Unerwünschter Eintrag in der Gourmetbibel: Eo Yun-gwon klagt Michelin
Eo Yun-gwon will sein Ristorante Eo in Seoul nicht im Guide Michelin sehen: Darum hatte er die Macher des Restaurantführers mehrmals gebeten. Weil das Lokal trotzdem in der Gourmetbibel erschien, klagt der Küchenchef nun gegen Michelin. Das hatte er auf Facebook bekanntgegeben, wie aus einer Übersetzung von CNN hervorgeht.
Warum klagt Eo gegen Michelin?
„Es ist demütigend zu sehen, wie mein Restaurant in diesem unzuträglichen Buch bewertet wird“, sagt Eo gegenüber CNN. Damit findet er klare Worte für seine Gefühle gegenüber dem Guide: Für ihn sei dieser geblendet von Geld und frei von jeder Philosophie. Außerdem beschrieb Eo das System als eines der grausamsten der Welt. Menschen würden das ganze Jahr hart auf einen Testtag hinarbeiten, von dem sie nicht wissen, wann er kommen würde.
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Wie stehen Eos Chancen?
Das südkoreanische Gesetz scheint allerdings nicht auf der Seite des Klägers zu stehen. Der geht nämlich gegen öffentliche Beleidigung vor, die in diesem Fall wohl nicht vorhanden ist. Dafür müsse es „eine beleidigende Äußerung geben, die die soziale Stellung des Einzelnen schwächen würde“, erklärt der Anwalt Shin Ha-Na gegenüber CNN. „Da der Führer keine Obszönitäten gedruckt hat, glaube ich nicht, dass die Anklage Bestand haben wird“, fasst der Experte zusammen.
Eo ist mit seinem Vorhaben nicht der erste: Der Franzose Marc Veyrat klagte ebenfalls gegen den Guide Michelin, weil der ihm seinen dritten Stern entzogen hatte. Das Urteil soll Ende Dezember fallen. Zu Eos Fall gibt es noch keine genaueren Daten.