Zeig’ dem Chef, wo es lang geht

Führen von unten und ohne dass der Boss es merkt? Wie Sie durch Cheffing die Fehler ihres Vorgesetzten ausmerzen.
November 13, 2015

Die wahre Kunst des CheffingFotos: Shutterstock

Der Vorgesetzte hat wieder einmal keine Ahnung von irgendetwas und trifft nur Fehlentscheidungen? Er hat den Überblick komplett verloren und steckt den Kopf lieber in den Sand, anstatt sich der Sache zu stellen? Wem diese oder ähnliche Szenarien bekannt vorkommen, der weiß, wie unangenehm es ist, wenn der Boss eine wahre Niete ist. Was bleibt, sind drei Möglichkeiten. „Love it“ – bedeutet so viel wie: Passe dich an und lebe damit. „Leave it“– kündige und mache dich aus dem Staub. Oder „Change it“ – versuche, deinen Boss in die neue Richtung zu lenken. Sich für Letzteres zu entscheiden ohne das richtige Tool, wäre aber kontraproduktiv. Und deswegen heißt die Antwort Cheffing.

Die wahre Kunst des Cheffing

Führen ist bestimmt nicht einfach nur Chefsache. Auch von „unten“ kann man den Chef im Griff haben und im besten Fall merkt dieser nicht einmal etwas davon. Stattdessen ist er genauso zufrieden wie der schlaue Mitarbeiter, der den Spieß ganz einfach umgedreht hat. Als Mitarbeiter Regie führen, den Chef steuern und zugleich an einer konstruktiven Arbeitsbeziehung arbeiten – Cheffing macht’s möglich. Das Wichtigste ist, dass der Vorgesetzte immer das Gefühl haben muss, dass er frei entscheidet und ihn seine Mitarbeiter nur mit Informationen versorgen. Cheffing erleichtert dem Team die Arbeit und ist gut für den Ruf aller, denn das Image einer Abteilung und ihrer Mitarbeiter hängt auch immer davon ab, wie gut oder schlecht sich der Chef präsentiert. Gibt der Chef eine gute Figur ab, tun das die Mitarbeiter auch.

Die neuen Alphatiere

Sind die Vorgesetzten unfähig…

Die wahre Kunst des CheffingFotos: Shutterstock

Der Vorgesetzte hat wieder einmal keine Ahnung von irgendetwas und trifft nur Fehlentscheidungen? Er hat den Überblick komplett verloren und steckt den Kopf lieber in den Sand, anstatt sich der Sache zu stellen? Wem diese oder ähnliche Szenarien bekannt vorkommen, der weiß, wie unangenehm es ist, wenn der Boss eine wahre Niete ist. Was bleibt, sind drei Möglichkeiten. „Love it“ – bedeutet so viel wie: Passe dich an und lebe damit. „Leave it“– kündige und mache dich aus dem Staub. Oder „Change it“ – versuche, deinen Boss in die neue Richtung zu lenken. Sich für Letzteres zu entscheiden ohne das richtige Tool, wäre aber kontraproduktiv. Und deswegen heißt die Antwort Cheffing.

Die wahre Kunst des Cheffing

Führen ist bestimmt nicht einfach nur Chefsache. Auch von „unten“ kann man den Chef im Griff haben und im besten Fall merkt dieser nicht einmal etwas davon. Stattdessen ist er genauso zufrieden wie der schlaue Mitarbeiter, der den Spieß ganz einfach umgedreht hat. Als Mitarbeiter Regie führen, den Chef steuern und zugleich an einer konstruktiven Arbeitsbeziehung arbeiten – Cheffing macht’s möglich. Das Wichtigste ist, dass der Vorgesetzte immer das Gefühl haben muss, dass er frei entscheidet und ihn seine Mitarbeiter nur mit Informationen versorgen. Cheffing erleichtert dem Team die Arbeit und ist gut für den Ruf aller, denn das Image einer Abteilung und ihrer Mitarbeiter hängt auch immer davon ab, wie gut oder schlecht sich der Chef präsentiert. Gibt der Chef eine gute Figur ab, tun das die Mitarbeiter auch.

Die neuen Alphatiere

Sind die Vorgesetzten unfähig, Entscheidungen zu treffen, haben Mitarbeiter also die Möglichkeit, Führungsaufgaben zu übernehmen. Wer Cheffing betreibt, sollte sich selbst aber nicht als Opfer eines unfähigen Chefs sehen, sondern die Situation als Möglichkeit, die eigenen Vorschläge, Ideen und Argumente einzubringen. Man ist also ein Mitarbeiter mit Alphatier-Qualitäten. Cheffing ist auch als Tauschgeschäft zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu verstehen, denn es sollten beide davon profitieren. Je souveräner ein Chef ist, desto mehr akzeptiert er Cheffing und nützt dadurch Synergien.

Cheffing ist eigentlich auch gar nicht so neu, wie es klingt, denn jede kompetente Assistentin hat schon immer die Möglichkeit genutzt ihren Chef in eine bestimmte Richtung zu führen. Sie lenkt den Chef, indem sie seine Termine plant und organisatorisch vorausdenkt. Das ist eine Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und -nehmer. Selbstverständlich müssen Macht und Autorität beim Chef bleiben. Cheffing ist eigentlich nichts anderes als das Ergebnis von gelungenem Empowerment.

Absolute No-Gos

Die meisten Chefs sind auch wirklich offen dafür, sich von Mitarbeitern beeinflussen zu lassen, es ist sogar gewollt, dass sich Arbeitnehmer Gedanken machen und selbst Verantwortung übernehmen. Was man beim Cheffing allerdings beachten sollte, ist Folgendes: Hinterrücks zu agieren oder zu versuchen, den Chef zu manipulieren, ist unerwünscht und kann nach hinten losgehen. Genauso wie der Versuch, den Boss zu blamieren. Selbst wenn der Vorgesetzte wieder einmal nur Dampf plaudert, sollte man sich zwei Mal überlegen, ob man ihn vor versammelter Mannschaft ins offene Messer laufen lässt.

Die unterschiedlichen Boss-Typen

Im Gegensatz zu Verhaltensweisen wie Mobbing oder Bossing liegt dem Cheffing ja ein durchaus menschenfreundlicher Gedanke zugrunde, denn man möchte für die eigene Abteilung und den Vorgesetzten nur das Beste. Man sollte sich nur bewusst machen, dass Chef nicht gleich Chef ist, die Charaktere sind mannigfaltig: Vom Workaholic über den Inkompetenten bis hin zum Choleriker ist eigentlich alles dabei. Und bevor man Cheffing-Methoden anwendet, sollte man sein Oberhaupt gut analysieren und sich fragen: Was für ein Mensch ist das, was sind seine Stärken, seine Schwächen und seine Führungsprinzipien? Dieses Wissen verleiht Macht, denn weiß man erst einmal, wie der eigene Boss tickt, kann Cheffing losgehen. Die richtigen Tipps für Diktator bis Feigling finden Sie auf der folgenden Seite.

4 Cheffing Typen

Der DiktatorDer Diktator

SO TICKT ER

Er schreit in Sekundenschnelle los, wenn etwas nicht
so funktioniert, wie er möchte und geht rücksichtslos
durch die Welt.

SO FUNKTIONIERT CHEFFING

Ihr Chef hat wieder einmal einen cholerischen Anfall
und holt verbale Knüppel aus dem Sack? Wird der
Bogen überspannt, verlässt man einfach den Raum
und sagt: „Sorry, aber das ist mir zu viel.“

Ihr Chef kritisiert Sie mürrisch?
Bleiben Sie freundlich und versuchen Sie, seine Kritik
als Anregung zu verstehen. Ist die Kritik unbegründet,
kontern Sie.

Ihr Boss macht Ihnen Angst?
Sich irgendwo zu verkriechen, bringt niemandem etwas.
Zeigen Sie stattdessen Stärke und Selbstbewusstsein.

Der DilettantDer Dilettant

SO TICKT ER

Er ist einer der Schlimmsten: Niemand weiß genau,
wie er überhaupt den Weg in die Chefetage geschafft
hat.

SO FUNKTIONIERT CHEFFING:

Wenn der Dilettant wieder einmal Aufträge erteilt, die
absolut sinnlos erscheinen, gibt es nur eine Möglichkeit:
herzallerliebst nachfragen, welcher Aufwand dafür
gerechtfertigt sei und welches unternehmerische Ziel
dahintersteht.

Wenn Sie merken, dass Ihr Vorgesetzter wieder einmal
keinen Plan hat, wo es langgeht: Versuchen Sie, dem
Dilettanten Ihre Idee so zu verkaufen, als ob es seine
wäre.

Der Dilettant hat völlig abgelost und weiß nicht mehr
weiter: Jetzt kann er am besten gecoacht werden, weil
er seine Überforderung einsieht. Jetzt kann man ihm
seine Hilfe anbieten.

Der WorkaholicDer Workaholic

SO TICKT ER

Er arbeitet, bis er dem Burn-out nahe ist, hat aber in
Wirklichkeit weder sich noch seine Mitarbeiter im Griff.

SO FUNKTIONIERT CHEFFING:

Der Chef überhäuft Sie mit Arbeit und will, dass Sie
ganz dringend etwas für ihn machen. Sie fragen:
„Welche Aufgaben kann ich erst mal auf Eis legen?“

Ihr Boss hat den Überblick verloren, weil er sich zu viele
hohe Ziele gesetzt. Versuchen Sie, ihn auszubremsen
und zu beruhigen, indem Sie ihm einen Plan vorlegen.

Schlagen Sie dem Workaholic Tipps für kürzere Arbeits-
abläufe vor und unterbrechen Sie ihn so von dem hoch-
tourigen Leerlauf.

Der FeiglingDer Feigling

SO TICKT ER

Er sichert sich ständig nach allen Seiten ab und wenn
etwas schiefgeht, sind immer andere schuld als er.

SO FUNKTIONIERT CHEFFING:

Der Feigling hat in Wirklichkeit nur zu wenig Selbst-
vertrauen. Tipp: Auch Chefs springen auf Lob und
Anerkennung an. Macht er seinen Job gut, hat er auch
Anerkennung verdient.

Versuchen Sie nicht, den Feigling zu manipulieren
beziehungsweise ihn totzuquatschen, wenn Sie merken,
dass er nicht darauf eingeht: Druck erzeugt nämlich
Gegendruck.

Ihr Boss schmückt sich mit Ihren Ideen und verkauft Sie
als die seinen? Das ist prinzipiell ein Deal, den man beim
Cheffing eingeht. Man lässt den Chef den Erfolg präsentieren.
Im Gegenzug können Sie aber Ihren Chef darauf ansprechen
und einen Wunsch äußern. Cheffing ist näm-lich eine Art
Tauschgeschäft, von dem beide Seiten profitieren sollten.

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