sie die Kunden?“ Antwort: „Was meinen Sie mit hintergehen?“ Frage: „Kunden beschweren sich!“ Antwort: „Können Sie bitte genauer werden?“ Auch für solche Fälle gehören vorbereitete Antworten in die Werkzeugkiste.
Gegencheck: Fordern Sie Ihr Recht ein, das Interview vor Erscheinen zu autorisieren. Es wird Ihnen, wenn Sie das wünschen, vor dem Druck bzw. vor der Sendung vorgelegt, damit Sie überprüfen können, dass Ihre Antworten richtig wiedergegeben werden. Haben Sie auch keine Hemmungen, freundlich, aber bestimmt auf falsche oder missverständliche Zitate hinzuweisen.
Fehler ausmerzen: Sollten Sie beim Gegencheck draufkommen, dass Sie etwas Unkluges gesagt haben, stehen Sie dazu und versuchen Sie, dem Gesprächspartner den Sachverhalt noch einmal zu erklären. Versuchen Sie gemeinsam, die Passage zurechtzurücken. Steigt der Interviewer nicht darauf ein, gestehen Sie sich Ihren Fehler ein. Überlegen Sie, ob Handlungsbedarf besteht, um ihn auszumerzen. Und lernen Sie für das nächste Mal daraus.
Wortgewalt: Besser ist es, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Denn wer gute Stellungnahmen in griffigen Worten abgibt (allerdings ohne zu schwindeln oder sich zu verbiegen!), ist der Liebling der Reporter, die ja selbst stets auf der Suche nach einer guten Geschichte sind. Dann werden sie wieder kommen – und Sie wieder zu einem publicityträchtigen Medienauftritt.
>> tipps
Tipps für den Umgang mit Medien
Vertrauensperson: Im Laufe der Jahre werden Sie zahlreiche Journalisten kennen lernen. Merken Sie sich diese. Und wenn Sie mit einem von ihnen besonders gut können, pflegen Sie ihn. Rufen Sie ihn gelegentlich an, plaudern Sie mit ihm, „füttern“ Sie ihn mit Informationen und Themen, die gerade kursieren – und bieten Sie sich damit als Gesprächspartner an. Wenn Sie dem Journalisten im Gedächtnis bleiben, wird er auf der Suche nach Interviewpartnern schnell auf Sie zurückgreifen.
Outfit: Bei Fernsehinterviews oder Fotoshootings kleiden Sie sich elegant, aber zu Ihnen passend. Wichtig im TV: Keine Karos oder enge Nadelstreifen, das verkraftet die Technik nicht, das Bild beginnt zu flimmern. Weiß reflektiert die Scheinwerfer im Studio zu grell, schwarz wirkt fahl.
Stimmig: Trainieren Sie für TV- und Radiointerviews ihrer Stimme ein angenehmes Timbre an. Der Informationsfluss läuft nicht nur über das Wort, sondern auch über das Gefühl der Konsumenten. Bei Nervosität hilft ruhiges Atmen. Wenn Sie schwitzen, lassen Sie zwischendurch ruhig die Bemerkung fallen: „Ganz schön heiß hier herinnen.“ Unterbrechen Sie die Kontrahenten oder den Journalisten nicht, das wirkt unsympathisch.