Karriere kompakt

Wie man das richtige Netzwerk für die Zukunft spinnt.
November 13, 2015

Members only Schild

In die geilsten Klubs der Welt kommt man nicht, weil man sich selbst toll findet. Nein. Es braucht Connections und zwar die richtigen. Was das mit Ihrer Karriere zu tun hat? Bei der läuft es genauso. Kennen Sie die richtigen Leute, dann stehen Sie auf der VIP-Liste für die besten Jobs.
Aber einfach einmal getroffen, Visitenkarten überreicht und im besten Fall eine zurückbekommen ist leider noch nichts wert. Denn, gehen wir davon aus, dass Sie Michel Gehrig, den Vice President of Talent Development der Kempinski-Gruppe, als Ihren Kontaktmann für eine großartige Karriere gewinnen wollen. Wie viele Hände wird der Mann wohl wöchentlich drücken? Und warum sollte er sich genau an Sie erinnern? Weil Sie…

Members only Schild

In die geilsten Klubs der Welt kommt man nicht, weil man sich selbst toll findet. Nein. Es braucht Connections und zwar die richtigen. Was das mit Ihrer Karriere zu tun hat? Bei der läuft es genauso. Kennen Sie die richtigen Leute, dann stehen Sie auf der VIP-Liste für die besten Jobs.
Aber einfach einmal getroffen, Visitenkarten überreicht und im besten Fall eine zurückbekommen ist leider noch nichts wert. Denn, gehen wir davon aus, dass Sie Michel Gehrig, den Vice President of Talent Development der Kempinski-Gruppe, als Ihren Kontaktmann für eine großartige Karriere gewinnen wollen. Wie viele Hände wird der Mann wohl wöchentlich drücken? Und warum sollte er sich genau an Sie erinnern? Weil Sie einen Schritt weiterdenken. Weil Sie bereits im Vorfeld recherchiert haben, welche Themen ihn brennend interessieren, deswegen einen grandiosen Eindruck hinterlassen haben und wissen, dass kleine Aufmerksamkeiten die Freundschaft festigen. Wer jetzt mit einem Präsentekorb der Marke XXL inklusive selbst gemachter Marmelade daherkommt, ist aber falsch gewickelt. Eine kleine handgeschriebene Karte mit wenigen Zeilen, dass Sie sich aufrichtig gefreut haben, Michel Gehrig kennengelernt zu haben, geht schon mal in die richtige Richtung. Jetzt haben Sie die persönliche Schiene gelegt. Sollten Sie bereits mit einigen Entscheidungsträgern näher bekannt sein, empfiehlt sich auch ein kurzer Anruf zum Geburtstag. Nichts ist wirkungsvoller als das haltlose Versprechen, sich bald wieder treffen zu müssen.

Gehen Sie in Vorleistung mit einer Sache,
die Ihnen nicht wehtut.

Doch ein Netzwerk wächst nicht wie die Zauberbohne über Nacht. Denken Sie doch mal an Ihre Sandkistenkumpanen und Jugendfreunde. Irgendwann tauschen auch die Spieleimerchen und Bierdose gegen einen akkuraten Job. Und sitzen eventuell dann an den Schalthebeln für Ihren weiteren Karrieresprung. Wenn Sie bisher Alumninetzwerke und Klassentreffen für Zeitverschwendung gehalten haben, müssen Sie jetzt umdenken. Denn der gezielte Aufbau eines erfolgreichen Netzwerkes ist die eine Sache, die andere ist, dieses zu pflegen. Aber begehen Sie nicht den Fehler, wahllos Kontakte zu knüpfen, hier zählt Qualität vor Quantität.

Wie workt man netter und gezielt?
Wenn Sie innerhalb des Netzwerkes, in dem Sie sich bewegen, langfristig auffallen und Ihre Ziele erreichen möchten, empfiehlt es sich, ein sogenannter Nutzenbringer zu sein. Schließlich ist jede Art von Beziehung ein stetiges Geben und Nehmen. Zeigen Sie durch Engagement aufrichtiges Interesse daran, das Arbeitsverhältnis ein Stück weit in ein Vertrauensverhältnis zu verwandeln. Kurzum: Vergessen Sie scheinbar für einen Moment die potenziellen Zahlen und den Gewinn hinter einer Person. Das kommt garantiert an. Und Sie erfahren vermutlich Dinge, die Ihnen später noch nützen könnten. Schlagen Sie dann im richtigen Moment zu – Ihr Gegenüber wird es genauso machen. Eine Hand wäscht die andere, wusste ja auch schon der römische Philosoph Seneca. Sehen Sie aber zu, dass die Ihre sauberer bleibt.
Und begehen Sie ja nicht den Fehler, beim Kennenlernen Ihren potenziellen neuen Kontakt zu dominieren, indem Sie immer wieder erzählen, wie krass geil Sie drauf sind. Wer das wirklich ist, muss es nicht rumerzählen. Wichtiger ist es, zu zeigen, dass Sie sich ehrlich freuen, gerade in diesem Moment diese Bekanntschaft zu machen, und lassen Sie Ihre Qualitäten subtil einfließen. Schließlich geht es bei einem Netzwerk darum, sich bei Dingen zu unterstützen, die man von allein nicht kann. Und das ist auch ein Schlüssel des erfolgreichen Netzwerkens: Können Sie nicht direkt helfen, suchen Sie in Ihrem bereits bestehenden Netzwerk nach jemandem, der das kann. Das ist der leichteste Weg, um in Vorleistung zu gehen – und Ihre Hand sieht blendend aus.
Apropos Hände geben: Halten Sie, egal, wo Sie sich befinden, immer Visitenkarten bereit. Man weiß nie, wer sich hinter der schwarzen Jogginghose im Park oder der roten Krawatte bei einem Business-Meeting verbirgt.
Um nicht den Überblick über die Kontakte im Laufe der Zeit zu verlieren, sollten Sie sich eine Netzwerkdatei anlegen und sämtliche Kontaktdetails notieren. Diese Liste wird Ihnen später nützlich sein, so haben Sie den passenden Kontakt für jede Gelegenheit parat. Aber dabei geht es wie gesagt nicht darum, die meisten Facebook-Freunde oder Visitenkarten zu haben. Denn laut wissenschaftlichen Untersuchungen ist es nur möglich, mit maximal 150 Personen regelmäßig in Kontakt zu stehen. Deswegen: Ein richtiger Netzwerker weiß, dass ein wichtiger Kontakt besser ist als die zehn halb schwindligen Saufkumpanen vom letzten Seminar.

Knüpfen Sie Kontakte,
bevor Sie sie brauchen.

Die Teeküche des Unternehmens ist hingegen ein Ort, an dem Sie sich gerne aufhalten können. Nicht wegen des Gossips und Small Talks, sondern einfach um zarte Bande zu knüpfen und für Zeiten vorzusorgen. Man weiß schließlich nie, welchen Gefallen man in Zukunft brauchen könnte.
Denn wer ein erfolgreich agierendes Netzwerk aufbauen möchte, sollte die nötige Zeit mitbringen. Leider oft mit dem Credo „give before take“. Man sollte geduldig und bereit sein, zuerst einmal Zeit und Mühen in einen Kontakt zu investieren, bevor man den erwünschten Output erzielt. Kontakte zu pflegen, erfordert Zeit und Aufmerksamkeit, um dem Gegenüber das Gefühl zu geben, etwas Besonderes zu sein, und so eine Vertrauensbasis zu schaffen.
Das Gebot der Stunde: Kontakte knüpfen, bevor man sie braucht. Und dabei die handgeschriebene Geburtstagskarte nicht vergessen. Sonst könnten Sie in Vergessenheit geraten …

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