„Wir holen nur die Besten“
Foto: Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, Gary Morgan
Am 1. Mai 2013 ist Stichtag. Da wird sich zeigen, ob die Strategien und Vorbereitungen für die MS Europa 2 die richtigen waren. Was sind Ihre größten Sorgenkinder?
Johann Schrempf: Zum einen natürlich, die Planungen und ehrgeizigen Vorhaben in der Praxis gut umzusetzen. Am Papier klingt meist alles immer logisch und wunderbar. Beginnt man dann aber den Probebetrieb, stellt man erst die vielen kleinen Probleme fest. Und die gilt es in den kommenden Monaten äußerst konsequent zu minimieren. Weiters ist es auch eine Challenge, tolle Mitarbeiter zu finden. Um den Spirit und die Anforderungen zu meistern, werden viele der neuen Crewmitglieder Mitarbeiter der MS Europa gewesen sein, wir suchen aber dennoch sehr viele hoch talentierte, belastungsfähige und motivierte neue Kollegen.
Über 370 Mitarbeiter werden sich um die maximal 516 Gäste kümmern, also 1,4 Mitarbeiter pro Gast. Wie groß ist der Aufwand, um die Top-Leute der Branche als Crew zu gewinnen?
Schrempf: Unser Schweizer Crewing-Partner sucht derzeit intensiv nach den besten Fachkräften, die es gibt. Da wir immer nur auf höchstem Niveau arbeiten, müssen wir auch in puncto Service immer einen Schritt voraus sein und beschäftigen beispielsweise nur deutschsprachige Mitarbeiter. Ich spreche da aus Erfahrung, denn wir haben immer wieder auch auf der MS Europa neue Mitarbeiter, die in den ersten Bewerbungsgesprächen brillieren, dann aber…
Foto: Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, Gary Morgan
Am 1. Mai 2013 ist Stichtag. Da wird sich zeigen, ob die Strategien und Vorbereitungen für die MS Europa 2 die richtigen waren. Was sind Ihre größten Sorgenkinder?
Johann Schrempf: Zum einen natürlich, die Planungen und ehrgeizigen Vorhaben in der Praxis gut umzusetzen. Am Papier klingt meist alles immer logisch und wunderbar. Beginnt man dann aber den Probebetrieb, stellt man erst die vielen kleinen Probleme fest. Und die gilt es in den kommenden Monaten äußerst konsequent zu minimieren. Weiters ist es auch eine Challenge, tolle Mitarbeiter zu finden. Um den Spirit und die Anforderungen zu meistern, werden viele der neuen Crewmitglieder Mitarbeiter der MS Europa gewesen sein, wir suchen aber dennoch sehr viele hoch talentierte, belastungsfähige und motivierte neue Kollegen.
Über 370 Mitarbeiter werden sich um die maximal 516 Gäste kümmern, also 1,4 Mitarbeiter pro Gast. Wie groß ist der Aufwand, um die Top-Leute der Branche als Crew zu gewinnen?
Schrempf: Unser Schweizer Crewing-Partner sucht derzeit intensiv nach den besten Fachkräften, die es gibt. Da wir immer nur auf höchstem Niveau arbeiten, müssen wir auch in puncto Service immer einen Schritt voraus sein und beschäftigen beispielsweise nur deutschsprachige Mitarbeiter. Ich spreche da aus Erfahrung, denn wir haben immer wieder auch auf der MS Europa neue Mitarbeiter, die in den ersten Bewerbungsgesprächen brillieren, dann aber mit den hohen Anforderungen eines 5-Sterne-Plus-Schiffs überhaupt nicht zurechtkommen. Das fällt mir dann zwar nicht leicht, aber die müssen wir dann in weiterer Folge wieder an Land schicken.
Mehr Lifestyle und weniger Kreuzfahrt-Rituale sollen auf der MS Europa 2 ja zu einer lockeren Atmosphäre beitragen. Ist das der Versuch, auch vermehrt jugendliche Gäste auf Ihr Schiff zu bekommen?
Schrempf: Der zukünftige Kurs richtet sich definitiv auch auf ein jüngeres Publikum aus. Dem Trend begegnen wir auch ganz bewusst. Während es auf der MS Europa weiterhin eher klassisch elegant zugeht, mit formellen Abenden in Abendkleid und Smoking sowie dem Captains Dinner am Ende der Reise, ist der Dresscode auf dem neuen Schiff modern und leger. Wichtig auf einem Kreuzfahrtschiff sind auch die Mahlzeiten. Das ist auf der MS Europa 2 nicht anders. Aber statt der üblichen festen Tischzeiten soll es flexible geben. Und der Gast ist auch nicht mehr die gesamte Reise über an fremde Tischnachbarn gebunden. Es wird in den acht Restaurants keine feste Tischordnung geben und viele Zweiertische.
Kreuzfahrten sind kein Öko-Tourismus. Mit dem dynamischen Wachstum der Kreuzfahrt-Industrie in den letzten Jahren hat auch das Thema Nachhaltigkeit in die Branche Einzug gehalten. Ist Umweltschutz auf dem neuen Luxusschiff ein Thema?
Schrempf: Natürlich. Auch für uns ist ökologisches Handeln sehr wichtig. Die Europa 2 ist das erste Kreuzfahrtschiff mit SCR-Katalysatoren. Diese reduzieren den Stickoxidausstoß um fast 95 Prozent. Und ein optimierter Rumpf senkt den Treibstoffverbrauch um 18 Prozent im Vergleich zur im Jahr 1999 gebauten MS Europa.
Sie sind nun bereits seit 1995 auf den Meeren dieser Welt unterwegs. Wie schwer fällt es dabei, ständig von der Familie getrennt zu sein?
Schrempf: Ich habe Glück. Generell bin ich zwei Monate auf See und einen Monat zu Hause. Man nützt die Zeit, die man dann daheim ist, auch viel intensiver. Es ist in diesem Job aber auch ein permanentes Geben und Nehmen, denn für das neue Schiff werden sich diese Zeiten anfänglich nicht mehr ausgehen, da der Stresspegel extrem hoch sein wird.
Aquatische Spitzenkarriere
Von 1995 bis 1997 an Bord der Hanseatic als Barchef, Maître d‘hôtel, Night Auditor und Hotel Inventory Controller tätig.
Ab 1997 bis 2005 Hotel Manager an Bord des Expeditionsschiffes Hanseatic. Danach regelmäßiger Wechsel zwischen HANSEATIC und EUROPA als Hotel Manager. Mit Indienststellung der EUROPA 2 ab Mai 2013 wird Johann Schrempf dort als Hotelmanager verantwortlich sein.
Von Insgesamt 370 Crewmitgliedern der EUROPA 2 sind 315 im Hotelbereich unter seiner Führung und Verantwortung tätig.