Kochbox: Ready to Rumble
Geil. Das machen wir!“, sagt Dirk „Walde“ Müller vor zwölf Jahren zur Geschäftsidee von Heiko Schulz. Wann und wo genau sich die beiden kennengelernt haben, wissen sie heute schon gar nicht mehr. 30 Jahre muss das her sein, irgendwo in Berlin. „Wir hatten den gleichen Freundeskreis“, sagt Müller. „Beim Fußball“, sagt Schulz. Beide gelangen auf Umwegen – zurück – in die Gastronomie. Gebäude reinigen, Personen schützen, alles ist dabei. Beide gehen ins Ausland. Nach Jamaica, nach Brasilien, nach Uruguay. Und am Ende kommen sie doch wieder in Berlin zusammen.
2007 gründen die Berliner Dirk „Walde“ Müller und Heiko Schulz die Kochbox: Kochschule und Hauptquartier ihres Event-Caterings in Lokalunion.
„Wir waren viel unterwegs, wir können auf einem hohen Niveau kochen. Lass uns doch einfach alles, was wir kennen, zusammenschmeißen und in Berlin eine Kochschule aufmachen“, sagt Schulz 2007 zu Müller. „Da musste ich nicht lange überlegen“, erinnert sich sein Geschäftspartner. „Vielleicht hat er einen guten Tag gehabt“, kommentiert der Ideengeber und lacht.
Auch wenn die Gastronomen auffallen, Tattoos auf ihren Körpern prangen, sie sich die Berliner Schnauze nicht verbiegen oder verbieten lassen: Der Laden läuft, die Kochbox – wie die Berliner ihre Kochschule und Event-Catering-Firma nennen – boomt. Heute schmeißen die Köche gemeinsam mit elf festen Angestellten Caterings für bis zu 4500 Personen. Die Szenerocker tätowieren Fleisch mit ihren Kochschülern, kochen auf Karussells und mit Betonmischern und begeistern ihre Kunden. „Wir haben einfach abgeliefert“, resümiert Schulz. So einfach war das aber nicht immer.
Geil. Das machen wir!“, sagt Dirk „Walde“ Müller vor zwölf Jahren zur Geschäftsidee von Heiko Schulz. Wann und wo genau sich die beiden kennengelernt haben, wissen sie heute schon gar nicht mehr. 30 Jahre muss das her sein, irgendwo in Berlin. „Wir hatten den gleichen Freundeskreis“, sagt Müller. „Beim Fußball“, sagt Schulz. Beide gelangen auf Umwegen – zurück – in die Gastronomie. Gebäude reinigen, Personen schützen, alles ist dabei. Beide gehen ins Ausland. Nach Jamaica, nach Brasilien, nach Uruguay. Und am Ende kommen sie doch wieder in Berlin zusammen.
2007 gründen die Berliner Dirk „Walde“ Müller und Heiko Schulz die Kochbox: Kochschule und Hauptquartier ihres Event-Caterings in Lokalunion.
„Wir waren viel unterwegs, wir können auf einem hohen Niveau kochen. Lass uns doch einfach alles, was wir kennen, zusammenschmeißen und in Berlin eine Kochschule aufmachen“, sagt Schulz 2007 zu Müller. „Da musste ich nicht lange überlegen“, erinnert sich sein Geschäftspartner. „Vielleicht hat er einen guten Tag gehabt“, kommentiert der Ideengeber und lacht.
Auch wenn die Gastronomen auffallen, Tattoos auf ihren Körpern prangen, sie sich die Berliner Schnauze nicht verbiegen oder verbieten lassen: Der Laden läuft, die Kochbox – wie die Berliner ihre Kochschule und Event-Catering-Firma nennen – boomt. Heute schmeißen die Köche gemeinsam mit elf festen Angestellten Caterings für bis zu 4500 Personen. Die Szenerocker tätowieren Fleisch mit ihren Kochschülern, kochen auf Karussells und mit Betonmischern und begeistern ihre Kunden. „Wir haben einfach abgeliefert“, resümiert Schulz. So einfach war das aber nicht immer.
Ohne Kochjacke, mit Tattoos
„Gerade in der Anfangszeit war es mit den Tätowierungen nicht so liberal“, sagt Müller. Er absolviert seine Lehre zum Koch noch in der DRR, im Berliner Flughafenhotel. Mit nur 24 Jahren macht er sich 1995 zum ersten Mal selbstständig. Dann kehrt er der Gastronomie für eine Weile den Rücken, als Personenschützer verdient er sein Geld. Dass man ihn für den Türsteher hält, kommt auch später noch öfters vor. Weniger in Südamerika, wo der Koch die Kunst des Rodízio erlernt – eine brasilianische Spezialität, bei der verschiedene Fleischsorten an einem Spieß gegrillt werden. Mehr in Deutschland, „wo sich Menschen die Gesichter hinter High-End-Quality grundsätzlich anders vorstellen“. Aber Müller, und zwar überzeugt: „komplett zutätowiert“, ohne Kochjacke, mit spektakulärem Essen. Meist seien sich die Gäste einig: „Das war das geilste Catering, das wir je hatten.“
Kompetent und kreativ gegen Vorurteile
„Wenn wir kompetent sind, stehen wir auf einer Augenhöhe“, weiß Schulz noch aus seinen Zeiten als Küchenchef im Catering des Ritz Carlton. Den 2-Meter-Mann einen Quereinsteiger zu nennen, scheint untertrieben. Nach dem Ende seiner ersten Ausbildung ist er: Glas- und Gebäudereiniger. Dass ihm das eigentlich keinen Spaß macht, merkt er schnell. Ganz anders sieht es nach der Lehre zum Koch aus. Bei Stefan Marquard und in der Cooking Gang läuft Schulz zur Höchstform auf. Mit Müller und der Kochbox startet er 2007 so richtig durch.
„Wir sind nicht besser, wir sind anders. Wir trauen uns etwas, das sich sonst keiner traut“, sagt Schulz und fasst zusammen: „Wir sind einfach Rock’n’Roll!“ Durch Einfallsreichtum können die beiden auch mit den Vorurteilen aufräumen. „Mittlerweile haben wir explizit Anfragen, ob alle Köche tätowiert sind – oder ob wir es schaffen, dass auch das ganze Servicepersonal Tattoos hat“, erzählt Müller. Wie es dazu kommt? In ihren Kochkursen drücken sie den Teilnehmern selbst die Tätowiermaschine in die Hand. Gemeinsam verzieren sie Filetstücke mit Sepia-Farbe oder Reduktionen aus Roter Bete und Curaçao. „Wir wollten damit gleichzeitig mit Vorurteilen aufräumen“, sagt der Koch. Der Gimmick wird zu ihrem Markenzeichen.
Tätowiert ist bei den beiden Küchenrockern jedes Körperteil, auch das Fleisch, das auf den Teller kommt, trägt Farbe
Seiner Macke freien Lauf lassen
Und noch etwas haben sich die Typen von der Kochbox vorgenommen: An ihre Caterings sollen sich die Menschen erinnern. „Die beiden Bekloppten haben Fleischsalat aus dem Betonmischer serviert!“, sollen sie sagen. Tatsächlich: An Kreativität scheint es den beiden Querdenkern nicht zu mangeln. Für eine Veranstaltung mit dem Motto „Rock ’n’ Roll Circus“ lassen sie Karussells komplett entkernen und die Figuren entfernen – um darauf zu kochen. Jedes Karussell wird zu einer Essensstation umfunktioniert. Ein anderes Mal schweißen sie eine Heizung und Edelstahlwannen in einen Greifautomaten. Mit den baggerartigen Greifarmen fischen Kinder normalerweise Stofftiere aus dem Gehäuse. Bei einem Kochbox-Buffet erbeuten die Gäste mit eigens montierten Gabeln ihr Gericht aus einem Meer von Fleischstücken.
Wie man auf solche Ideen kommt? „Mit einem Kühlschrank voll Bier“, sagt Müller und lacht. Das Beste an der Kochbox: „Man kann seiner Macke freien Lauf lassen.“
Wer sich in der Kulinarik Grenzen setzt, ist meiner Meinung nach arm dran.
Dirk Müller über Kreativität am Arbeitsplatz
Dasselbe Prinzip gilt für ihre Gerichte. „Wir geben dem Essen andere Namen, andere Aggregatzustände“, erzählt Schulz. Gänseleber und Rotkohl servieren sie beispielsweise gerne in Eisform. Ihre Gäste sollen lernen: Gerichte, die sie seit Jahrzehnten von zu Hause kennen, können mit ein bisschen Experimentierfreude „richtig abgefahren“ werden.
Ob sie auch weiterhin Grenzen überschreiten wollen? „Wer sich in der Kulinarik Grenzen setzt, ist meiner Meinung nach arm dran“, antwortet Müller gelassen. In der Dircksenstraße in Berlin dürfte es ohnehin nicht langweilig werden. „Es gibt eine verrückte Idee bei uns im Haus“, deutet er an. Was da auf uns zukommt, will der Koch noch nicht verraten.
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