Was macht Mitarbeiter zufrieden?
Fotos: Werner Krug, Sporthotel Steffisalp, Schindlerhof, MANOVA GmbH, beigestellt
Karl Wiener hat es auch nicht einfach. Der Direktor des Sporthotels „Steffisalp“ gilt als einer der besten Arbeitgeber Österreichs – eine Auszeichnung, die er sich jeden Tag von Neuem erarbeiten muss. „Zufriedene Mitarbeiter sind das Um und Auf eines Unternehmens. Denn nur, wer zufrieden ist, kann die besten Leistungen abrufen.“ Eine Aussage, der sich auch Klaus Kobjoll anschließt. Sein „Schindlerhof“ in Nürnberg zählt seit Jahren zu den besten Arbeitsplätzen Deutschlands.
Längst verlassen sich Top-Unternehmer nicht mehr nur auf ihr eigenes Gespür, was die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter betrifft, sondern holen sich Experten in das Haus. Wie Christian Walter, Projektleiter des angesehen Marktforschungs- und Beratungsunternehmens MANOVA mit Sitz in Wien und Vorarlberg. Von Sommer 2008 bis April 2010 hat er an die 2300 Arbeitnehmer aus der Hotellerie befragt, wie zufrieden sie sind. Die Ergebnisse liegen ROLLING PIN exklusiv vor. Aufbauend auf die Resultate wurde der Einfluss auf die Verbundenheit zum Unternehmen und die Wichtigkeit der einzelnen Bereiche berechnet.
Die erfreuliche Bilanz: Knapp 80 Prozent der Mitarbeiter…
Fotos: Werner Krug, Sporthotel Steffisalp, Schindlerhof, MANOVA GmbH, beigestellt
Karl Wiener hat es auch nicht einfach. Der Direktor des Sporthotels „Steffisalp“ gilt als einer der besten Arbeitgeber Österreichs – eine Auszeichnung, die er sich jeden Tag von Neuem erarbeiten muss. „Zufriedene Mitarbeiter sind das Um und Auf eines Unternehmens. Denn nur, wer zufrieden ist, kann die besten Leistungen abrufen.“ Eine Aussage, der sich auch Klaus Kobjoll anschließt. Sein „Schindlerhof“ in Nürnberg zählt seit Jahren zu den besten Arbeitsplätzen Deutschlands.
Längst verlassen sich Top-Unternehmer nicht mehr nur auf ihr eigenes Gespür, was die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter betrifft, sondern holen sich Experten in das Haus. Wie Christian Walter, Projektleiter des angesehen Marktforschungs- und Beratungsunternehmens MANOVA mit Sitz in Wien und Vorarlberg. Von Sommer 2008 bis April 2010 hat er an die 2300 Arbeitnehmer aus der Hotellerie befragt, wie zufrieden sie sind. Die Ergebnisse liegen ROLLING PIN exklusiv vor. Aufbauend auf die Resultate wurde der Einfluss auf die Verbundenheit zum Unternehmen und die Wichtigkeit der einzelnen Bereiche berechnet.
Die erfreuliche Bilanz: Knapp 80 Prozent der Mitarbeiter der teilnehmenden Betriebe sind mit ihrer Arbeit insgesamt zufrieden. Drei von vier Arbeitnehmern zeigen sich absolut loyal ihrem Chef gegenüber. Als wichtigster Faktor für die Zufriedenheit und Verbundenheit gelten die Arbeitsinhalte, wie Abwechslung und die Möglichkeit, selbst zu entscheiden. Wesentlich ist, dass die Arbeit aus vielseitigen, herausfordernden Tätigkeiten mit einem gewissen Ausmaß an Eigenverantwortung besteht. Insgesamt sind mehr als drei Viertel der Mitarbeiter mit ihren Arbeitsinhalten zufrieden, da sie diese Voraussetzungen erfüllen.
Der Lohn spielt laut dieser Befragung nur eine untergeordnete Rolle. Immerhin sind knapp zwei Drittel zufrieden mit ihrem Gehalt und nur 5,6 Prozent gänzlich unzufrieden. „Die Entlohnung ist eher nebensächlich, verglichen mit den Arbeitsinhalten und den Arbeitsbedingungen“, sagt Walter. Zu den Arbeitsbedingungen zählen geregelte Arbeitszeiten, die Arbeitsauslastung, das Ausmaß an Stress und Druck, die Sicherheit des Arbeitsplatzes, Wohnmöglichkeiten, diverse Zusatzleistungen und die Freizeitmöglichkeiten. Die Arbeitsbedingungen sind den Arbeitnehmern von allen Aspekten am zweit- wichtigsten.
An dritter Stelle hinter den Arbeitsinhalten und -bedingungen steht die Geschäftsführung. Mehr als 80 Prozent empfinden eine gute Gesprächsbasis, Anerkennung, Engagement, Gerechtigkeit und Freundlichkeit seitens der Geschäftsführung als besonders zufriedenstellend.Glücklich macht die Arbeitnehmer auch, wenn ihre Ideen von den Vorgesetzten angehört und auch umgesetzt werden.
Auch Aufstiegsmöglichkeiten, Weiterbildung, Teamfähigkeit, Vertrauen, Kompetenz und Freundlichkeit unter Kollegen sind relevante Punkte, die zum Arbeitserfolg eines Mitarbeiters beitragen.
Nun gilt es, dieses Wissen auch gut umzusetzen! Werden den Mitarbeitern in allen Punkten, die ihnen wichtig sind, gute Voraussetzungen geboten, so sind sie glücklich und zufrieden. Das wiederum begünstigt ihre Motivation und trägt dazu bei, dass sie sich mit dem Betrieb verbunden fühlen. Sie sehen keinen Grund, ihre Stelle zu wechseln und kommen bei Saisonstart gerne wieder. Ihre Arbeit macht ihnen Spaß und sie bemühen sich diese auch gut zu machen. 74 Prozent der Befragten gehören zu solch loyalen und unentbehrlichen Mitarbeitern.
Durch Auf- und Umstiegsmöglichkeiten im Hotel, die Einhaltung der Dienstpläne und regelmäßige freie Tage sowie freie Entfaltungsmöglichkeit bei den Tätigkeiten und ein gutes Betriebsklima werden Mitarbeiter zufrieden und lassen sich an das Unternehmen binden. Der Lohn, die Unterkünfte und die sozialen Leistungen sollten selbstverständlich auch angemessen vorhanden sein.
Zusätzlich können etwas abgelegenere Betriebe mit einem umfassenden Freizeitangebot punkten, wie beispielsweise Gratis-Ski-Pässe oder die Mitbenutzung des Wellness-Bereichs. Denn auch die private Zufriedenheit eines Arbeitnehmers hinterlässt Spuren in der Arbeit. Wird diese gefördert, so fühlt sich der Mitarbeiter wichtig genommen und ist zufriedener.
Gelingt es dem Unternehmer, seinen Betrieb in einen idealen Arbeitsplatz zu verwandeln, so sind seine Mitarbeiter glücklicher und dem unternehmerischen Erfolg steht nichts mehr im Wege!
Weiterbildung steigert Zufriedenheit
Warum Mitarbeiterzufriedenheit wichtig ist.
Zur Person
Karl Wiener,
Geschäftsführer, „Sporthotel Steffisalp”, Warth
Karl Wiener war ab Oktober 2004 Geschäftsführer des Gasthofs „Steffisalp“ und seit Planungsbeginn des „Sporthotels Steffisalp” dabei. Bei der Eröffnung Ende 2005 übernahm er die Geschäftsleitung des Hotels. www.steffisalp.at
Der beste Arbeitgeber
Karl Wiener, Hoteldirektor des Hotels „Sporthotel Steffisalp” in Werfen, gilt als einer der besten Arbeitgeber Österreichs. Er verrät, warum zufriedene Mitarbeiter für sein Hotel so wichtig sind.
ROLLING PIN: Zufriedene Mitarbeiter? Schön. Aber was bringt es wirklich für ein Unternehmen?
Karl Wiener: Mitarbeiter, die zufrieden sind, bleiben bei uns. Das hat den Vorteil, dass die Qualität in der Dienstleistungskette bestehen bleibt. Sie kennen bereits alle Abläufe im Hotel und sind auch mit den Stammgästen vertraut. Die beste Mischung für ein Hotel sind zwei Drittel langfristige und ein Drittel neue Mitarbeiter.
RP: Wie genau sieht das bei Saisonarbeitern aus?
Wiener: Wir freuen uns, wenn die alten Saisonmitarbeiter wiederkommen. Das hat den Vorteil, dass sie sich bereits untereinander kennen und auch den Betrieb, das erhöht auch die Sicherheit für einen reibungslosen Ablauf beim Saisonstart. Auch bei neuen Arbeitnehmern achten wir darauf, dass sie bereits in der Vorsaison kurz bei uns arbeiten, um uns kennenzulernen.
RP: Was tun Sie für die Zufriedenheit Ihrer Arbeitnehmer?
Wiener: Es ist nicht so einfach, gute Mitarbeiter zu bekommen und diese auch bei Laune zu halten. Sehr zufrieden sind unsere Mitarbeiter mit den Unterkünften, dem Lohn und den Zusatzangeboten wie einem Gratis-Ski-Saison-Pass und der kostenlosen Mitbenutzung des Wellness-Bereichs.
RP: Können Sie noch andere Beispiele nennen?
Wiener: Ja, wir bieten ihnen auch ein ausgiebiges Weiterbildungsprogramm an. Dazu gehört das Jobrotationsprogramm und interne sowie externe Schulungsmaßnahmen. In der Zwischensaison organisieren wir auch Betriebsausflüge oder bieten Exkursionen an, wobei sie sich beim anschließenden Brainstorming mit Verbesserungsvorschlägen einbringen können. Sie können eigene Ideen vorbringen und die Besten werden dann auch umgesetzt. Das gibt ihnen auch das Gefühl, ernst genommen zu werden, und sie sind zufriedener.
So erkennen Sie Aufholpotenziale
Machen Sie sich ein Bild Ihrer Mitarbeiter.
Zur Person
Christian Walter,
Projektleiter, Manova Gmbh
Der gelernte Hotelfachmann studierte Tourismus und Freizeitwirtschaft sowie Unternehmensführung und Controlling und ist nun seit mehr als zwei Jahren bei MANOVA. www.manova.at
Die Basis für Glück
Mitarbeiterbefragungen sind eine Ergänzung für Ihr umfassendes Personalmanagement. Ihre Vorteile und was Sie sich davon erhoffen können, erklärt Christian Walter, Projektmanager von MANOVA.
ROLLING PIN: Was sind die Vorteile einer professionellen Befragung? Kann ich meine Mitarbeiter nicht persönlich fragen?
Christian Walter: Wir sehen unser Tool als perfekte Ergänzung im Personalmanagement. Der klare Vorteil ist, dass die Befragungen anonym ablaufen und der Unternehmer wirklich einen objektiven Blick auf die Zufriedenheit seiner Arbeitnehmer bekommt.
RP: Wieso ist das nützlich?
Walter: Man erkennt damit, wo Aufholbedarf besteht, und durch die Daten der Mitarbeiterzufriedenheit auch, was ihnen dafür wichtig ist. Schneidet ein Bereich schlecht ab, kann eingegriffen werden, indem er verbessert wird. Damit werden die eigenen Leute motiviert. Zufriedenere Mitarbeiter bilden die optimale Basis für zufriedene Gäste.
RP: Alle profitieren dann davon?
Walter: Ja, es hat auch den Vorteil, dass glückliche Arbeitnehmer loyaler gegenüber dem Arbeitgeber sind. Eine langfristigere Bindung an den Betrieb kann erreicht werden. Auch für potenzielle neue Mitarbeiter macht es Sinn, diese Befragung durchzuführen. Sie ist der erste Schritt für eine Zertifizierung wie beispielsweise „best for people“ von hogast. Als bester Artbeitgeber findet man ohne Probleme gute Bewerber.